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Wie man seine Pflanzen nicht tötet: 10 praktische Tipps

Pflanzen nicht töten, Zimmerpflanzen
Fotos: © dule964, phanuwatnandee - Fotolia.com

Zimmerpflanzen verschönern Wohnräume und sorgen für ein ausgeglichenes Raumklima. Doch welche Pflanzen sind geeignet und wie pflege ich sie richtig? Eine Anleitung für deine grüne Oase.

Viele Menschen kaufen ihre Zimmerpflanzen spontan, sie sind oft ein Mitnahmeprodukt. Zu Hause geht die Pflanze dann im schlimmsten Fall nach kurzer Zeit ein oder lässt die Blätter hängen. Mit unseren Tipps klappt das Vorhaben „Zimmerpflanzen nicht töten, sondern am Leben erhalten“.

1. Zimmerpflanzen: Fange klein an

Wer eher einen blass-grünen Daumen hat, der fängt beim Projekt Zimmerpflanzen am besten mit Pflanzenablegern von Freunden an. Das kostet nur etwas Erde und einen Topf, Pflegetipps von deinen Freunden gibt es gleich mit dazu.

Soll es doch eine gekaufte Zimmerpflanze sein, wähle anspruchslose Pflanzen wie Kakteen oder Sukkulenten. Diese wasserspeichernden Pflanzen sind pflegeleicht und überleben auch längere Gießpausen problemlos.

Zimmerpflanzen: Sukkulenten
Sukkulenten sind vielseitig und pflegeleicht (Foto: "Terrarium at 2013: A Plant Odyssey" von brewbooks unter CC-BY-SA-2.0)

2. Den richtigen Platz finden

„Da sieht die Zimmerpflanze doch schick aus!“ Das ausgewählte Plätzchen mag zwar einrichtungstechnisch gut aussehen, für deine Pflanze ist er nicht optimal.

Im Idealfall steht auf dem Schildchen deiner Zimmerpflanze, ob sie pralle Sonne liebt oder ein schattiges Plätzchen bevorzugt. Tropische Pflanzen etwa mögen es ihrer Herkunft entsprechend sonnig und trocken; andere Zimmerpflanzen hingegen verkümmern in der prallen Sonne. Stelle Pflanzen nicht direkt über die Heizung, dort trocknen sie schnell aus. Direkt am Fenster und dort in der prallen Sonne ist ebenfalls kein geeigneter Ort, denn die Scheibe vervielfacht die Sonnenstrahlen.

Wer eine dunkle Wohnung hat, kann zum Beispiel die Schusterpalme, den Bubikopf, die Zamioculcas oder die Grünlilie wählen. Im Schatten gedeihen außerdem Farne und die Schefflera wunderbar. Achte besonders im Winter darauf, dass deine Zimmerpflanzen genügend Licht erhalten und sie in der Nähe vom Fenster stehen.

Lies weiter in unserem Beitrag „Zimmerpflanzen bei wenig Licht: diese 5 wachsen im Schatten

3. Bewässerung: nicht zu viel und nicht zu wenig

Bei der Bewässerung kann einiges schief laufen: Entweder ertränken wir unsere Zimmerpflanzen oder sie dürsten mehrere Wochen vor sich hin. Informier dich daher online oder auf dem Etikett der Pflanze: Wie viel Wasser braucht diese Pflanze, wie viel die andere? Staunässe ist das Todesurteil für viele Zimmerpflanzen.

Prüfe daher vor dem Wässern mit deinem Finger (ca. 1 cm tief in die Erde), ob die Erde trocken ist. Kakteen und Sukkulenten etwa brauchen erst wieder Wasser, wenn die Erde ausgetrocknet ist.

Zimmerpflanzen: Kakteen, Sukkulenten
Kaktus: Prüfe mit dem Finger, wie trocken die Erde ist (Foto: " DIY Wood Grain Mod Podge Glitter Pot" von Stacie unter CC-BY-SA-2.0)

Im Winter musst du nicht so viel wässern wie im Sommer, da die Zimmerpflanzen in der kalten Jahreszeit weniger wachsen. Nutze außerdem, wenn möglich, Regenwasser. Auch über das schal gewordene Mineralwasser freuen sich deine Zimmerpflanzen.

Informier dich außerdem über die nötige Düngung der Pflanzen. Bio-Dünger kannst du in vielen Garten-Centern und zum Beispiel online** bei Avocado Store kaufen. Du kannst Dünger aber auch selber machen.

Im Winter solltest du weniger düngen, im Dezember und Januar kannst du sogar vollständig auf Dünger verzichten.

4. Umtopfen nicht vergessen

Kleinere Pflanzen sollte man ungefähr alle zwei Jahre umtopfen, größere alle vier Jahre. Wähle im Zweifelsfall immer einen größeren Topf, damit die Zimmerpflanze Wurzeln schlagen kann.

Aus jedem kleinen Ableger wird im Idealfall bald eine größere Zimmerpflanze, der du in einem passenden Topf genügend Platz zum Wachsen geben musst. Da sie schneller wachsen, sollten jüngere Pflanzen häufiger umgetopft werden als ältere. Ein guter Zeitpunkt zum Umtopfen ist der Beginn des Frühlings, da dann die Wachstumsphase der Pflanzen beginnt.

Überprüfe beim Umtopfen die Wurzeln deiner Zimmerpflanzen, dort könnten sich Schädlinge befinden.

5. Die richtigen Pflanzen für jedes Zimmer

Schlafzimmer

Pflanzen im Schlafzimmer können einen gesunden Schlaf fördern oder ihn hemmen. Die meisten Pflanzen geben nachts, da ohne Licht keine Photosynthese stattfindet, etwas Kohlenstoffdioxid ab.

Einige Pflanzen, etwa die Echte Aloe oder der Bogenhanf nehmen auch nachts Kohlenstoffdioxid auf und eignen sich daher gut für dein Schlafzimmer. Das sind außerdem gute Pflanzen fürs Schlafzimmer: Bromelie und Orchidee.

Zimmerpflanzen: Bogenhanf
Zimmerpflanzen: Bogenhanf (Foto: "Sansevieria trifasciata" von Bryan Debus unter CC-BY-ND-2.0)

Zimmerpflanzen befeuchten außerdem die Raumluft, denn ungefähr 90 Prozent des Gießwassers wird wieder an die Luft abgegeben. Besonders bei trockener Heizungsluft im Winter helfen Zimmerpflanzen deine Schleimhäute feucht zu halten – und somit Erkältungen vorzubeugen.

Badezimmer

Badezimmer sind meist eher feucht, warm und oft auch dunkel – für manche Zimmerpflanzen die ideale Umgebung, für andere hingegen der Tod.

Farne lieben es feucht, der Schwertfarn etwa braucht wenig Pflege und nicht viel Licht. Das feucht-warme Badezimmerklima ist optimal für tropische oder subtropische Pflanzen. Auch ideal fürs Badezimmer: Vandas und Zimmerefeu.

Praktisch und schick für kleine Bäder sind Makramee-Blumenampeln, die du auch selber machen kannst.

6. Auch im Urlaub versorgen

Du liegst am Strand und schlürfst an einem Cocktail, währenddessen verdursten deine Zimmerpflanzen? Sorge dafür, dass jemand in deiner Abwesenheit deine Pflanzen versorgt und hinterlasse eine kurze Notiz, wie viel Wasser welche Pflanze bekommt. Nimm außerdem deine Zimmerpflanzen während der Urlaubszeit aus der direkten Sonne.

Alternativ kannst du dir mit diesem Trick behelfen: Fülle eine Plastikflasche mit Wasser, stich ein paar Löcher in den Deckel und stecke die Flasche kopfüber in die Erde deiner Zimmerpflanze. Wenn du keine Plastikflasche zu Hause hast oder keine kaufen willst: Frage Kollegen oder Freunde, ob sie eine übrig haben.

Auch eine Möglichkeit für die Urlaubszeit: Stelle deine Zimmerpflanzen ohne Übertopf auf ein nasses Handtuch in die Badewanne oder ins Spülbecken. Somit können sich die Pflanzen die benötigte Feuchtigkeit selbst aus dem Handtuch holen.

7. Zimmerpflanzen: die richtige Erde

Damit deine Zimmerpflanzen gedeihen, brauchen sie eine Blumenerde von hoher Qualität. Im Topf ist wenig Platz für die Wurzeln, daher sollte die wenige verfügbare Blumenerde viele Nährstoffe, Feuchtigkeit und Sauerstoff enthalten. Die Pflanzenerde sollte torffrei sein, denn für die Torfgewinnung werden Moore zerstört und das geht auf Kosten des Klimas, seltener Pflanzen und Kleintiere.

Es gibt Pflanzen, die Spezial-Erde brauchen: Orchideen etwa gedeihen am besten in groben Rindenstücken. Normale Blumenerde wäre zu feucht für die Orchideenwurzel. Kakteen und Sukkulenten brauchen Erde, die einen hohen Sandanteil hat.

Zimmerpflanze Orchidee
Zimmerpflanze Orchidee (Foto: Pixabay, CCO Public Domain)

Zimmerpflanzen in Tongranulat kommen ohne häufiges Gießen aus, denn das Granulat speichert Wasser optimal und gibt es nach Bedarf an die Pflanze ab.

8. Wo Pflanzen kaufen?

Pflanzen abseits des Mainstreams kannst du gut online kaufen**, zum Beispiel bei Die Stadtgärtner. Dort gibt es eine große Auswahl – und es wird direkt vor die Haustür geliefert.

Hinzu kommen einige Bio-Gärtnereien, die Zimmerpflanzen in Bio-Qualität ziehen. Frage zudem in deiner Umgebung, ob du Stecklinge oder Ableger haben kannst, somit musst du die Pflanzen nicht kaufen. Auf Kleinanzeigen- und Nachbarschaftsportalen bieten zudem viele Leute günstig oder kostenlos Pflanzen und Ableger an.

Auch Töpfe kannst du günstig auf Flohmärkten oder in den Kellern von Freunden finden.

9. Achte auf die Zeichen

Deine Zimmerpflanzen sind lebende Wesen, denen du ansehen kannst, ob es ihnen gut geht oder nicht. Das können einige Hinweise sein:

  • Pflanze verliert viele Blätter: Staunässe, Lichtmangel – oder zu trocken
  • Vergilbte Blätter, zögerliche Austriebe/Ableger: Schädlinge
  • Welke Blätter: faule Wurzeln
  • Verblasste Farbe: zu viel Licht
Zimmerpflanze verliert Blätter
Achte auf die Zeichen deiner Zimmerpflanze (Foto: Pixabay, CCO Public Domain)

Beobachte deine Zimmerpflanzen genau, somit kannst du Schädlinge rechtzeitig erkennen und handeln.

10. Blattpflege nicht vergessen

Anders als in der Natur werden deine Pflanzen in der Wohnung nicht automatisch von Wind und Regen gesäubert – diese Aufgabe musst du nun übernehmen.

Wische deine Zimmerpflanzen regelmäßig, in etwa alle zwei Monate, mit einem feuchten Tuch ab oder besprühe sie mit einem Zerstäuber. Somit können die Pflanzen das Licht besser verarbeiten – und schicker sieht es außerdem aus.

Lies weiter zum Thema Zimmerpflanzen, es gibt zahlreiche Bücher in deinem lokalen Buchhandel oder online**, zum Beispiel bei Buch7 und bücher.de.

Welche Tipps hast du zum Thema Zimmerpflanzen? Lass es uns wissen und hinterlasse einen Kommentar.

Weiterlesen auf Utopia.de:

English version available: Keep Your Houseplants Alive: 10 Tips for Healthy Indoor Plants

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