Die Freude ist groß: Der Nobelpreis für Physik geht an den deutschen Wissenschaftler Klaus Hasselmann. Weniger erfreut zeigt sich Luisa Neubauer, aber nicht wegen des Preises. Sie hadert mit dem Zeitpunkt der Auszeichnung.
Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an den deutschen Wissenschaftler Klaus Hasselmann, den in den USA forschenden Japaner Syukuro Manabe und den Italiener Giorgio Parisi. Sie erhalten den Preis für ihre physikalischen Modelle unter anderem zum Erdklima. Alle drei hätten damit entscheidend zum Verständnis des Erdklimas und anderer komplexer Systeme beigetragen, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm zur Begründung mit.
Am Dienstag reagierte Luisa Neubauer schockiert auf die Bekanntmachung. Sie schrieb dazu auf Twitter: „Vor unfassbaren 42 Jahren hat Klaus Hasselmann entscheidende Zusammenhänge der Klimakrise veröffentlicht.“ Und sie ergänzt, „es ist so großartig, dass er und andere nun mit dem Nobelpreis geehrt werden. Und so dramatisch, wie gnadenlos all das Wissen über die Krise seit 40+ Jahren ignoriert wird.“
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„Frühwarnsystem für die Menschheit“ – zu lange ignoriert
Der deutsche Preisträger Klaus Hasselmann beschäftigte sich damit, wie die Einflüsse, die auf das Klimasystem wirken, zu unterscheiden sind. „Klaus Hasselmann hat mit einer sauberen Theorie belegt, dass die Menschen das Klima ändern. Er hat den mathematischen und naturwissenschaftlichen Beweis geliefert“, sagte der deutsche Klimaforscher Hartmut Graßl, der ein langjähriger Kollege von Hasselmann ist. Die Arbeit der Klimamodellierer sei deshalb so enorm wichtig, weil sie es schafften, „eine Art Frühwarnsystem für die Menschheit“ in Sachen Klimawandel aufzubauen, so Graßl.
Neubauer weist in ihrem Tweet darauf hin, dass dank vieler Klimaforscher:innen – wie Klaus Hasselmann – seit Jahrzehnten Daten und Informationen zum Klimawandel und zu den Folgen des Klimawandels verfügbar sind. Rückschlüsse oder gar Konsequenzen wurden daraus jedoch bis heute kaum oder gar nicht gezogen, so Neubauer.
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