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An Corona erkrankt, aber symptomfrei: Bin ich automatisch arbeitsunfähig?

Corona-positiv, aber symptomfrei: Muss ich zur Arbeit?
Foto: CC0 Public Domain / pexels - Mikhail Nilov

Erkältung, Grippe, Corona: Im Herbst häufen sich Krankheitsfälle. Aber was gilt aktuell eigentlich für Beschäftigte mit positivem Corona-Test? Müssen sie zur Arbeit gehen, wenn sie symptomfrei sind?

Hat jemand Symptome ist der Fall völlig klar: Er geht zum Arzt, bekommt eine Krankschreibung und kann dann zuhause bleiben. Aber was gilt eigentlich, wenn der Test positiv ist, sich jedoch keine Symptome zeigen? Müssen Beschäftigte dann zuhause bleiben oder zur Arbeit erscheinen?

Um Konflikte zu vermeiden, empfiehlt Rechtsanwalt Alexander Bredereck Arbeitnehmer:innen: „Gehen Sie kein unnötiges Risiko oder Ärger mit dem Chef ein. Fragen Sie den Arbeitgeber, was Sie tun sollen.“

Das Dilemma: „Durch einen positiven Test ist man nicht automatisch arbeitsunfähig. Und wer nicht krank geschrieben ist, muss eigentlich arbeiten. Daher ist der Arbeitnehmer hier in einer schwierigen Situation“, sagt Bredereck.

Im schlimmsten Fall droht eine Abmahnung

Denn: „Bleibt der Arbeitnehmer ohne Krankschreibung einfach Zuhause, kann er im schlimmsten Fall eine Abmahnung und sogar eine Kündigung riskieren, weil er nicht zur Arbeit erschienen ist„, warnt Bredereck. Geht jemand aber trotz des positiven Testergebnisses in die Arbeit, gefährdet er unter Umständen seine Kolleg:innen – da sie sich anstecken können.

Home Office kann eine Lösung sein

Arbeitsrechtlich seien Arbeitnehmer:innen in der Regel sogar verpflichtet, den Arbeitgeber auf die Infektion hinzuweisen. Die eleganteste Lösung ist also vermutlich, wenn Arbeitnehmer:innen in so einem Fall ihren Chef informieren und einfach im Home Office arbeiten – soweit dies möglich ist.

Für den Jenaer Infektionsmediziner Mathias Pletz gibt es gute Gründe, in diesem Herbst und Winter erneut zur Maske zu greifen und bei einer Corona-Infektion zu Hause zu bleiben.

Zwar sei nach drei Jahren mit Corona die Grundimmunität durch Schutzimpfungen und überstandene Infektionen hoch, sagte der Leiter des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. „Aber es wird wohl der erste Winter ohne Maskenpflicht – und das ist die große Unbekannte. Dabei geht es nicht nur um Corona, sondern auch um die anderen Atemwegserreger, die jetzt zurückkommen.“

Daher halte der Infektiologe das Maskentragen in bestimmten Situationen weiterhin für sinnvoll. „Wenn man Risikofaktoren für einen schweren Corona-Verlauf hat oder wenn man infiziert ist, macht die Maske Sinn“, sagte Prof. Pletz. Sein Rat: Wer mit leichten Symptomen wie Halskratzen zur Arbeit gehe, sollte Maske tragen. Und: „Wenn man klare Symptome hat, bleibt man zu Hause.“

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