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Virologin bei Markus Lanz: Corona ist nicht „one and done“

Virologin spricht bei Markus Lanz über Muster bei Corona-Infektionen
Screenshot: ZDF Mediathek / Markus Lanz

Wird Corona für manche Menschen nun zum Dauerzustand? Das beobachtete die Virologin Jana Schroeder und nennt bei Markus Lanz einen möglichen Grund dafür.

Auch wenn beinahe alle Corona-Maßnahmen aufgehoben sind, ist das Virus nicht verschwunden. Für manche Menschen ist die Erkrankung ein Dauerthema. Das beobachtet Virologin Jana Schroeder in letzter Zeit. Am Dienstagabend in der Sendung von Markus Lanz berichtete sie: „Das sind junge, gesunde, dreifach geimpfte Mitarbeiter, die sich reinfizieren nach sechs Wochen. So was kann passieren.“

Corona ist nicht „one and done“

Anstatt zu sagen, jede:r bekommt es früher oder später, müsse es laut der Virologin heißen: „Jeder bekommt es früher und später“. Reinfektionen seien zwar nicht die Masse, aber es gebe sie. Welche Menschen vor allem anfällig für eine Wiederansteckung sind, könne man noch nicht an den Daten ablesen. Aber „wir haben das immer bei den Variantenwechseln gesehen, dass es da deutlich häufiger war“. Doch sie habe es „auch schon bei Omikron-Omikron-Infektionen gesehen“. Corona sei eben nicht „one and done“ – also einmal bekommen und dann nie wieder.

Mit Blick auf den Herbst fehlt der Chefärztin des Instituts für Krankenhaushygiene der Stiftung Mathias-Spital die Dringlichkeit im politischen Handeln. Sie habe ein „Déjà-vu“ zu den vergangenen beiden Sommern. „Das Infektionsgeschehen zieht jetzt wieder an. Das muss alles jetzt vorbereitet werden, um im Herbst die Schulen nicht schließen zu müssen. Da sehe ich jetzt aktuell noch nichts.“ Dabei sei bereits Anfang des Jahres klar gewesen, dass dieser Sommer nicht infektionsfrei werde, daher bringe eine „künstliche Debatte“ zwischen Freiheit und Schutzmaßnahmen nichts. „Wenn man sagt, wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben, heißt das ja nicht, wir ignorieren es.“

Lauterbach: Sommerwelle ist Realität geworden

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen wurde auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) deutlich und riet Älteren und Menschen mit Vorerkrankung zu einer Auffrischungsimpfung. Dies verhindere nicht unbedingt eine Infektion, aber es verhindere schwere Krankheitsverläufe. „Die angekündigte Sommerwelle ist leider Realität geworden. Das bedeutet auch für die nächsten Wochen wenig Entspannung“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ am Mittwoch. Weil die aktuelle Virusvariante sehr leicht übertragbar ist und weil fast alle Vorsichtsmaßnahmen ausgelaufen sind, verpufft in diesem Jahr der Sommereffekt in der Pandemie.» Laut Robert Koch-Institut (RKI) nehmen Neuinfektionen weiter zu.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwochmorgen bei 472,4 und damit fast doppelt so hoch wie vor einer Woche. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner:innen und Woche bei 447,3 gelegen (Vorwoche: 238,1).

Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage. Expert:innen gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Utopia meint: Auch wenn politisch kaum mehr Vorsichtsmaßnahmen vorgeschrieben werden, schützen Masken, regelmäßiges Händewaschen und Abstand dich und andere vor der Ansteckung mit dem Coronavirus. Eine Impfung kann dich außerdem vor einem schweren Verlauf schützen.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur

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