Wasserstoffperoxid ist ein echtes Allround-Talent. Wir zeigen dir, warum es in keinem Haushalt fehlen darf und verraten die zehn wichtigsten Anwendungsmöglichkeiten.
Wasserstoffperoxid ist ein vielseitiges Hausmittel, das bekannt ist für seine zahlreichen Anwendungsbereiche. Nicht nur im Haushalt kannst du es einsetzen, sondern auch für deine Gesundheit.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du zur Anwendung von Wasserstoffperoxid wissen musst und worauf du je nach Verwendung achten solltest.
H2O2 – das ist Wasserstoffperoxid
Wasserstoffperoxid (H2O2) ist eine flüssige Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff.
Wasserstoffperoxid lässt sich künstlich herstellen – aber nicht nur: In der Natur findet sich diese Verbindung im Regenwasser und Schnee, denn es wird in der Luft aus atmosphärischem Ozon gebildet.
Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Wasserstoffperoxid beruhen auf der Bereitstellung von atomarem Sauerstoff. Wasserstoffperoxid werden dabei die folgenden Wirkungen zugeschrieben:
- desinfizierend
- antibakteriell
- oxidierend
- bleichend
- geruchsbeseitigend
Für den Hausgebrauch ist eine dreiprozentige Lösung am besten geeignet. Stark konzentrierte Lösungen sind hingegen ätzend und können bei falscher Anwendung schwere Schäden verursachen. Sie gehören nur in die Hände von Fachleuten.
Du findest dreiprozentige Wasserstoffperoxid-Lösung in jeder Apotheke. Online gibt es sie zum Beispiel bei Shop-Apotheke, Zur Rose oder Amazon. Du kannst die Lösung je nach Art der Verwendung noch weiter mit Wasser verdünnen.
Wasserstoffperoxid: Anwendungen im Haushalt
H2O2 wirkt desinfizierend, bleichend und oxidierend – folglich hat Wasserstoffperoxid im Haushalt zahlreiche Anwendungen:
- Oberflächen reinigen und desinfizieren: Wasserstoffperoxid kannst du als effektives Putzmittel für die Toilette, Schneidebretter, Arbeitsplatten und den Kühlschrank verwenden. Gib es dazu einfach auf einen Lappen und reinige damit die Oberflächen. Wische mit klarem Wasser nach. Das H2O2 tötet Bakterien, Salmonellen und hinterlässt einen frischen Duft. Auch Fenster putzen kannst du mit Wasserstoffperoxid.
- Weiße Wäsche reinigen: Durch die bleichende und oxidierende Wirkung von Wasserstoffperoxid lösen sich selbst hartnäckige Flecken wie zum Beispiel Blutflecken, Grasflecken oder Schweißflecken aus weißer Kleidung. Gib dazu etwas H2O2 auf den Fleck und lasse es zehn Minuten einwirken. Spüle das Kleidungsstück danach mit kaltem Wasser aus und wasche es wie gewohnt. Wichtig: Lasse das Wasserstoffperoxid nicht in Kontakt mit farbiger Wäsche kommen, da es diese ebenfalls ausbleicht.
- Zimmerpflanzen pflegen: Gieße oder besprühe deine Pflanzen einmal wöchentlich mit einer Mischung aus einem Liter Wasser gemischt mit einem Esslöffel Wasserstoffperoxid. Durch das Besprühen der Pflanze verhinderst du die Ausbreitung von bestimmten Pilzen und Algen.
- Schimmel entfernen: Gib etwas Wasserstoffperoxid auf einen Lappen und reinige damit schimmelige Dichtungen von Kühlschrank, Fenstern oder Spülmaschine. Wische mit klarem Wasser nach. Wasserstoffperoxid ist eine leichte Säure und entfernt Schimmelpilze, ähnlich wie Essig. H2O2 hat dabei aber den Vorteil, dass es geruchlos ist.
- Besteck aus Silber oder Edelstahl polieren: Angelaufenes Besteck aus Silber oder Edelstahl kannst du mit Wasserstoffperoxid einsprühen und nach fünf Minuten Einwirkzeit mit einem Tuch polieren. Benutze dazu ein weißes oder altes Tuch, denn H2O2 wirkt bleichend.
Anwendung von Wasserstoffperoxid für die Gesundheit
Wasserstoffperoxid wirkt bleichend, schäumt und desinfiziert. Dadurch hilft H2O2, zahlreiche körperliche Beschwerden zu lindern. So kannst du die Lösung anwenden:
- Zur Wunddesinfektion: Wasserstoffperoxid ist ein beliebtes Mittel zur Wunddesinfektion. Es ist jedoch nicht für jede Art von Wunde geeignet. Wende Wasserstoffperoxid deshalb nur nach ärztlicher Absprache an.
- Bei Lippenherpes: Befeuchte ein Wattestäbchen mit Wasserstoffperoxid und reibe damit über die Herpesbläschen. Sie werden dadurch ausgetrocknet und das Jucken lässt nach. Der Heilungsprozess beschleunigt sich. Wiederhole den Vorgang dreimal täglich, bis der Herpes abgeklungen ist.
- Zur Mundhygiene und Zahnaufhellung: Wasserstoffperoxid desinfiziert den Mundraum und hilft, Wunden zu heilen. Wenn dir ein Zahn gezogen wurde, kann H2O2 den Heilungsprozess fördern. Mische das H2O2 mit zwei Teilen Wasser und spüle mit dieser Lösung 30 Sekunden deinen Mund. Du kannst das Gemisch täglich als Alternative zu konventionellen Mundspüllösungen anwenden. Durch die bleichende Wirkung hellt Wasserstoffperoxid bei regelmäßiger Anwendung deine Zähne auf. Achtung: Du darfst die Lösung auf keinen Fall schlucken!
- Gegen Fuß- und Nagelpilz: Wasserstoffperoxid hilft, die Ausbreitung von Pilzinfektionen zu stoppen. Mische in einer Sprühflasche zwei Teile Wasser mit einem Teil H2O2 und sprühe es auf deine Füße oder Nägel. Lasse die Flüssigkeit trocknen und wiederhole den Vorgang täglich, bis der Pilz abgeklungen ist. Ein Nebeneffekt: Wasserstoffperoxid hellt verfärbte Nägel auf.
- Bei Nebenhöhleninfekten: Bei akuten Nasen- und Nebenhöhleninfekten kannst du ein desinfizierendes Nasenspray aus zehn Teilen Wasser und einem Teil Wasserstoffperoxid herstellen. Ebenso kannst du mit dieser Lösung eine Spülung mit einer Nasendusche durchführen. Deine Nebenhöhlen werden dadurch gereinigt und der freigesetzte Schleim kann abfließen.
Nebenwirkungen von Wasserstoffperoxid
Wasserstoffperoxid ist gefährlich, wenn es zu hoch konzentriert ist. Wenn du stärker dosierte H2O2-Lösung einsetzt, kann es im schlimmsten Fall zu Verätzungen der Atemwege, Schleimhautentzündungen oder Lungenödemen kommen. Gelangt hoch konzentriertes H2O2 über die Haut oder durch Einnahme in den Körper, kann es Durchfall, Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel auslösen.
Bei stark verdünnten Lösungen (drei Prozent und weniger) bist du auf der sicheren Seite – gehe trotzdem verantwortungsvoll mit dem Mittel um. Achte auch darauf, die Lösung nach der Anwendung sofort gründlich auszuspülen oder abzuwaschen. Selbst stark verdünntes H2O2 kann beispielsweise die Haut bleichen.
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Überarbeitet von Paula Boslau
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