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Blackouts und Notlagen: EU bereitet Krisenschutz anhand von 2 Szenarien vor

Blackouts und Notlagen: EU bereitet Krisenschutz anhand 2 Szenarien vor
Foto: Jörg Carstensen/dpa

Die EU-Kommission sagt, sie sei auf einen möglichen Krisenwinter vorbereitet: Folgen eines flächendeckenden Stromausfalls und anderer Notlagen würde man mittels zwei Szenarien begegnen, erklärte der EU-Kommissar für Krisenschutz Janez Lenarcic.

Mit Blick auf die Energiekrise und den anhaltenden Krieg in der Ukraine hält die EU-Kommission flächendeckende Stromausfälle und andere Notlage innerhalb der Europäischen Union für möglich. Im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) erklärte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz Janez Lenarcic: „Es ist gut möglich, dass Katastrophenhilfe auch innerhalb der EU nötig wird.“ Gleichzeitig betonte er, dass die EU auf einen Krisenwinter vorbereitet wäre.

Lenarcic zufolge arbeitet die EU aktuell mit zwei Szenarien:

  1. „Wenn nur ein oder eine kleine Zahl an Mitgliedsstaaten von einem kleinen Zwischenfall wie einem Blackout betroffen ist, können andere EU‑Staaten über uns Stromgeneratoren liefern, wie es während Naturkatastrophen geschieht“, so der EU-Kommissar
  2. Wäre eine große Anzahl an Staaten zur selben Zeit betroffen – mit der Folge, dass die EU-Länder ihre Nothilfelieferungen an andere Mitglieder begrenzen müssten, könne die Kommission den Bedarf aus ihrer strategischen Reserve bedienen.

Zu dieser Reserve für Krisenfälle zählen laut Lenarcic Löschflugzeuge, Generatoren, Wasserpumpen und Treibstoff, aber auch medizinisches Gerät und inzwischen auch Medizin.

Zügige Hilfe sei möglich

Die Versorgung sei zudem schnell möglich, trotz EU-Bürokratie, versichert Lenarcic. „Ja, so konnte Slowenien, dessen Stromnetz nach einem Schneesturm beschädigt war, und Kroatien nach den Erdbeben Ende 2021, noch am gleichen Tag mit Generatoren und Treibstoff geholfen werden.“

Angesichts des andauernden russischen Angriffskriegs in der Ukraine, erklärte der EU-Kommissar, dass sich die EU-Kommission bereits im Zuge der Corona-Pandemie gegen chemische, biologische, radiologische und nukleare Notfälle gewappnet habe. „So konnten wir nun schon fünf Millionen Jodtabletten an die Ukraine liefern, für die Anwohner bedrohter Atomkraftwerke“, wird Lenarcic zitiert.

Bei dem EU-Programm für Katastrophenschutz können alle EU-Mitgliedstaaten, aber auch alle anderen Länder der Welt Hilfe im Fall von Waldbränden, Überschwemmungen, Erdbeben und ähnlichen akuten Krisen beantragen.

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