Ein Kältebalsam schützt die Gesichtshaut vor Kälte und ist deshalb bei eisigen Temperaturen sinnvoll – aber bitte nachhaltig. Utopia zeigt dir, was ein Kältebalsam ist und welche nachhaltigen Produkte du bedenkenlos verwenden kannst.
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Damit du trockene und schmerzende Haut vermeidest, empfiehlt es sich im Winter, eine Kälteschutzcreme zu verwenden. Normalerweise schützt sich die Gesichtshaut selbst, indem sie eigenes Fett produziert, den sogenannten Talg. Allerdings funktioniert diese natürliche Schutzbarriere unserer Haut nicht mehr, sobald es kälter als 8 Grad Celsius ist, weil die Drüsen dann keinen Talg mehr selbst produzieren. Zusätzlich verengen sich die Blutgefäße ab einer Temperatur um die null Grad, die Haut wird nicht mehr richtig durchblutet und ihre Zellen können sich nicht erneuern.
Die Folgen können partielle Erfrierungen sein, die sich durch rote Äderchen und Flecken im Gesicht zeigen und die so schnell nicht wieder verschwinden.
Was ist ein Kältebalsam?
Der Unterschied zwischen einer normalen Hautcreme und einem Kältebalsam ist: Cremes enthalten Wasser, Balsame nur Fette und Öle. Die meisten Hersteller verwenden in ihrem Kältebalsam Bienenwachs und die Produkte sind somit nicht vegan. Nur ein paar wenige Marken ersetzten das Bienenwachs durch pflanzliche Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Kakaobutter, eignen sich daher eher für Veganer:innen. Durch den hohen Fettanteil bleibt eine Kälteschutzcreme auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt geschmeidig und bietet der Haut den nötigen Schutz.
Vorsicht vor normaler Hautpflege und Make-up
Um es anschaulich zu machen: Wenn es kalt ist, gefriert das Wasser in den Pfützen. Das Gleiche passiert mit dem Wasser in einer normalen Hautpflegecreme: Es gefriert in der Kälte, wenn du die Creme im Gesicht hast. Das bedeutet: Je höher der Wasseranteil einer Creme, desto weniger geeignet ist sie für den Winter. Ebenso ist Vorsicht geboten bei Make-up mit einer wasser- oder gelbasierten Konsistenz, denn das kann wie die Creme auf der Haut gefrieren.
Anwendung vom Kältebalsam
Auftragen solltest du die Kältecreme über die normale Tagespflege. Ganz allgemein ist es sinnvoll, bei Pflege immer von flüssig nach fest aufzutragen. Das bedeutet: Erst Gesichtswasser bzw. Toner ins Gesicht sprühen, dann gelartige Feuchtigkeitscremes auftragen und zum Abschluss die Pflege mit Ölen oder Fetten versiegeln.
Alles, was du nach dem Öl bzw. Fett auf dein Gesicht aufträgst, kann nicht mehr zu deiner Haut durchdringen. Öle und Fette bilden eine Barriere, die dafür sorgt, dass die Feuchtigkeit aus der Creme nicht verdunstet, sondern in die Haut einzieht und so dein Gesicht vor Außeneinflüssen schützt. Der Kältebalsam ist eine Schutzschicht, durch die nichts mehr durchkommt, keine Pflege, aber eben auch keine Kälte.
Personen mit normaler Haut können einen Kältebalsam problemlos verwenden. Für diejenigen, die zu öliger Haut tendieren, können die Öle und Fette in der Creme hingegen unangenehm sein. Wer zum Beispiel an Akne leidet, kann durch die Kältecreme mehr Pickel bekommen.
Ganz wichtig ist es, das Gesicht zu reinigen, wenn du dich wieder im Warmen aufhältst. Denn egal ob Akne oder nicht: Das Fett verstopft immer die Poren. Außerdem zieht der Balsam nicht in die Haut ein, sondern bleibt auf ihr liegen, die Gesichtshaut kann dann nicht schwitzen, weshalb der Balsam im Warmen ein unangenehmes Gefühl auslösen kann. Am besten wäscht du dein Gesicht mit warmem Wasser. Alternativ nimmst du einen sanften Reiniger, der kein Alkohol enthält – denn der lässt die Haut austrocknen. Nach der Reinigung kannst du deiner Haut mit einer Creme Feuchtigkeit geben.
Vier Kältebalsame von Naturkosmetik-Marken
Im folgenden Abschnitt findest du eine Auswahl mit vier nachhaltigen Kältebalsamen – eine vegane Variante und drei mit Bienenwachs. Die Preise liegen zwischen 5 und 30 Euro.
das boep: Babybalsam
Vom Namen nicht beirren lassen. Der „Babybalsam“ ist ein Wind- und Wetterschutzbalsam, der Erwachsenenhaut ebenso wirksam vor Kälte schützt wie Babyhaut. Die Gründerin und Ärztin Dr. Michaela Hagemann setzt auf Kakaobutter, Aprikosenkern- und Olivenöl sowie Calendulaextrakt (Ringelblumenextrakt) und bietet somit einen veganen Kältebalsam an – ganz ohne Bienenwachs.
„das boep“ steht kurz für „das babyoelprojekt“. Gegründet hat die Ärztin das boep, um für ihre damals neugeborene Tochter sanfte Produkte im Naturkosmetikstandard herzustellen. Mittlerweile gibt es bei das boep Pflegeserien für die ganze Familie. Alle Produkte sind zertifiziert mit dem Cosmos-Natural-Siegel und dem Natrue-Siegel.
Kaufen: Den Babybalsam findest du für ca. 11 Euro direkt bei das boep, bei Amazon oder in Drogeriemärkten.
Bluvion: Cold Protection Balm
Die Gründerin Monika Hofer stattet Skilehrer:innen in ihrer Umgebung Arlberg mit dem Kältebalsam aus. Die Haut ist in der Kälte geschützt durch Bienenwachs, Sheabutter und Olivenöl.
Hofer hat alle Produkte von Bluvion selbst entwickelt. Dabei verzichtet sie auf Silikone, Parabene, Mineralöle und synthetische Duftstoffe. Auch Füllstoffe wie Wasser möchte sie in keinem ihrer Tiegel oder Flaschen haben. Die Basis bildet immer ein pflanzliches Öl in Bioqualität.
Als Aufbewahrung im Sommer empfiehlt Monika Hofer den Kühlschrank oder sogar das Gefrierfach. So hält der Kältebalsam länger und du hast auch im nächsten Jahr noch was davon.
Kaufen: Den cold protection balm kannst du direkt bei Bluvion kaufen für 27 Euro.
Dr. Bronner’s: Bio Magic Balm
Der Bio Magic Balm wird von Dr. Bronner’s nicht ausdrücklich als Kältebalsam angeboten. Aber der Balm enthält kein Wasser, sondern nur Öle und Bienenwachs, weshalb er eben auch als Kälteschutz verwendet werden kann. Es ist das einzige Produkt in unserer Auswahl, das frei ist von Duftstoffen.
Dr. Bronner’s ist dafür bekannt, dass die Produkte vielseitig einzusetzen sind. So kannst du zum Beispiel die flüssige Handseife des Unternehmens auch als Zahnpasta verwenden. Magic Balm hat das gleiche Prinzip: Mit ihm lässt sich ein Babypopo pflegen, genauso wie ein Tattoo und trockene Haut an Ellenbogen, Lippen oder Fersen. Aber auch Haare und Bärte lassen sich damit stylen.
Kaufen: Der Magic Balm kostet rund 9 bis 10 Euro, kaufen kannst du ihn bei Ecco Verde, Flaconi oder Amazon.
Weleda: Calendula Wind & Wetter Balsam
Der Wetterbalsam ist Teil der Babyreihe, aber bietet Erwachsenen den gleichen Schutz gegen Kälte. Der Balsam enthält Sesamöl, Mandelöl, Wollwachs (Lanolin), Bienenwachs und Ringelblumenextrakt. Die Wachse bilden die Schutzschicht und die Öle sowie der Calendulaextrakt sollen pflegen und die Haut beruhigen.
Weleda ist einer der bekanntesten und beliebtesten Naturkosmetik-Hersteller. Die Produkte von Weleda sind ausgezeichnet mit dem Natrue-Siegel. Der Hersteller verspricht, dass die Inhaltsstoffe aus biologischen Anbau stammen. Sie enthalten keine synthetischen Duft- oder Farbstoffe, keine Silikone und kein Erdöl.
Kaufen: Den Calendula Wind & Wetter Balsam findest du für rund 6 Euro bei Ecco Verde, Shop Apotheke oder Amazon.
Kältebalsam selber machen
Natürlich kannst du auch eigenen Kältebalsam herstellen. Für 70 Gramm Balsam benötigst du:
- 50 Gramm Mandelöl
- 15 Gramm Lanolin anhydrid (Wollwachs, Wollfett)
- 5 Gramm Bienenwachs
Für die Zubereitung erwärmst du alle Zutaten in einer Schüssel über dem Wasserbad – dabei gut umrühren. Sobald alles geschmolzen ist, fülle die Masse in eine alte Cremedose. Verschließe die Dose erst, wenn der Balsam abgekühlt und hart ist, sonst bildet sich Kondenswasser und es besteht die Gefahr einer Verkeimung. Beachte: Wollwachs ist ein häufiges Allergen; Menschen mit empfindlicher Haut sollten damit vorsichtig sein.
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