Baumwanzen können im Garten deinen Pflanzen schaden – insbesondere in der kalten Jahreszeit verirren sie sich außerdem schnell in warme Häuser. Wie du Baumwanzen erkennst und sie möglichst schonend wieder loswirst, erfährst du in diesem Artikel.
Nach einem warmen Sommer vermehren Baumwanzen sich besonders schnell und können deine Pflanzen befallen. Im Herbst verirren sich die Baumwanzen sogar manchmal vom Garten in die warme Wohnung. Hier erfährst du, wie du die Baumwanzen erkennst, wie sie leben und wie du sie bekämpfen kannst.
Baumwanzen: So erkennst du sie
Bei bis zu 40000 verschiedenen Wanzenarten sind die Baumwanzen nur eine von vielen Unterfamilien. Zu ihnen gehören bis zu 6000 Arten, von denen etwa 70 in Mitteleuropa heimisch sind. Dies sind einige der bekanntesten Arten:
- Marmorierte Baumwanze: Die Marmorierte Baumwanze hast du sicher schon einmal in deinem Garten angetroffen, denn sie gehört hierzulande zu den häufigsten Wanzenarten. Am besten erkennst du das Insekt an seinen schwarz-weiß gestreiften Beinen, Hinterläufen und Fühlern und der hellen Unterseite mit schwarzen Punkten. Der restliche Körper dieser Art hat eine unauffällige, braun-graue Farbe.
- Grüne Stinkwanze: Im Frühling und Sommer ist die grüne Stinkwanze mit ihrem hellgrünen Körper perfekt getarnt. Mit der Zeit verdunkelt sich der Panzer der Wanze immer mehr, bis er im Herbst eine braune Färbung annimmt.
- Beerenwanze: Diese Art hat meistens rötlich-violette Flügel und einen hellen Panzer. Die Seitenränder und Fühler der Beerenwanze sind charakteristisch schwarz-weiß gefleckt.
- Streifenwanze: Die Streifenwanze trägt ein auffälliges rot-schwarzes Streifenmuster auf dem Panzer.
- Rotbeinige Baumwanze: Am besten erkennst du die Rotbeinige Baumwanze an ihren schwarz-orange gestreiften Hinterleibrändern. Der Panzer ist meistens bronzefarben oder braun.
Die unterschiedlichen Arten der Baumwanze unterscheiden sich vor allem in ihrer Farbe. Einige Merkmale weisen sie aber alle auf. An ihnen kannst am besten bestimmen, ob eine Wanze zur Gattung der Baumwanzen gehört:
- Baumwanzen sind zwischen fünf und 35 Millimetern groß.
- Sie besitzen stechende und saugende Mundwerkzeuge.
- Sie haben einen dreieckigen Körper.
- Bei Gefahr versprühen Baumwanzen ein stark riechendes Abwehrsekret.
Lebenszyklus der Baumwanzen
Bevor du die Baumwanzen bekämpfst, solltest du dich etwas mit der Lebensweise der Insekten vertraut machen. Denn so kannst du am besten nachvollziehen, wieso die Tiere zum Beispiel überhaupt in deine Wohnung kommen.
- Nahrung: Die Hauptnahrung der Baumwanzen sind Pflanzensäfte. Um an sie zu gelangen, saugen die Insekten an den Blättern von Pflanzen. Dabei verhindert der giftige Speichel der Wanzen allerdings, dass die Wirtspflanzen richtig wachsen können. Außerdem können durch die Stichwunden Keime ins Blattinnere gelangen. Je nach Art fressen Baumwanzen bevorzugt die Blätter von Rosen, Vogelbeeren, Eschen und Sommerflieder an. Einige Baumwanzen ernähren sich allerdings auch von Blattläusen, was sie zu nützlichen Schädlingsbekämpfern macht.
- Baumwanzen im Frühling: Sobald die Temperaturen im Frühjahr über zehn Grad klettern, kommen die ersten Baumwanzen aus ihren Winterquartieren. Jetzt begeben sie sich auf die Suche nach Wirtspflanzen, an denen sie sich satt fressen können.
- Fortpflanzung: Sobald sie genug gefressen haben, legen die Weibchen ihre Eier in kleinen Gruppen auf den Blättern ab. Bis zu 200 Eier kann eine weibliche Baumwanze ablegen. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven und entwickeln sich innerhalb von zwei Monaten zum erwachsenen Insekt.
- Baumwanzen im Herbst: Sinken die Temperaturen im Herbst, suchen die Baumwanzen sich einen Platz zum Überwintern. Die vom Haus ausgehende Wärme sorgt dann oft dafür, dass die Tiere ins Haus kommen.
Sind Baumwanzen gefährlich für den Menschen?
Baumwanzen tragen nicht ohne den Grund den Beinamen „Stinkkäfer“. Das Sekret, das die Tiere manchmal absondern, hat einen sehr unangenehmen Geruch. Trotzdem musst du dir keine Sorgen machen, wenn du eine Baumwanze in deinem Garten oder deiner Wohnung entdeckst.
Denn der Stinksaft ist für Menschen in der Regel ungefährlich. Nur in seltenen Fällen rief zum Beispiel das Sekret der Marmorierten Baumwanze in einer Studie oberflächliche Reizungen der Haut und der Bindehaut hervor. Falls Stinksaft in deine Augen gerät, solltest du diese deshalb vorsichtshalber gut auswaschen.
Das Abwehrsekret tritt aber meistens nur aus, wenn die Wanzen sich bedroht fühlen oder mit einer Fliegenklatsche zerdrückt werden. Besonderes Letzteres solltest du vermeiden – einerseits, um die Baumwanzen nicht zu verletzen und andererseits, um den unangenehmen Geruch zu vermeiden.
Baumwanzen in Haus und Garten bekämpfen
Besonders im Garten können die Baumwanzen in zu großer Zahl eine Gefahr für deine Pflanzen darstellen. Um die Tiere los zu werden, solltest du aber möglichst nicht zu chemischen Abwehrmitteln greifen. Auch mit natürlichem Pflanzenschutz kannst du die Insekten schonend bekämpfen und Schäden an deinen Pflanzen vermeiden:
- Neemöl: Den Geruch von Neemöl mögen die meisten Baumwanzen nicht. Dadurch halten sie sich von Pflanzen fern, die mit der Essenz benetzt sind und suchen das Weite. Vermische am besten etwa fünf Milliliter des Öls mit einem Liter Wasser und sprühe die Lösung mit einer Sprühflasche mindestens eine Woche lang auf häufig befallene Pflanzen.
- Knoblauch: Auch Knoblauch hat einen sehr kräftigen Geruch, der Baumwanzen fernhalten soll. Am besten stellst du dir aus der Knolle ein Spray her, mit dem du deine Pflanzen besprühst. Im nächsten Abschnitt findest du dafür ein Rezept.
- Katzenminze: Pflanzst du reichlich Katzenminze in deinem Garten, wird das nicht nur deine Vierbeiner freuen. Der Geruch der Pflanze soll außerdem Baumwanzen abhalten.
Wenn du verhindern möchtest, dass Baumwanzen in deine Wohnung gelangen, können die folgende Tipps helfen. Befinden sich die Insekten bereits im Haus, solltest du sehr vorsichtig mit ihnen umgehen:
- Insektenschutzgitter: Die meisten Baumwanzen gelangen durch geöffnete Fenster in Wohnungen. Damit du trotzdem unbekümmert deine Wohnung lüften kannst, solltest du Insektenschutzgitter an allen Fenstern anbringen. So verhinderst du auch, dass sich andere Insekten ins Haus verirren.
- Eintrittswege abdichten: Häufig gibt es rund um die Fenster kleine Ritzen und Spalten, durch die Baumwanzen ins Haus gelangen. Suche deine Wohnung danach ab und dichte die Öffnungen ab, um zu verhindern, dass die Insekten hineinkommen.
- Baumwanzen vorsichtig entfernen: Hat doch einmal eine Baumwanze den Weg in dein Haus gefunden, solltest du sie auf keinen Fall zerquetschen oder mit dem Staubsauger aufsaugen, da die Tiere dabei sterben und ihr stinkendes Sekret abgeben. Am besten lässt du die Baumwanze auf ein Stück Papier krabbeln und bringst sie dann vorsichtig nach draußen.
Rezept für Knoblauchspray gegen Baumwanzen
Du benötigst für das Knoblauchspray:
- 500 ml Wasser
- 20 g Knoblauchpulver
So bereitest du das Knoblauchspray zu:
- Fülle das Wasser als Erstes in eine Sprühflasche
- Lass das dann Knoblauchpulver hineinrieseln und vermische die Lösung gut.
- Sprühe die Lösung auf die Blätter der befallenen Pflanzen.
- Wiederhole die Anwendung einige Tage lang.
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