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Bürgergeld soll entlasten – doch für Stromkosten reicht es laut Berechnung nicht

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Foto: CC0 Public Domain - Pixabay/ Projekt_Kaffeebart, Unsplash/ Christian Erfurt (christnerfurt)

Seit Januar gibt es das Bürgergeld in Deutschland. Wer es bezieht, erhält mehr Geld zum Wohnen als mit Hartz-IV – doch laut dem Vergleichsportal Check24 reicht der Betrag unter Umständen trotzdem nicht für die Stromrechnung. Mehrere Verbände haben sich geäußert.

Das neue Bürgergeld deckt die Stromkosten der Empfänger:innen nicht ab – das geht aus einer Berechnung des Online-Portals Check24 hervor. Das Bürgergeld wurde im Januar als Ersatz für das Arbeitslosengeld II (Hartz IV) eingeführt. Der Regelsatz sieht für alleinstehende Erwachsene 502 Euro im Monat zum Wohnen und für Energie vor, das sind 53 Euro mehr als bisher. Jobcenter übernehmen dazu „angemessene“ Kosten für Miete und Heizung.

Doch in den vergangenen Monaten sind die Strompreise stark gestiegen. Laut Check24 liegen die durchschnittlichen Stromkosten für einen Ein-Personen-Haushalt (1.500 kWh) selbst mit Strompreisbremse bei 641 Euro – und damit 25 Prozent über der Pauschale. Die Berechnung basiert auf den Preisen der Energieversorger, welche auf Check24 Strom verkaufen.

Stromkosten „für Single-Haushalte fast doppelt so hoch“ wie Bürgergeld

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, teilen die Sozialverbände VdK und Der Paritätische die Einschätzung des Vergleichportals. „Der für die Stromkosten veranschlagte Betrag ist viel zu niedrig“, so die dpa VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Daran hat sich auch mit der Anpassung der Regelsätze nichts Grundsätzliches geändert. Das Problem hat sich mit dem starken Anstieg der Strompreise eher noch vergrößert.“

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, erklärte gegenüber der dpa: „Für Single-Haushalte waren die Kosten zuletzt fast doppelt so hoch wie das, was amtlich zugestanden wurde“. Die Bundesagentur für Arbeit betonte, Jobcenter hätten keinen Spielraum, den Regelbedarf, zu dem die Stromkosten zählen, anzupassen. Sollten Menschen in finanzielle Nöte kommen, können die Jobcenter ein Darlehen bewilligen, hieß es.

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