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Permakultur richtig planen und anlegen: Tipps für deinen Garten

toom Permakultur Garten planen
© Provider: Adobe Stock, Ansprechperson: Alexander Misita, Ersteller: photo 5000

Ein Garten kann so vieles sein: ein Ort der Ruhe und Entspannung, eine Quelle für Obst und Gemüse, und ein Ökosystem, das Insekten willkommen heißt – all das bietet die Permakultur, wenn man ihre Prinzipien versteht.

Ein „Garten“ ist im Gegensatz zu „Natur“ meist etwas künstliches, das vor allem Früchte abwerfen und der Erholung dienen soll und fast nie ohne ständigen Eingriff auskommt. Dem gegenüber steht die „Permakultur“, mit der du deinen Garten so planen kannst, dass er zu einem eigenen Ökosystem wird. Dieser Beitrag stellt dir Vorteile und Prinzipien der Permakultur vor und gibt dir hilfreiche Tipps zum eigenen Permagarten.

Welche Vorteile bietet eine Permakultur im Garten?

Deinen Garten auf Permakultur umzustellen ist natürlich erst mal Arbeit – doch es hat viele Vorteile:

  • Du schonst Ressourcen: Weil sie den Garten als geschlossenes Ökosystem betrachtet, hütet eine Permakultur jeden Tropfen Wasser und jedes Krümelchen Erde wie einen Schatz. Denn bei Permakulturen dreht sich alles um eine nachhaltige Bewirtschaftung, die Ressourcen achtsam einsetzt.
  • Du förderst die Artenvielfalt: Wenn dein Garten ein Partyplaner wäre, dann stünden sehr viele Pflanzen- und Tierarten auf der Gästeliste. Denn eine Permakultur schafft mit einer bunten Vielfalt an Pflanzen naturnahe Lebensräume mit hoher Biodiversität. Er lädt Bienen, Schmetterlinge und andere bestäubende Insekten ein, die für die Erhaltung der Artenvielfalt essenziell sind.
  • Du wirst zum Selbstversorger: Stell dir vor, dein Garten wäre ein Mini-Supermarkt, der genau das anbietet, was du brauchst: Dank Permakultur-Prinzipien können Gärtner:innen einen gewissen Teil ihres Nahrungsbedarfs einfach selbst produzieren. Natürlich ist der Ertrag abhängig von der Gartengröße und ein Permagarten wird meist nur ein kleines Extra bieten können – aber schon das wird dir viel Freude bereiten, und auch darum geht es ja beim Gärtnern.
Ein Gewächshaus ist bei Permakultur erlaubt und kann helfen, Pflanzen zu überwintern. (© Provider: Adobe Stock, Ansprechperson: Alexander Misita, Ersteller: Ingo Bartussek)
  • Du schützt die Umwelt: weil Permakultur auf den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden verzichtet und stattdessen auf natürliche Kreisläufe setzt, trägt sie zum Schutz der Umwelt bei und schützt gerade auch die wichtigen Insektenpopulationen vor den schädlichen Auswirkungen synthetischer Giftstoffe.
  • Du verbesserst die Bodenqualität: Permakulturmethoden wie Kompostierung und Mulchen tragen zur Verbesserung der Bodenstruktur und -fruchtbarkeit bei. Daraus ergeben sich gesündere Pflanzen und höhere Erträge – und es fördert die Bodenmikrofauna, die für eine gesunde Bodenökologie essenziell ist.
  • Du hast weniger Arbeit: Nachdem du deinen Garten angelegt hast, kannst du dich ein bisschen zurücklehnen und die Natur machen lassen. Permakulturgärten benötigen viel weniger Pflege und Arbeit, da sie auf die Selbstregulierung der Natur setzen, zum Beispiel auf die Arbeit von Insekten, die zur Schädlingskontrolle und Bestäubung beitragen.

Letztendlich entspricht ein gemeinsames Gärtnern in der Permakultur einem sozialen Netzwerk im echten Leben, das nicht nur Pflanzen, sondern auch Menschen verbindet und zu einem tieferen Verständnis von Artenvielfalt in Ökosystemen führt.

Grundlagen und Prinzipien der Permakultur

Die Permakultur strebt harmonische, effiziente und produktive Ökosysteme an, die sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt vorteilhaft sind. Da spiegelt sich zum Beispiel in den drei ethischen Permakultur-Grundsätzen „Sorge für die Erde“ (Earth Care), „Sorge für die Menschen“ (People Care) und „Teile gerecht“ (Fair Share) – Details dazu im toom-Ratgeber Permakultur.

Die ebenfalls wichtigen zwölf Prinzipien der Permakultur wirken auf den ersten Blick etwas abstrakt – aber eigentlich sagen sie alles, was du wissen musst:

  • Beobachte und handle: Die Grundidee ist, dass die Natur selbst klüger ist als wir. Wenn wir uns Zeit nehmen, sie zu beobachten, können wir besser verstehen, wie wir handeln müssen, um die natürlichen Abläufe zu nutzen, statt gegen sie zu arbeiten.
  • Sammle und speichere Energie: Hier geht es darum, Systeme zu bevorzugen, die langfristig Ressourcen bereitstellen. Dazu gehört, Regenwasser zu sammeln, Wasserauffangbecken einzurichten, eigenes Saatgut zu produzieren, auf mehrjährige Pflanzen zu setzen oder auch, Solaranlagen zu installieren.
  • Erwirtschafte Erträge: Eine Permakultur ist kein Selbstzweck: Du sollst von deinen Bemühungen profitieren, indem du Nahrung, Energie oder Material erzeugst, die deinen Bedürfnissen entsprechen. Denn das wird dich motivieren, die Permakultur zu bewahren.
  • Nutze Selbstregulierung und achte auf Rückmeldungen: Das Ziel ist ein System, dass sich selbst regulieren kann – etwa durch mehrjährige Pflanzen mit verschiedenen saisonalen Höhepunkten bis hin zu Herbstpflanzen und Winterblühern. Bei diesem Permakultur-Prinzip geht es aber auch darum, Probleme zu erkennen, sie sachlich anzunehmen und das eigene Verhalten anzupassen.

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  • Nutze und schätze erneuerbare Dinge: Bevorzuge erneuerbare Ressourcen und Dienstleistungen, die die Umwelt weniger belasten. Nutze Dienste, die die Natur selbst bereitstellt, wie die natürliche Bestäubung durch Insekten. Stell auf Ökostrom um, um deine Erträge zu kochen oder zu kühlen.
  • Produziere keinen Abfall: Permakultur predigt hier ein ganz schlaues Prinzip, das wir dringend in unsere Wegwerfgesellschaft tragen sollten: Gestalte deinen Garten einerseits so, dass gar kein Abfall entsteht und andererseits so, dass jeder „Abfall“ stets als Ressource für etwas anderes dienen kann (etwa Pflanzabfälle im Wurmkomposter).
  • Gehe vom Muster zum Detail: Verschaffe dir erst einen groben Überblick über das System Garten und arbeite dich dann erst zu den Feinheiten vor. Dies hilft, nicht den Überblick zu verlieren, die Funktionen innerhalb des Systems zu verstehen und wie sie zueinander in Beziehung stehen.
  • Integriere, statt zu separieren: Dieses Prinzip ist die Absage an die Monokultur. Setze zum Beispiel unterschiedliche Pflanzpartner so, dass sie sich gegenseitig unterstützen und fördern. Die Idee: produktive Ökosysteme zu schaffen, die durch ihre Vielfalt mehr sind als die Summe ihrer Teile.

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  • Setze auf kleine und langsame Lösungen: Kunstdünger geht schnell, Kompost langsam – aber nur Kompost ist eben nachhaltig. Die Idee: Systeme, die mit bescheidenem Tempo und Maßstab aufgebaut werden, sind oft nachhaltiger und pflegeleichter. Das kann für deinen ganzen Permagarten gelten: Geh es langsam und schrittweise an.
  • Nutze und schätze Vielfalt: Achte auf Mischkulturen, setze auf insekten- und bienenfreundliche Sträucher und sorge insgesamt für Vielfalt im Garten. Diversität nutzt die einzigartigen Beiträge jedes Elements für das Wohl des Gesamtsystems und erhöht die Resilienz des Gartens.
  • Nutze die Ränder und schätze das Marginale: Die produktivsten Elemente im System sind zuweilen diejenigen, die an den Rändern oder am Übergang zwischen zwei Ökosystemen liegen, etwa der Rand des Teiches oder die Hecke am Grundstücksende. Lege Beete nicht zu klar strukturiert, sondern verwinkelt an – so gibt es mehr Übergänge und damit Lebensräume.
  • Nutze Veränderungen kreativ: Manchmal wollen wir keine Veränderung und arbeiten dagegen an. Aber die Permakultur lehrt: Sei offen für Veränderungen und nimm sie als Anlass für einen positiven Wandel. Wird es zum Beispiel dauerhaft wärmer, dann gestalte den Garten eben mit hitzeresistenten Pflanzen, die damit umgehen können – oder es sogar lieben.

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An dieser Stelle lassen sich die großartigen Prinzipien der Permakultur natürlich nur stark vereinfacht wiedergeben. Wenn du tiefer einsteigen willst, lies „Permakultur. Gestaltungsprinzipien für zukunftsfähige Lebensweisen“ von David Holmgren.

Diese Prinzipien haben einen doppelten Boden: Lies sie nicht nur als Tipps für das Gärtnern, sondern als Hilfe für ein erfülltes Leben. Du wirst überrascht feststellen, wie viel Weisheit in den Prinzipien steckt: Beachten und verstehen, integrieren statt separieren, Vielfalt schätzen – sind das nicht alles auch Werte, die im Leben zählen?

Aufbau eines Permakultur-Gartens mit sechs Zonen

Beim Aufbau einer Permakultur hilft das Prinzip „Vom Muster zum Detail“. So teilt man einen Permagarten grob in sechs Zonen mit unterschiedlichen Funktionen ein. Natürlich ist es auch okay, weniger Zonen zu haben und davon abzuweichen. Der Zonenplanung sollte intensive Beachtung vorausgehen: Wie und wann scheint die Sonne, weht der Wind wohin? Gibt es natürliche Gegebenheiten, die zu berücksichtigen sind (Bäume, Felsen, Nachbarn) oder die man nutzen kann (Schattenwurf, Windschutz…)?

Zone 0: Das Wohnhaus

Dein Haus ist der Mittelpunkt deines Permakulturgartens. Hier beginnt alles. Überlege dir, wie du am Haus Regenwasser sammeln und für deinen Garten nutzen kannst.

Zone 1: Der Küchen- und Kräutergarten

In direkter Nähe zu deinem Haus legst du den Küchen- und Kräutergarten an. Hier pflanzt du alles, was du täglich brauchst, zum Beispiel Küchenkräuter wie Basilikum, Thymian und Schnittlauch oder Salate und schnell wachsendes Gemüse wie Radieschen und Spinat. Wenn diese Pflanzen blühen, ziehen sie außerdem nützliche Insekten und Bienen an und fördern die Biodiversität direkt vor deiner Haustür.

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Zone 2: Der Gemüsegarten

Etwas weiter weg vom Haus befindet sich der Gemüsegarten. Hier pflanzt du Gemüse, das regelmäßige Pflege benötigt, aber nicht täglich geerntet wird, zum Beispiel Tomatenpflanzen, Paprika und Zucchinisorten. Ein kleiner Teich zu Füßen einer Kräuterspirale könnte die Ansiedlung von Insekten fördern und Vögeln Trinkwasser bieten.

Zone 3: Die landwirtschaftliche Zone

In diese Zone passen Pflanzen, die weniger Pflege benötigen und in größeren Mengen geerntet werden. Beerensträucher wie Himbeeren oder Johannisbeeren aber auch Obstbäume wie Äpfel und Birnen. Diese Pflanzen bieten Nahrung und Unterschlupf für eine Vielzahl von Insekten und Vögeln und tragen ebenfalls zur Erhaltung der Biodiversität bei.

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Zone 4: Weideland

In dieser Zone richtest du hauptsächlich Grün- und Weideflächen ein. Hier pflanzt du auch Bäume und Sträucher, die einerseits zur Holzgewinnung dienen und andererseits weiteres Obst bieten – ob Apfelbaum, Kirsche oder Pflaume ist ganz deinem Geschmack und den örtlichen Gegebenheiten überlassen.

Zone 5: Die Wildnis

Diese Zone ist der Natur überlassen. Hier greifst du nicht ein. Zone 5 dient als Rückzugsraum für die heimische Flora und Fauna und als Genpool für wilde Pflanzenarten. Sie ist essenziell zur Erhaltung der Biodiversität und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten und Wildtieren.

Plane für die Permakultur zeitlich versetzt, was du säst und welche Setzlinge du setzt. (© Provider: Getty Images, Ansprechperson: Mathias Große, Ersteller: Anna Mardo.)

Permakultur im Garten anlegen: hilfreiche Tipps

Wenn du bereit bist, deine eigene Permakultur im Garten anzulegen und schon alles über die Prinzipien und Zonen weißt, helfen dir die folgenden Tipps, um loszulegen:

  • Beobachte dein Grundstück: Nimm dir Zeit, um Sonnenlicht, Windmuster, Schattenbereiche, Neigungen und Gefälle sowie den Verlauf des Wassers auf deinem Grundstück zu beobachten. Diese Informationen sind entscheidend für die Planung, wo welche Zonen und Elemente am besten platziert werden.
  • Plane die Zonen: Die oben erwähnten sechs Zonen müssen nicht alle auf einmal entstehen, aber es ist sinnvoll, dass du auf Basis deiner Beobachtungen und der örtlichen Gegebenheiten einen ersten Plan dieser Zonen erstellst und überlegst, was wo gedeihen kann.
  • Plane, was du anpflanzen willst: Dabei kannst du ruhig von deinem Wunsch ausgehen, was du ernten willst. Denke aber auch an praktische Pflanzpartner und daran, dass Saat und Ernten versetzt stattfinden sollten. Achte auf regionale Sorten und erkundige dich gegebenenfalls nach Saatgut für alte Obst- und Gemüsesorten.

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  • Wasser clever nutzen: Erarbeite ein System, um Regenwasser zu sammeln und zu speichern, z.B. durch Regentonnen oder eine Zisterne. Überlege dir auch, wie du das Wasser effizient im Garten verteilen kannst, zum Beispiel durch Tropfbewässerung oder Mulchen.
  • Kompost anlegen: Beginne sofort mit dem Kompostieren, um die Versorgung mit hochwertigem Dünger sicherzustellen. Integriere Küchenabfälle und Gartenreste.
  • Wähle vielfältige Pflanzen aus: Setze auf eine große Vielfalt an Pflanzen, um ein resilientes Ökosystem zu schaffen. Berücksichtige dabei mehrjährige Pflanzen, essbare Stauden und einheimische Arten, die besonders gut an das lokale Klima angepasst sind. Verwende einen Aussaatkalender, um dein Gartenjahr optimal zu planen.

Plane besser mit dem Aussaatkalender

  • Boden bedecken: Halte den Boden zum Teil bedeckt, sei es durch Mulch, Bodendecker oder lebende Mulche. Dies schützt den Boden, bewahrt die Feuchtigkeit und fördert das Bodenleben.
  • Natürliche Ressourcen nutzen: Sammle und nutze Materialien aus deiner Umgebung, wie Laub, Holzschnitt oder Steine, um Wege anzulegen, Beete abzugrenzen oder Hügelbeete zu bauen.
  • Tierwelt einbeziehen: Fördere die Anwesenheit von nützlichen Tieren, indem du Lebensräume für Vögel und andere Wildtiere schaffst, zum Beispiel wilde Ecken für Kleinlebewesen.
  • Bienen und Insekten: Baue im Permakulturgarten gezielt Elemente ein, die Bienen und Insekten unterstützen. Zum Beispiel Blühstreifen mit einheimischen Wildblumen, Totholz und Steinhaufen als Unterschlupf oder naturnahe Teiche. Kleine vegetationslose Sandflächen und nährstoffarme Flächen sind ebenfalls gut geeignet. Denke auch an Nisthilfen.
  • Dokumentiere und passe an: Halte deine Beobachtungen, Erfolge und Misserfolge fest. Die Permakultur ist ein dynamischer Prozess, der Anpassungen und Veränderungen erfordert, während du lernst, was in deinem Garten funktioniert und was nicht.
  • Setz auf Bio: Vermeide von Anfang an, etwas anderes als Bio-Produkte in deinen Permakulturgarten zu lassen. Das heißt nicht, dass du beim Start auf Erde oder Dünger verzichten musst – denn die gibt es, genau wie viele Obst-Pflanzen, im Bio-Sortiment von toom Naturtalent.

Mit all diesen Prinzipien und Tipps hast du eine solide Grundlage, um mit deiner Permakultur zu beginnen. Denke daran, dass Permakultur ein Prozess ist, der Geduld erfordert und bei dem aus Fehlern gelernt wird. Viel Erfolg bei deinem Projekt – und weitere Tipps findest du im Beitrag Permakultur anlegen.

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