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Verbraucherzentrale geht rechtlich gegen Amazon Prime Video vor

Amazon steht vielfach in der Kritik
Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Yender Gonzalez

Der Bundesverband der Verbraucherzentrale sieht Verbraucherrecht missachtet. Deshalb will er rechtlich gegen den Amazon-Streamingdienst Prime Video vorgehen. Der Grund: Kund:innen würden durch neue Kosten vor „vollendete Tatsachen“ gestellt werden.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) will rechtlich gegen den Amazon-Streamingdienst Prime Video vorgehen, weil dieser seine Kundschaft vor die Alternative stellt, künftig Werbung beim Streamen zu sehen oder für knapp drei Euro mehr pro Monat weiterhin werbefrei zu streamen.

Das kündigten die Verbraucherschützer am Freitag in Berlin an. Zuvor hatte das Handelsblatt darüber berichtet.

Zuvor hatte Amazon angekündigt, ab dem 5. Februar „in begrenztem Umfang“ Filme und Serien mit Werbung anzubieten. Aus Sicht der Verbraucherschützer:innen ist das nicht ausreichend, damit die Änderung wirksam werden kann.

„Das ist eine Missachtung von Verbraucherrecht“

Der Anbieter müsse sich die Zustimmung seiner Nutzer:innen einholen, da es sich nach Einschätzung des Verbands um eine wesentliche Vertragsänderung handelt. Der Verband hat die Amazon Digital Germany GmbH zunächst abgemahnt und wird nun gegen das einseitige Vorgehen klagen.

 „Amazon darf seine Prime-Video-Kund:innen nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen“, sagte Verbandschefin Ramona Pop. „Das ist eine Missachtung von Verbraucherrecht.“ Nutzer:innen müssten zustimmen, wenn sie wie in diesem Fall von erheblichen Vertragsänderungen betroffen seien.

Amazon kommentiert den Schritt

Mit der Klage geht der Verband gegen die einseitige Änderung des Anbieters vor. Prime-Video-User:innen haben nach Ansicht des VZBV weiterhin Anspruch auf die werbefreie Option für den bisher vertraglich vereinbarten Betrag.

Amazon Prime Video gehört mit Netflix zu den meistgenutzten Streamingdiensten in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Menschen nutzt den Dienst regelmäßig, berichtet das Handelsblatt.

Das Unternehmen selbst weist die Vorwürfe zurück. Man habe alle gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt, sagte Amazon-Sprecher Michael Ostermeier dem Fachportal Meedia: „Prime Video Kunden wurden Anfang des Jahres transparent und im Einklang mit rechtlichen Bestimmungen per E-Mail informiert, dabei wurde auch der Preis der werbefreien Option mit 2,99 Euro angekündigt.“ Die Nutzer:innen hätten „alle Optionen und können ihre Prime-Mitgliedschaft mit eingeschränkter Werbung weiter wie bisher nutzen, zu einer werbefreien Version wechseln oder ihre Mitgliedschaft jederzeit beenden“.

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