7 Tipps zum Backen, die nur Expert:innen kennen

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Beim Backen machen kleine Handgriffe oft einen großen Unterschied. Hier verraten wir dir sieben praktische Küchentricks, die viele nicht kennen.

Vom einfachen Bauernbrot bis zur Schwarzwälder Kirschtorte: Beim Backen kannst du dich immer wieder neuen Herausforderungen stellen. Aber egal, wie einfach oder kompliziert ein Rezept ist – für ein rundum gelungenes Backergebnis kommt es auf Feinheiten an. Mit dem richtigen Know-how kannst du Geschmack und Konsistenz verbessern, fehlende Zutaten ersetzen oder langwierige Arbeitsschritte einfach umgehen.

Die folgenden sieben Tipps helfen dir, Broten, Kuchen und anderem Gebäck das gewisse Etwas zu verleihen.   

1. Salz peppt auch Süßspeisen auf

Eine Prise Salz stabilisiert und hebt Geschmacksnoten hervor.
Eine Prise Salz stabilisiert und hebt Geschmacksnoten hervor. (Foto: CC0 / Pixabay / jakob5200)

In vielen Backrezepten taucht auf der Zutatenliste eine Prise Salz auf – auch in solchen, bei denen man nicht unbedingt damit rechnen würde. Häufig erfordern zum Beispiel auch Kuchen, Kekse oder anderes Süßgebäck die Zugabe von etwas Salz. Warum eigentlich?

Die Gründe dafür sind verschieden, denn Salz hat gleich mehrere Vorteile: Unter anderem bindet es Wasser und beugt so einer zu wässrigen Konsistenz vor. Außerdem verleiht die kleine Prise Salz Lebensmitteln in unserer Wahrnehmung einen volleren, vielschichtigeren Geschmack und verstärkt, wenn es bei geringen Mengen bleibt, sogar die Süße. Es kann also nicht schaden, sich an diese verbreitete Rezeptanweisung zu halten – selbst wenn sie in manchen Rezepten vielleicht irritierend wirkt.  

Mehr dazu liest du hier: Prise Salz bei Backrezepten: Warum steht das so oft dabei?

2. Teig gut kneten – aber nicht zu lange

Je nach Sorte und Rezept musst du beim Kneten von Teig verschiedene Dinge beachten.
Je nach Sorte und Rezept musst du beim Kneten von Teig verschiedene Dinge beachten. (Foto: CC0 / Pixabay / eatde)

Selbst bei einfachen Teigen kann manches schiefgehen: Sie nehmen zum Beispiel eine gummiähnliche Konsistenz an oder krümeln zu sehr. Wer das beim Backen erlebt, rätselt oft, wo der Fehler lag.

Häufig ist die Lösung simpel: Zu wenig Ausdauer beim Kneten – oder zu viel. Wenn du einen Teig knetest, aktivierst du das im Mehl enthaltene Gluten. Gluten ist ein Klebeeiweiß, das den Teig bindet und so für eine glatte, geschmeidige Konsistenz sorgt. Hörst du zu früh auf zu kneten, bleibt der Teig zu bröselig. Aber auch, wenn du zu lange knetest, kann das zu Qualitätseinbußen führen, denn zu viel Gluten macht den Teig gummiartig oder hart. Auch bei Rührteig ist zu langes Rühren deshalb kontraproduktiv. 

Wie du verschiedene Teigsorten wie Brotteig, Keksteig und Mürbeteig richtig knetest, verrät dir unser Überblick: Häufiger Teigfehler: Darum gelingt Gebäck manchmal nicht.

3. Die perfekte Brotkruste durch Bedampfen

Die Technik des Schwadens sorgt für eine knusprige Brotkruste.
Die Technik des Schwadens sorgt für eine knusprige Brotkruste. (Foto: CC0 / Pixabay / samuibuildingadvisor0)

Frisches Brot schmeckt besonders gut, wenn die Krume (also das Innere) weich und saftig, die Kruste aber gut ausgebacken und knusprig ist. Beides kannst du mit einem einfachen Trick beeinflussen: Beim sogenannten Schwaden oder Wrasen stellst du eine ofenfeste Schale Wasser mit in den Ofen, wenn du Brot backst. Der dadurch entstehende Wasserdampf sorgt sowohl dafür, dass der Teig im Inneren elastisch und feucht bleibt als auch dafür, dass die Brotkruste besonders kross ausfällt. 

Wie das Prinzip im Detail funktioniert, erfährst du in dieser Anleitung: Schwaden: Brot bedampfen für die perfekte Kruste.

4. Kein Ei zur Hand? Kein Problem!

Leinsamen haben bindende Wirkung und sind ein guter Ei-Ersatz beim Backen.
Leinsamen haben bindende Wirkung und sind ein guter Ei-Ersatz beim Backen. (Foto: CC0 / Pixabay / Jai79)

Eier spielen in vielen Backrezepten eine Rolle, weil sie eine bindende Wirkung haben. Was aber, wenn dir erst beim Backen auffällt, dass du keine Eier im Haus hast? Oder wenn du ein Rezept abwandeln möchtest, weil du dich vegan ernährst und keine tierischen Produkte verwendest?

In diesen Fällen kannst du dir mit einem einfachen Ersatz behelfen: Eine ähnlich effektive Bindewirkung haben auch Leinsamen. Als Faustregel ersetzen deshalb ein Esslöffel geschrotete Leinsamen und zweieinhalb Esslöffel Wasser ein Ei. Genaueres zu den Hintergründen und zur Anwendung kannst du hier nachlesen:  Leinsamen-Ei: So simpel kannst du beim Backen ein Ei ersetzen.

Leinsamen hast du auch nicht parat? Dann hilft dir vielleicht einer der folgenden Tricks weiter: Veganer Ei-Ersatz zum Kochen und Backen: Die 6 besten Alternativen.

5. Käsekuchen klappt auch ohne Boden

Mit Quark gelingt Käsekuchen auch ohne Mürbeteigboden.
Mit Quark gelingt Käsekuchen auch ohne Mürbeteigboden. (Foto: CC0 / Pixabay / ReinhardThrainer)

Ein klassischer Käsekuchen besteht aus einem Mürbeteigboden und cremiger Füllmasse. Wenn du es eilig hast oder dir einfach das langwierige Kneten und Ruhenlassen ersparen möchtest, kannst du aber auch auf den Mürbeteig verzichten und einen schnellen Käsekuchen ohne Boden zubereiten.

Der Trick dabei ist Quark: Er schafft eine solide Konsistenz, durch die der Käsekuchen stabil, aber trotzdem fluffig bleibt. Auch auf die Ruhezeit im Kühlschrank kannst du bei diesem schnellen Kuchenrezept verzichten. Wie genau der Käsekuchen ohne Boden funktioniert, zeigen wir dir hier:  Käsekuchen ohne Boden: Ein schnelles und einfaches Rezept.

Übrigens: Mit Seidentofu kannst du auch einen veganen Käsekuchen zubereiten.

6. Eiweiß steif schlagen: Darauf kommt es an

Damit dir der perfekte Eischnee gelingt, kannst du unsere Tipps ausprobieren.
Damit dir der perfekte Eischnee gelingt, kannst du unsere Tipps ausprobieren. (Foto: CC0 / Pixabay / rkit)

Steifgeschlagenes Eiweiß braucht man in der Küche zum Beispiel für Biskuitteig, Baiser oder Desserts wie Mousse au Chocolat und Soufflés. Beim Schlagen wird das Eiweiß zu einer festen, aber dennoch luftigen Masse an, die dann als Grundlage für diese und andere Süßspeisen dient.

Wenn das Eiweiß allerdings nicht die richtige Konsistenz annehmen will, kann das frustrierend sein. Mit den folgenden Tipps kannst du dem Ergebnis auf die Sprünge helfen:

  • Die richtige Temperatur: Verwende am besten Eier aus dem Kühlschrank, wenn du Eiweiß steif schlagen willst. Kaltes Eiweiß lässt sich besser schlagen als warmes. Maximal sollten die Eier Zimmertemperatur (15 bis 20 Grad) haben. 
  • Eine Prise Salz: Nicht nur bei Kuchenteig, auch beim Schlagen von Eiweiß kann eine Prise Salz für bessere Konsistenz sorgen.
  • Eiweiß sauber vom Eigelb trennen: Häufig entstehen Probleme beim Steifschlagen dadurch, dass das Spuren von Eigelb ins Eiweiß gelangen. Das im Eigelb enthaltene Fett verhindert dann, dass sich die Proteine im Eiweiß zu einer festen Masse verbinden. Bei kleinen Eigelbspuren kann es eventuell helfen, dem Eiweiß einen Spritzer Zitronensaft hinzuzufügen.
  • Nicht zu lange schlagen: Wie beim Rühren und Kneten von Teig gilt auch hier – zu viel des Guten kann mehr schaden als nützen. Der Eischnee kann sonst ausflocken oder seine Stabilität verlieren.

7. Für mehr Stabilität: Quiche und Co. blind backen

Blindbacken sorgt bei Quiche für einen festen Boden und stabile Ränder.
Blindbacken sorgt bei Quiche für einen festen Boden und stabile Ränder. (Foto: CC0 / Pixabay / hcdeharder)

Blindbacken bedeutet nicht, dass du dir beim Backen die Augen verbindest: Der Begriff bezeichnet eine spezielle Technik für gefüllte Mürbeteigkuchen wie Quiche, Tarte oder Pie. Dabei wird der Teig in der Form vorgebacken, bevor anschließend die Füllung beziehungsweise der Belag folgt.

Das Blindbacken hat zwei große Vorteile für die Festigkeit des Kuchens: Zum einen weicht der Boden nicht so schnell durch, zum anderen bleiben die Ränder stabiler. Je nach Art des Kuchens und je nach Belag kann es ausreichen, den Boden nur leicht anzubacken, bevor du ihn befüllst. Manchmal ist es aber auch sinnvoll, ihn komplett fertigzubacken und auskühlen zu lassen, bevor du die Füllung hinzufügst.

Mehr Details zum Blindbacken haben wir hier für dich: Blind backen: So funktioniert es.

Indem du bei tierischen Zutaten wie Eiern oder Sahne auf eine Herkunft aus biologischer Landwirtschaft achtest, sorgst du für mehr Tierwohl und eine umweltfreundlichere Fütterung. Auch bei pflanzlichen Zutaten lohnt sich ein Bio-Siegel (wie Bioland, Naturland oder Demeter), da dafür keine schädlichen Kunstdünger und chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt wurden. So trägst du dazu bei, dass Gewässer sauber und unsere Böden fruchtbar bleiben, sodass auch zukünftige Generationen noch mit ihnen Landwirtschaft betreiben können.

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