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Energiekrise: Deutschland droht dunkle Weihnachtszeit

Deutschland droht dunkle Weihnachtszeit
Foto: Andreas Arnold/dpa

Denkmäler und Geschäfte werden derzeit oft gar nicht oder weniger beleuchtet. Doch was bedeutet das Energiesparen der Städte für die Adventszeit – müssen die Menschen auf festlich beleuchtete Fußgängerzonen und Weihnachtsmärkte verzichten?

Ob festliche Innenstadtbeleuchtung oder Weihnachtsmärkte – angesichts der Energiekrise denken Kommunen in Niedersachsen und Bremen über Einsparmöglichkeiten nach. Komplett auf vorweihnachtlichen Lichterglanz wollen die wenigsten Städte verzichten, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) ergab. Allerdings wird die Beleuchtung vielerorts später ein- und früher wieder abgeschaltet als in den Jahren zuvor.

Diese Städte werde ihre Weihnachtsbeleuchtung reduzieren

Der Berliner Senat hat sich dazu entschieden die Weihnachtsbeleuchtung auf dem Kurfürstendamm nicht mitzufinanzieren. Die für die 600.000 Euro teure Beleuchtung zustände AG City sucht daher nun Sponsoren und ruft zum Spenden auf.

In Stuttgart verzichtet das Rathaus ganz auf die Weihnachtsbeleuchtung und den Adventskalender in den Fenstern des Hauses. Das teilte eine Pressesprecherin der Stadt der dpa mit. Die Lichterketten am großen Baum am Schlossplatz sollen auch deutlich kürzer brennen – nur 240 statt 450 Stunden.

Die niedersächsische Stadt Stade dagegen wird voraussichtlich komplett auf die Winterbeleuchtung in der Altstadt verzichten. „Entschieden ist es noch nicht, aber die Tendenz geht dahin“, sagte Frank Tinnemeyer von der Marketing und Tourismus GmbH. Dies betreffe sowohl den beleuchteten Weihnachtsschmuck in den Bäumen als auch die Leuchtgirlanden über den Straßen. Allerdings werde der Weihnachtsmarkt für Stimmung sorgen.

Auch Bremen setzt LED-Leuchten ein. In diesem Jahr werde die Winter- zeitgleich mit der Weihnachtsbeleuchtung erst am 20. November angestellt, sagte Jens Ristedt, Vorsitzender der City Initiative Bremen. Spätestens am 31. Januar wird sie wieder ausgestellt. In der vergangenen Saison brannte sie von Ende Oktober bis Ende Februar. Wie in Oldenburg werden die Beleuchtungszeiten am Tag auf sechs Stunden verkürzt. So werde eine Balance zwischen weihnachtlichem Ambiente und Energiesparen in diesen schwierigen Zeiten gefunden, sagte Ristedt.

Wolfsburg spart ebenfalls. Es sei ein Konzept erarbeitet worden, das eine Einsparung von bis zu 50 Prozent vorsieht, sagte Frank Hitzschke, Bereichsleiter Citymanagement. Ziel sei, auch mit einer geringeren Zahl an Beleuchtungselementen für eine ansprechende Beleuchtung der Innenstadt zur Weihnachtszeit zu sorgen. Beim Beleuchtungskonzept werde seit vielen Jahren großer Wert auf Nachhaltigkeit und einen möglichst geringen Energieverbrauch gelegt. „Seit der Einführung der neuen Beleuchtung für den Innenstadtbereich und kompletten Umrüstung auf modernste LED-Technik wird im Vergleich zur alten Weihnachtsbeleuchtung mit Glühlampentechnik bis zu 90 Prozent weniger Energie verbraucht.“

Auch die Stadt Nürnberg betont, seit fast zehn Jahren den Christkindlesmarkt mit 100 Prozent Ökostrom zu beleuchten. Außerdem verweist die Stadt darauf, den Energieverbrauch durch den Einsatz von LED-Lampen auf ein Minimum zu reduzieren. Auch andere Städte haben laut eigenen Angaben in der Vergangenheit auf LEDs umgestellt, darunter München und Erfurt.

Hier steht die Beleuchtung auf dem Prüfstand

Die Städte Aachen, Köln, Frankfurt am Main, Darmstadt, Münster, Düsseldorf, Bielefeld, Hannover, Regensburg, Lübeck und Flensburg prüfen derzeit, welche Weihnachtsbeleuchtung in der aktuellen Lage möglich ist. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Mit Material der dpa

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