Bei risikoreichen Sportarten denkst du vielleicht an hohe Geschwindigkeiten, Felsabgründe und Motoren. Das kann alles gefährlich sein – doch unter den Top 15 sind auch unerwartete Kandidaten. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du die Risiken minimieren.
Du suchst nach einem Adrenalinkick, möchtest mal etwas Neues ausprobieren oder deine persönlichen Grenzen austesten? Dann ziehen dich möglicherweise Sportarten an, die mit einer gewissen Gefahr verbunden sein können. Doch viele Aktivitäten sind nur dann wirklich gefährlich, wenn du sie ohne angemessene Vorbereitung oder Sicherung ausübst.
Bist du richtig gesichert und weißt du, was du tust, können einige Sportarten auch Nervenkitzel und Herausforderung bieten – ohne dass du dich und/oder andere dabei in Gefahr bringst. Wir stellen dir 15 der gefährlichsten Sportarten vor und erklären, wie du sie mit möglichst kleinem Risiko für dich, andere und die Umwelt ausüben kannst.
Beachte, dass die Reihenfolge nicht definitiv ist. Todesfälle und Verletzungen lassen sich beispielsweise unmöglich gegeneinander aufwiegen, sodass eine objektiv richtige Einschätzung der Gefahr nicht möglich ist. Dieser Artikel dient lediglich als Übersicht für Sportarten mit hohem Risiko und gibt dir Tipps, wie du das Risiko minimieren und den Spaß maximieren kannst.
Platz 15: Eishockey hat eine hohe Verletzungrate
Bei Eishockey gibt es weder Motoren noch besonders hohe Geschwindigkeiten oder Naturgewalten, die unberechenbare Gefahren mit sich bringen können. Außerdem sind die Spieler:innen augenscheinlich sehr gut geschützt. Dennoch gibt es einer Studie zufolge pro 1.000 gespielten Stunden bei Männern 18 Verletzungen, bei Frauen immerhin 12. Meistens handelt es sich dabei um Gehirnerschütterungen und Verletzungen am Bein. Schwere Verletzungen kommen dabei hauptsächlich im Profibereich vor.
Im Gegensatz zu einigen anderen Sportarten gibt es beim Eishockey keine direkten schädlichen Auswirkungen auf die Natur oder Tiere. Da das Spiel in einer kontrollierten Umgebung stattfindet, werden keine Ökosysteme gestört oder Tiere gefährdet. Natürlich muss für ein Stadion aber erst Platz geschaffen und es gebaut werden. Dennoch sind die Auswirkungen im Vergleich zu anderen Sportarten gering.
Wer beim Eishockey die Regeln beachtet und verpflichtende Schutzausrüstung wie Helme, Gesichtsschutz, Schulter- und Beinschoner trägt, wird sich wahrscheinlich nicht verletzen. Ein faires und rücksichtsvolles Spiel sind dafür wichtig; auf den sogenannten Trash Talk sollten alle Spieler:innen, egal welchen Sports, verzichten.
Platz 14: Boxen gehört zu den gefährlichsten Sportarten
Es ist wenig überraschend, dass Kampfsport gefährlich ist. Besonders beim Boxen ziehen sich die Sportler:innen oft schwerere Verletzungen zu – neun von zehn erleiden im Laufe ihrer Karriere zum Beispiel Schäden am Gehirn. Neben den akuten Verletzungen sind auch die weitergehenden und chronischen Schäden wie Parkinson oder Alzheimer durch das Boxen erheblich.
Eine interdisziplinäre Expert:innenrunde aus der Psychiatrie, Neurologie, Neurochirurgie und Sportmedizin des Klinikums rechts der Isar hat dazu Studien ausgewertet. Die Ergebnisse: Am Tag nach einem KO klagen Boxer:innen über Kopfschmerzen, Tinnitus, Vergesslichkeit, Hör- und Gangstörungen und/oder leiden unter kognitiven Defiziten.
Langfristig leidet jede:r fünfte Profiboxer:in unter Folgeschäden wie Lähmungen, Depressionen oder verstärkter Aggression.
Für Hobbysportler:innen sind die Risiken geringer. Schutzmaßnahmen wie ein verpflichtender Kopfschutz und ein kürzere Dauer der Boxrunden sorgen laut dem Klinikum für ein geringeres Verletzungsrisiko.
Boxer:innen erleiden im Durchschnitt etwa zehn Verletzungen pro Jahr. Auch Todesfälle, die direkt durch Verletzungen im Ring geschehen, sind nicht selten. Peter McCabe, früherer Leiter von Headway, einer Organisation, die sich gegen Gehirnverletzungen einsetzt, sagte dazu bereits 2013 im Independent: „Das ultimative Ziel beim Boxen ist es, den Gegner durch wiederholte und gezielte Schläge auf den Kopf außer Gefecht zu setzen. Solange dieser Sport nicht verboten ist, werden noch mehr junge Menschen ihr Leben auf tragische Weise verlieren.“
Platz 13: Aufpassen beim Bergsteigen
Die Gefahr beim Bergsteigen wird zu oft unterschätzt. Allein 2021 gab es im bayrischen Alpenraum 55 Bergtote. Das sind etwa 20 mehr als in den vorherigen Jahren. Wer sich zu sehr auf Apps oder teure Ausrüstung verlässt – aber wenig Erfahrung mitbringt – kann schnell in gefährliche Situationen kommen.
Wer die extremen Höhen sucht, wird im Ausland im Himalaya-Gebirge fündig. Mount Everest, der höchste Berg, ist ein beliebtes Ziel für ambitionierte Bergsteiger:innen. Er hat mit 14 Prozent dabei aber eine relativ niedrige Todesrate. Die gefährlichste Bergspitze ist im Annapurna-Massiv (über 29 Prozent), die drittgefährlichste ist das K2 (23 Prozent).
Laut Planet Outdoor sind Herz-Kreislaufversagen, Stürze, Stolpern oder Ausrutschen und ein Absturz die häufigsten Ursachen für Todesfälle beim Bergsteigen. Die Tourenplattform weist darauf hin, was unter anderem zur richtigen Vorbereitung gehört:
- das richtige Fitnesslevel
- passende Ausrüstung
- eine gute Selbsteinschätzung
- eine sorgfältige Tourenplanung
Gehst du all diese Punkte gewissenhaft und realistisch an, kannst du dein Verletzungs- und Todesrisiko stark senken.
Da du dich beim Bergsteigen durch die Natur bewegst, gibt es einiges zu beachten, um das Ökosystem zu schützen. Sieh dir unsere Ratgeber zum nachhaltigen Wandern und richtigen Wander-Proviant an. Du kannst auch in Deutschland Wanderurlaub machen und musst dafür nicht unbedingt weit reisen.
Platz 12: Auch Motocross ist gefährlich
Motocross ist ein „Querfeldeinrennen“ für Motorradsportler:innen, das „auf Grasboden oder Sandboden in hügeligem Gelände ausgetragen wird“. Klingt wie eine sehr gefährliche Sportart – und ist es auch.
Es liegt hauptsächlich daran, dass das Bike den Fahrer:innen relativ wenig Schutz bietet, sie damit gleichzeitig jedoch sehr schnell und auf unregelmäßigem Terrain unterwegs sind. Am häufigsten verletzen sich Fahrer:innen, wenn sie vom Motorrad fallen.
Laut mx-academy.ch, einer Motocross-Schule, sind vor allem die geeignete Schutzausrüstung (inklusive des Gefährts) und eine gute Selbsteinschätzung wichtig, um Verletzungen vorzubeugen.
In einer 12 Jahre andauernden Studie lag die Gesamthäufigkeit von Motocross-Verletzungen bei 95 von 1000 Fahrer:innen. Bei Wettbewerben in Stadien waren es sogar 150, Outdoor weniger: 76 Verletzungen pro 1000 Sportler:innen.
Betreibst du diese gefährliche Sportart draußen in der Natur, musst du einige Dinge beachten:
- Nutze nur legale Strecken: Fahre nur auf offiziell zugelassenen Motocross-Strecken oder in speziellen Geländen, die für diese Aktivität vorgesehen sind. Fahre nicht in Naturschutzgebieten, Nationalparks oder auf privatem Land, sofern du keine Erlaubnis dafür hast.
- Reduziere den Lärm: Motocross-Maschinen können sehr laut sein und die Tierwelt stören. Schalldämpfer für das Bike können helfen, leiser zu fahren.
- Achte auf den Zustand des Motorrads: Ein gut gewartetes Motorrad stößt weniger Abgase aus. Achte außerdem darauf, dass kein Öl oder Treibstoff in die Natur gelangt, indem du es vor und nach jeder Fahrt inspizierst und reinigst.
Halte dich außerdem an die Regeln, die für jede:n Besucher:in in der Natur gelten: Störe möglichst keine Wildtiere, umfahre empfindlichen Ökosysteme wie Feuchtgebiete, hinterlasse keinen Müll und sei rücksichtsvoll gegenüber anderen Menschen.
Noch umweltfreundlicher wäre es jedoch, auf den nächsten Sport in unserer Liste umzusteigen.
Platz 11: Mountainbiking in der Natur
Mountainbiking kommt ohne Motoren und Abgase aus, denn du nutzt nur deine Muskelkraft und bei der Abfahrt auch die Schwerkraft, um voranzukommen. Verletzungen sind bei dieser Sportart jedoch nicht untypisch. Viele Fahrer:innen verletzen sich an Nacken oder Kopf, nachdem sie über den Lenker gefallen sind. Pro 1.000 Stunden Mountainbiking geschehen etwa 17 Verletzungen, doch nur etwa 10 Prozent davon müssen im Krankenhaus behandelt werden.
Beim Mountainbiking gelten dieselben Grundregeln wie fürs Radfahren. Der Unterschied besteht darin, dass du meist mit höherer Geschwindigkeit und auf unebenerem Gelände in der Natur unterwegs bist. Achte daher besonders darauf, keine Wildtiere zu gefährden oder zu stören.
Ob Mountainbiking im Wald erlaubt ist, hängt von den Gesetzen und Regelungen des jeweiligen Landes, Bundeslandes oder auch von der Kommune ab. In einigen Gebieten darfst du im Wald fahren, solange du bestimmte Regeln einhältst. Du musst zum Beispiel auf ausgewiesenen Mountainbike-Strecken bleiben. In anderen Gebieten ist das möglicherweise stark eingeschränkt oder ganz verboten. Prüfe daher unbedingt vorher, wo, ob und wie du mountainbiken darfst, um der Natur nicht zu schaden und keine anderen Besucher:innen zu gefährden.
Platz 10: Ski und Snowboarden sind die gefährlichsten Wintersportarten
Vor allem in Europa sind Ski und Snowboarden beliebte Wintersportarten. Doch ungefährlich sind sie nicht. Allein Kollisionsunfälle gab es 2021/2022 1,29 pro 1000 Skifahrer:innen. Etwa die Hälfte der verletzen Skifahrer:innen muss operiert werden und die meisten Verletzungen (etwa 28 Prozent) betragen das Knie.
Laut der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) sind die häufigsten Unfallursachen:
- fehlendes Training und dadurch Überbeanspruchung der Muskeln
- zu hohe Geschwindigkeit
- unkontrollierte Fahrweise
- Kollision mit anderen Skifahrer:innen
Die GOTS nennt auch relevante Fakten zu Gefahren beim Snowboarden:
Das Risiko beim Snowboarden hängt sehr stark vom Verhalten ab und das entspricht laut der GOTS der ausübenden Altersgruppe. So haben junge männliche Snowboarder um die 16 ein neunmal höheres Verletzungsrisiko als 25-Jährige. Sie fahren öfter mit Freestyleboards und auf der Halfpipe. Bei Frauen hingegen erhöht sich das Verletzungsrisiko erst ab dem Alter von 25. Doch auch Anfänger:innen mit Leihmaterial verletzen sich tendenziell öfter als erfahrenere Snowboarder:innen.
Todesfälle hingegen ereignen sich beim Snowboarding hauptsächlich bei überdurchschnittlich erfahrenen Sportler:innen, die besonders schnell die Piste herabfahren.
Aus Umweltsicht gibt es an diesen Sportarten vor allem Kritik, wenn Reisende dafür weite Strecken (beispielsweise mit dem Flugzeug) zurückgelegen oder sogar Kunstschnee produziert werden muss. Auch halten sich einige Wintersportler:innen nicht an die ausgewiesenen Pisten und stören Fauna und Flora dadurch massiv. Mehr dazu:
- Klimasünde Skifahren? Ein Tweet, der aufrütteln muss
- Offener Brief kritisiert Ski-Weltverband
- Ökologischer Wahnsinn: Skigebiet fliegt Schnee per Helikopter ein (2020)
Platz 9: White Water Rafting in turbulentem Gewässer
Auch Wassersport findet sich unter den gefährlichsten Sportarten der Welt: Bei starken Strömungen und hohen Wasserfällen wird White Water Rafting (also Bootfahrten bei Wasser, das so stark in Bewegung ist, dass es weißen „Schaum“ bildet) auch zum Risiko.
Beliebt ist dieser Sport vor allem in Neuseeland. Dort zeigen Statistiken, dass es pro 1000 Teilnehmenden etwa ein bis zwei Verletzungen gibt. Etwa die Hälfte davon geschieht innerhalb des Bootes, zum Beispiel durch die Paddel. Nur eine:r von 100.000 Teilnehmer:innen verunglückt beim White Water Rafting tödlich.
Auch aus Sicht des Umweltschutzes ist Rafting kein problematischer Sport. Wie sehr die Natur dabei in Mitleidenschaft gezogen wird, hängt stark vom Anbieter der Rafting-Trips ab. Wenn diese grünen Strom verwenden, kurze Transportwege bevorzugen und darauf achten, dass Teilnehmende keinen Müll in der Natur hinterlassen, können sie für besseren Umweltschutz sorgen.
Du bist kein großer Fan von hohen Wellen und Geschwindigkeiten, aber trotzdem gern auf dem Wasser unterwegs? Vielleicht ist der Trendsport Stand-up-Paddeln oder eine Kanutour etwas für dich.
Platz 8: Stierkampf
Die Tradition des Stierkampfes schadet nicht nur den Tieren. Einer Studie aus dem Jahr 2021 zufolge ist die Unfallrate dabei über neun Prozent. Zum Tod kommt es in jedem 200. Fall. Die häufigste Art von Verletzung beim Torero, also dem Stierkämpfer, ist wenig überraschend: Er wird von den Hörnern des Stieres aufgespießt. Die Autor:innen der Studie betonen, dass die unmittelbaren Tode im Kampf zwar relativ selten sind. Die Art der Verletzungen, die Toreros am häufigsten davontragen, führe jedoch langfristiger zu einer hohen Sterblichkeit.
Übrigens: In Spanien bleibt die Tradition auch nach einer Verschärfung des Tierschutzgesetzes weiterhin erlaubt.
Platz 7: Cliff Diving – von Klippen springen
Das Cliff Diving vereint einige Dinge, die viele Extremsportler:innen anziehen: Es geschieht in der Natur, ist theortisch überall möglich (ohne Anmeldung oder ausgewiesene Stellen), involviert große Höhen und den Ozean. Je nachdem, wo und wie man von den Klippen springt, geht davon jedoch ein extrem hohes Risiko aus. Das zeigen auch die Zahlen: Pro 1000 Stunden Cliffdiving geschehen circa acht Verletzungen.
Du tauchst dabei mit einer Kraft von bis zu dreimal der Schwerkraft ins Wasser ein. Laut dem Getränkehersteller Red Bull, der die Cliff Diving World Series veranstalten, springen Sportler:innen in Wettbewerben von bis zu 27 Metern Höhe und erreichen dabei eine Geschwindigkeit von 85 Kilometern pro Stunde. Dabei vollziehen sie komplizierte Figuren, Saltos und Drehungen.
Hobby-Cliffdiver:innen sollten höchstens bei etwa fünf Metern starten und sich lieber nicht über die 20-Meter-Marke hinauswagen. Verschiedene Hobby-Sportler:innen geben unterschiedliche Tipps, wie man dabei am sichersten landet. Generell ist bei dieser gefährlichen Sportart äußerst wichtig:
- Springe niemals von einer Klippe, die du nicht kennst. Bist du dir nicht sicher, wie tief das Wasser darunter ist, ob Steine, Tiere oder Riffe im Wasser sind, ob der Abhang stabil ist oder wie du wieder zurück an Land kommst, springe nicht.
- Habe den Mut, Nein zu sagen und überschätze dich nicht! Auch wenn du dich traust, von zehn Metern Höhe abzuspringen, kannst du dich beim Aufprall dennoch verletzen. Wenn du deine Füße und Hände beim Aufprall beispielsweise nicht streckst, kann der Aufprall selbst bei dieser verhältnismäßig geringen Höhe sehr weh tun. Außerdem besteht das Risiko für Gehirnerschütterungen, Knochenbrüche und Wirbelsäulenverletzungen.
- Schubse niemals jemand anderen von einer Klippe! Was vom Beckenrand im Freibad wie ein Spaß wirken mag, kann beim Cliff Diving zu ernsten Verletzungen oder sogar zum Tod führen.
Übrigens: Eine noch extremere Form des Cliff Diving ist das sogenannte Tombstoning (also Sport, der wortwörtlich „Grabsteinen“ bedeutet). Dabei behalten die Springenden in der Luft eine waagrechte Position bei, sodass es aussieht, als würden sie mit einem „Bauchplatscher“ landen. Kurz vor dem Aufprall ziehen sie sich in eine Position zusammen, die sie sicher ins Wasser eintauchen lässt.
Platz 6: American Football
Wer nur einmal ein American Football-Spiel angesehen hat, kann daraus schließen, dass in diesem Sport viele Verletzungen passieren: Es gibt viel rauen Körperkontakt zwischen den Spieler:innen und sie bewegen sich schnell übers Feld und aufeinander zu.
Allein in den USA spielen 1,5 Millionen junge Männer Football, und ziehen sich jedes Jahr 1,2 Millionen Verletzungen zu. Etwa 36 Prozent sind Knieverletzungen. Verstauchungen und Zerrungen sind am häufigsten.
Wie bei anderem Teamsport ist es auch bei dieser gefährlichen Sportart wichtig, auf ein faires Spiel und die richtige Schutzausrüstung zu achten. Das richtige Training und gute Technik können Verletzungen vorbeugen.
Platz 5: Free Diving – Tauchen ohne Sauerstoffflasche
Wenn jemand erzählt, er oder sie würde tauchen, denken die meisten Menschen an SCUBA: Taucher:innen sind ausgerüstet mit einer Luftflasche, die ihnen durch einen Schlauch das Atmen unter Wasser erlaubt. Während auch diese Art des Tauchens nicht ganz ungefährlich ist (die dafür typische Dekompressionskrankheit kann zum Beispiel sogar zum Tod führen), setzen sich Freediver:innen ganz anderen Risiken aus.
Beim Free Diving taucht man mit angehaltenem Atem, meist so tief wie man es eben schafft. Professionelle wissen sich selbst dabei gut einzuschätzen und unterliegen spezifischen Regeln, sodass es nur zu einem Todesfall unter 50.000 kommt. Bei Hobby-Sportler:innen sterben jedoch eine:r von 500.
Die Gründe für diese erschreckend hohe Rate sind folgende:
- Die Eintrittsschwelle ist niedriger, vor allem bezüglich des Equipments: Man braucht keines oder glaubt, keines zu brauchen. Doch zumindest ein Erste-Hilfe-Kit sollte jede:r auch bei geringeren Tiefen von fünf bis zehn Metern immer dabei haben.
- Freediving ist nicht reguliert, sodass die Taucher:innen keine medizinischen Checks durchmachen oder keine Sicherheitsrichtlinien lernen müssen.
- Wer den Sport nicht im Wettbewerb ausführt, bereitet sich wahrscheinlich weniger gut vor. Dein Körper ist dann nicht bereit für die Belastung und du kannst Umweltfaktoren nicht einschätzen – starke Strömungen beispielsweise.
- Jede:r kann theoretisch ganz alleine tauchen, sodass im Notfall auch niemand helfen kann. Eine der wichtigsten Regeln beim Freediving ist daher: Tu es niemals allein!
Platz 4: Surfen – Je höher die Wellen, desto gefährlicher
Beim Surfen ist jede:r Teilnehmer:in der oft unterschätzten Kraft des Ozeans ausgesetzt. Pro 1000 Stunden Surfen kommt es zu einer bis knapp sieben Verletzungen. Ertrinken und Kollision mit anderen Surfer:innen und mit Gestein unter Wasser sind, was den Sport so gefährlich macht. Auch Todesfälle kommen daher beim Surfen immer wieder vor. Laut surf-arzt.de ist Ertrinken die häufigste Todesursache beim Surfen, aber bei über 20 Millionen Surfer:innen weltweit dennoch eher selten.
Auch das Risiko für Hautkrebs durch Sonneneinstrahlung solltest du bedenken. Besonders im Wasser unterschätzen viele, wie viel Sonne sie schon abbekommen haben: Schließlich fühlt man sich, wenn man nass ist, meist kühl und frisch. Lies mehr über Sonnenschutz, nicht nur beim Surfen:
- Sonnenbrand vorbeugen: 10 Tipps gegen Sonnenbrand
- Sonnenbrand im Gesicht behandeln: So geht’s
- „Gesunde Bräune gibt es nicht“ – wann Sonnenbaden gefährlich wird
- Sonnenbrand? Wie lange du warten musst, bis du wieder in die Sonne darfst
Platz 3: Free Soloing – Klettern ohne Sicherung
Beim Klettern sind Sportler:innen normalerweise durch einen Gurt und ein Seil gesichert oder – beim sogenannten Bouldern – erklimmen nur niedrige Wände und haben unter sich weiche Matten, die einen möglichen Fall abfedern.
Doch beim Free Soloing klettern Extremsportler:innen ganz ohne Sicherung an Felswänden hoch, in Höhen, wo ein Fall sicher zum Tod führt. In einem Film über den Sport sagt Alex Honnold, der wohl berühmteste Free-Solo-Kletterer dazu, wie groß das Risiko ist: „Du stehst auf winzigen Kanten, kleinen Variationen in der Textur des Felsens. Wenn du ausrutschst, können dich deine Hände nicht halten.“ Diese Sportler:innen trainieren dieselbe Route immer wieder mit Sicherung, bevor sie sich an ein Free Solo wagen. Sie müssen jede Bewegung und jeden Handgriff sicher beherrschen können. Doch selbst dann besteht die Gefahr eines Sturzes.
Klettern und Bouldern, ob am Fels oder in der Halle, sind hingegen recht sichere Sportarten, die du ausüben kannst, ohne der Natur zu schaden. Entgegen der Intuition ist ein Sturz von weiter oben in das Kletterseil hinein meist ungefährlicher als ein Sturz nah am Boden, weil man sich am leichtesten beim Aufschlagen auf den Boden verletzt.
Statistiken des Deutschen Alpenvereins zeigen, dass beim Bouldern etwa 0,18 schwere Unfälle pro 1000 Stunden Sportausübung geschehen, beim Klettern sind es nur 0,02 Unfälle mit Rettungsdiensteinsatz. Fast die Hälfte der Unfälle sind dabei Fälle auf den Boden und geschehen mitunter durch falsches Sichern durch die Person auf dem Boden oder die kletternde Person selbst. Diese Angaben gelten für Unfälle in Kletterhallen. In der Natur gibt es zusätzliche Risiken, zum Beispiel durch fallende Steine oder schütteren Fels.
Neben den Regeln, die generell zum Schutz der Umwelt gelten, ist beim Klettern am Fels wichtig, die Tierwelt nicht zu stören. Einige Routen und Bereiche sind zum Beispiel jedes Jahr wegen Vogelbrut gesperrt. Halte dich an diese Verbote und informiere dich vor einem Ausflug, wo du klettern kannst, ohne wilde Tiere zu stören.
Platz 2: Rugby
Die Rate von Verletzungen beim Rugby variiert je nach Professionalität und Alter und liegt so bei etwa vier bis über 200 pro 1000 gespielten Stunden – eine ganz andere Größenordnung als bei anderen Teamsportarten also. Unter anderem liegt das daran, dass Rugby fast ohne Schutzausrüstung stattfindet. Einige Daten legen sogar nahe, dass für viele Rugby-Spieler:innen die häufigen Kopfverletzungen zu einem frühen Tod führen.
Schutzausrüstung ist beim Rugby jedoch nicht verboten. Je nach Verband, Liga oder Turnier sind einige Teile davon sogar empfohlen. Mundschutz, Kopfschutz und Schulterpolster beispielsweise können schweren Verletzungen vorbeugen und sind meistens erlaubt.
Platz 1: Wingsuit-Fliegen
Näher sind Menschen dem Flugverhalten von Vögeln wohl nie gekommen: Beim Wingsuit-Fliegen springen Sportler:innen aus einem Flugzeug oder von anderen sehr hohen Oberflächen und gleiten nur mithilfe ihrer geflügelten Anzüge durch die Luft. Ein Fallschirm soll für ein sicheres Ankommen auf dem Boden sorgen. Auch die Süddeutsche Zeitung nannte es schon 2013 die gefährlichste Sportart der Welt: Allein in dem Jahr kamen 22 Athlet:innen dabei ums Leben.
Während des Flugs können Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde erreicht werden. Geht dabei etwas schief, kommt es meist nicht nur zu Verletzungen, sondern gleich zum Tod. Laut flightnotch.com endet schätzungsweise einer von 500 Sprüngen tödlich. Die Gründe dafür sind dem Fallschirmsport-Magazin zufolge menschliches Versagen, fehlerhafte Ausrüstung, die Wetterbedingungen und schlechtes Einschätzungsvermögen.
Fallschirmsprünge bieten eine Alternative mit extremem Nervenkitzel, sind aber den Zahlen nach viel sicherer. Flightnotch zufolge sollten ohnehin nur sehr erfahrene Fallschirmspringer:innen das Wingsuit-Fliegen ausprobieren.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Outdoor-Schlafen: Die Dos und Don’ts
- Sport bei Minusgraden: Was du bei Jogging und Co. beachten musst
- Weitwandern: Das ist das Besondere daran
English version available: The 15 Most Dangerous Sports — and How to Get the Thrill Safely
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.War dieser Artikel interessant?