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Region in Deutschland schränkt Wasserverbrauch ein – Geldbuße droht

Hannover schränkt Wasserverbrauch ein - keine Dürre mehr
Foto: Andreas Arnold/dpa

Das Hochwasser zum Jahreswechsel hat auch für Entspannung bei der Grundwasserlage gesorgt. Dennoch sind auch in diesem Jahr wieder Einschränkungen bei der Wassernutzung absehbar.

Die Wassernutzung wird in der Region Hannover auch in diesem Jahr im Sommer eingeschränkt. Vom 1. Juni bis zum 30. September dürfen zahlreiche Flächen tagsüber nicht bewässert werden, wenn die Temperaturen über 27 Grad liegen, wie die Verwaltung am Mittwoch mitteilte. Die Regelung solle jeweils für den Zeitraum zwischen 11.00 und 17.00 Uhr gelten, unter anderem für land- und forstwirtschaftliche Flächen, Parks, Gärten oder Sportplätze.

Der Hintergrund: Tagsüber verdunstet wegen des Sonnenscheins mehr Wasser bei der Bewässerung als etwa abends.

Wasserverbrauch eingeschränkt: Bei Verstoß droht Geldbuße

Im Vergleich zu den Vorjahren wurde der Verbotszeitraum um eine Stunde gekürzt. Anders war 2023 auch, dass der Grenzwert noch bei 24 Grad lag. Das Verbot gilt zudem nur, wenn Grundwasser mit Wassersprengern verwendet werde. Verstöße sind Ordnungswidrigkeiten und können mit einer Geldbuße belegt werden. 

Die neue Regelung sei in Abstimmung mit Vereinen und der Landwirtschaft sowie auf Grundlage von wissenschaftlichen Daten entschieden worden. 

Region Hannover: Grundwasserkörper überlastet

Seit dem Hochwasser zum Jahreswechsel herrsche in der Region zwar keine Dürre mehr. „Das ändert aber nichts daran, dass wir seit Jahrzehnten eine negative Wasserbilanz haben“, sagte Umweltdezernent Jens Palandt. Die Grundwasserkörper seien durch vielfältige Nutzungen überlastet. Es gelte daher, langfristig und nachhaltig zu denken. „Jeder Liter Wasser, den wir heute nicht verschwenden, hilft uns, wenn sich die Situation mit dem fortschreitenden Klimawandel weiter verschärft.“

Regionspräsident Steffen Krach (SPD) betonte, dass die Vorgaben nicht gemacht würden, wenn sie nicht zwingend notwendig wären.

Deutschland: Dürre hatte Folgen für Grundwasser

Deutschland war seit 2018 von einer anhaltenden, extremen Dürre betroffen. Diese wurde vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) im Februar 2024 für beendet erklärt, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtete. Die Wissenschaftler:innen betreiben unter anderem einen Dürremonitor, der misst, wie trocken die Böden im Deutschland sind. Aktuell zeigt dieser Monitor nur in vereinzelten Regionen im Osten und Süd-Osten Deutschlands Bereiche mit ungewöhnlicher bis außergewöhnlicher Trockenheit an. (Stand: 23. Mai)

Doch die Dürre hat Spuren im ganzen Land hinterlassen. Zwar wird der Zustand des Grundwassers in Deutschland nicht einheitlich erhoben, doch aus mehreren Regionen gibt es Meldungen, dass sich Pegel noch nicht erholt haben. So etwa in der Region Berlin-Brandenburg: Dörthe Tetzlaff vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) erklärte Anfang April, dass Normalwerte von vor 2018 noch nicht wieder erreicht wurden. Und das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) machte schon im März drauf aufmerksam, dass Deutschland im Vergleich zum langjährigen Mittel zehn Milliarden Tonnen Wasser fehlen. Dies zeige eine Bilanz zum Gesamtwasserspeicher, allerdings von 2023. Schuld sei auch hier die Dürre.

Weitere Quellen: IGB, GFZ, UFZ

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