Ende Oktober werden die Uhren auf die Winterzeit umgestellt. Wie du dabei mit Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen umgehen kannst, erfährst du hier – und auch, wie du mit der Winterzeit Energie sparen kannst.
Winterzeit 2024: Zeitumstellung am Sonntag den 27. von 3 auf 2 Uhr
Die Zeitumstellung auf Winterzeit ist immer am letzten Sonntag im Oktober. Dieses Jahr fällt die Zeitumstellung also auf den 27. Oktober 2024: Die Uhren werden am Sonntag-Früh um drei Uhr (MESZ) morgens zurück auf zwei Uhr (MEZ) gestellt – du gewinnst also eine Stunde.
Mit folgenden Sätzen kannst du dir in Zukunft merken, ob die Uhren im Winter vor- oder zurückgestellt werden:
- Im Herbst stellt man die Gartenmöbel ZURÜCK in den Schuppen.
- Die Uhr stellst du immer „Richtung“ Sommer hin um – im Herbst also ZURÜCK.
- Im Winter gehen die Temperaturen zurück, also wird die Uhr ZURÜCK gedreht.
Tipps zur Zeitumstellung 2024: Winterzeit besser verkraften
Am letzten Oktobersonntag verschiebt sich wegen der Zeitumstellung auf Winterzeit der ganze Tagesablauf um eine Stunde: Du kannst theoretisch eine Stunde länger schlafen. Das kann allerdings deinen Rhythmus durcheinander bringen. Im Folgenden verraten wir dir, wie du die Zeitumstellung besser verkraftest.
- Verschlafe am nächsten Morgen nicht die zusätzliche Stunde, sondern stehe zumindest eine halbe Stunde früher auf. Dann fällt dir die Zeitumstellung leichter.
- Halte dich am Tag der Zeitumstellung auf Winterzeit mit etwas Sport an der frischen Luft auf Trab, um Müdigkeit und Schlafstörungen vorzubeugen. Auch eine Runde spazieren zu gehen ist hilfreich.
- Falls du am Abend nicht so gut einschlafen kannst: In unserem Beitrag „Tipps zum Einschlafen“ findest du einige Hausmittel. Hilfreich sind beispielsweise frische Kräutertees. Melissentee und Baldrian beruhigen und sorgen für einen guten Schlaf.
- Iss außerdem viel frisches Obst und Gemüse (wir empfehlen saisonale Produkte in Bio-Qualität und aus der Region). Denn das hilft nicht nur gegen Verdauungsprobleme, sondern auch gegen Konzentrationsschwäche und Gereiztheit.
- Wenn es in der Winterzeit früher dunkel wird, kommen auch häufiger Stimmungsschwankungen vor, auch als „Winterblues“ bekannt. Umgib dich am besten mit Menschen, die dir Freude bereiten oder gönne dir in der Extra-Stunde am Sonntag etwas Schönes, das du schon immer einmal machen wolltest.
Symptome: So wirkt die Winterzeit auf den Körper
Die Zeitumstellung auf Winterzeit gleicht einem Mini-Jetlag. Denn die Zeitumstellung beeinflusst die biologische Uhr. Vor allem wer jeden Tag zur gleichen Uhrzeit aufsteht und schlafen geht, kann eines oder mehrere der folgenden Symptome bei sich bemerken:
- Schlafstörungen,
- Müdigkeit,
- Stimmungsschwankungen,
- Konzentrationsschwäche,
- Gereiztheit,
- Appetitlosigkeit,
- Verdauungsprobleme.
Die EU-Kommission wollte 2018 wissen, wie die EU-Bürger:innen zur Zeitumstellung stehen und ob sie sich eine dauerhafte Sommer- beziehungsweise Winterzeit wünschen. Deshalb startete man eine Online-Umfrage. Die EU-Abstimmung zur Zeitumstellung brach Rekorde. Danach wuchs auch der Widerstand gegen die Abschaffung und Expert:innen warnten vor schwerwiegenden Folgen einer dauerhaften Sommerzeit für Gesundheit und Psyche.
Eigentlich sollten dem Entwurf des Europäischen Parlaments zufolge alle EU-Staaten selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit beibehalten wollten. Die genauen Abstimmungen dazu erweisen sich seitdem jedoch als ziemlich kompliziert. Deswegen ist eine baldige Festlegung und damit Ende der Zeitumstellung nach alledem doch noch nicht abzusehen.
Spart die Winterzeit Energie?
Eingeführt wurde die Zeitumstellung 1980, um Energie zu sparen. Laut Umweltbundesamt wird so zwar im Sommer abends weniger Licht benötigt, im Winter muss jedoch morgens mehr geheizt werden. Der Einspareffekt hebt sich also auf. So argumentiert auch eine Sprecherin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, und konkludiert: „Der Dreh am Zeiger zur Winter- und Sommerzeit bringt demnach keine spürbare Energieeinsparung.“
Einige Expert:innen argumentieren sogar, dass eine ewige Sommerzeit Energie sparen würde. So sagte Korbinian von Blanckenburg, Professor an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der „Rheinischen Post“: „Je heller es abends ist, desto weniger Strom wird verbraucht.“ Er spricht von einem Einsparpotenzial von bis zu 700 Millionen Euro pro Jahr bei dauerhafter Sommerzeit.
Ganz so einfach ist es nicht. Christoph Mordziol vom Umweltbundesamt betont etwa, dass nicht nur der Stromverbrauch zu Hause berücksichtigt werden müsse. „Bei geändertem Freizeitverhalten kann man annehmen, dass Aktivität außerhalb des Hauses zu Energieverbrauchssteigerungen im Verkehrs- und im Freizeitsektor führt.“
Er betont: „Es scheint offensichtlich, dass die derzeit übliche Umstellung auf Sommerzeit nur zu geringfügigen Energieeinsparungen führt, das heißt, dass sie ihren ursprünglichen Zweck nur dürftig erfüllt.“ Zudem würden sich Zeitumstellungen innerhalb der EU regional unterschiedlich auswirken. So müsse dabei auch immer die jeweilige Lage, etwa das Klima, Dauer und Intensität der Sonneneinstrahlung, Wirtschaft oder auch Kultur in Berechnungen berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Käme die dauerhafte Sommerzeit, hieße das für Spanien im Winter Dunkelheit bis kurz vor 10.00 Uhr. Einigen sich alle auf Winterzeit, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr hell. Die Zeitumstellung zweimal im Jahr dämpft diese Extreme.
Auch die EU-Kommission spricht von unwesentlichen Einsparungen durch die Zeitumstellung. Die Brüsseler Behörde verweist auf unterschiedliche Faktoren, die je nach geografischer Lage eines Landes Auswirkungen auf den Energieverbrauch hätten. „Einige Studien deuten darauf hin, dass die Sommerzeit in Verbindung mit mehr Freizeitaktivitäten im Freien positive Auswirkungen haben könnte“, heißt es zudem. Aber es gebe auch Forschungsergebnisse, die darauf hindeuteten, dass gesundheitliche Auswirkungen wie auf den Biorhythmus gravierender sein könnten als bisher angenommen.
Eine aussichtsreiche Initiative, die Zeitumstellung wirklich abzuschaffen, ist derzeit nicht in Sicht. Die Präsidentschaft unter den EU-Ländern – derzeit hat Tschechien das Ruder in der Hand – hat das Thema nicht auf die Tagesordnung gesetzt. Zwar hat die EU-Kommission einen Vorschlag gemacht, wie die Umstellung abgeschafft werden könnte, aber die Staaten der Europäischen Union können sich nicht einigen. So liegt das Vorhaben seit längerem in Brüssel auf Eis.
Willst du wirklich Energie sparen, helfen dir folgende Ratgeber:
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Mit Material der dpa
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