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Neemöl: Anwendung, Wirkung und Inhaltsstoffe des starken Öls

Foto: CC0 / Pixabay / punnamjai

Neemöl wird aus den Samen des Neembaumes gewonnen und ist besonders nützlich für Hobbygärtner. Wie es wirkt und wie du es anwenden kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Neemöl (auch Niemöl oder Nimöl) wird aus den Samen des Neembaumes gewonnen. Er stammt ursprünglich aus den Ländern Indien und Pakistan. Das Öl hat eine bräunlich-gelbe Farbe und einen unangenehm schwefeligen Geruch. Wegen seines bitteren Geschmacks wird es nicht als Speiseöl eingesetzt – in der Landwirtschaft und in der Naturheilkunde findet es dagegen vielfältige Verwendung. Während Neem in Indien bereits seit Jahrhunderten für seine unterschiedlichen Wirkungen geschätzt wird, ist es hierzulande noch vergleichsweise unbekannt.

Neemöl: Verwendung gegen Schädlinge

Neemöl wird von Hobbygärtnern gern gegen Schädlinge wie Blattläuse eingesetzt.
Neemöl wird von Hobbygärtnern gern gegen Schädlinge wie Blattläuse eingesetzt.
(Foto: CC0 / Pixabay / Catkin)

Besonders beliebt ist Neemöl als pflanzliches Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen, wie Läusen, Raupen, Schnecken und Milben. Es eignet sich für den Haushalt und den Garten.

  • Die Abwehrwirkung des Neemöls basiert auf dem Wirkstoff Azadirachtin. Er sorgt dafür, dass die behandelte Pflanze für die Insekten ungenießbar wird und hemmt die Entwicklung von Larven.
  • Das Öl kannst du verdünnt auf die befallene Pflanze sprühen oder mit ins Gießwasser mischen, um die Pflanze von innen heraus vor Schädlingen zu schützen. Als Spray solltest du das Öl nicht bei Regen oder starkem Sonnenschein anwenden. Sonst besteht die Gefahr, dass es entweder abgewaschen wird oder die Blätter Verbrennungen erleiden.
  • Für die Anwendung als natürliches Insektizid im Garten reichen schon wenige Milliliter Neemöl pro Liter Wasser aus.
  • Auch für die Schädlingsbekämpfung im Haus oder in der Wohnung ist Neemöl nützlich: Als Spray kannst du es gegen Hausstaubmilben und Motten einsetzen (erhältlich u.a. bei Amazon)

Der entscheidende Vorteil von Neemöl gegenüber herkömmlichen Mitteln zur Schädlingsbekämpfung ist, dass nützliche Insekten wie Bienen und Marienkäfer davon nicht vertrieben werden. Ebenso sind bislang für Haustiere keine negativen Auswirkungen festgestellt worden. Beim Einsatz im Garten kommt es aber auf die Qualität des Öls an: Durch falsche Lagerung können Aflatoxine, also Schimmelpilze, entstehen (BfR).

Neemöl: Verwendung in der Naturheilkunde

In der Naturheilkunde und Ayurveda-Medizin werden die Blätter, Blüten, Früchte und Extrakte aus der Rinde des Neembaums genutzt. Aber auch das Neemöl selbst soll heilende Wirkungen haben:

  • Die in den Neemsamen enthaltenen Limonoide Nimbin und Azadirachtin haben eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Das Neemöl wird daher unter anderem gegen Geschwüre, Fieber und in der Zahnhygiene eingesetzt.
  • Äußerlich wird Neemöl hauptsächlich bei Hautkrankheiten wie Ekzemen, Herpes, Neurodermitis oder Akne verwendet. Außerdem soll es Haarausfall vorbeugen und ist ein wirksames Mittel gegen Kopfläuse und Schuppen.
  • Bei der innerlichen Anwendung solltest du die Einnahmeempfehlung des Herstellers beachten. Für die Anwendung auf der Haut kannst du das Neemöl mit einem milderen Pflanzenöl verdünnen, zum Beispiel Mandelöl (erhältlich bei Avocadostore oder Memolife). Zur Herstellung einer eigenen Salbe eignet es sich auch.

Vor der Verwendung als Heilmittel solltest du jeweils mit einer kleineren Dosis Neemöl testen, ob du es verträgst. Am besten verwendest du hochwertiges, schonend hergestelltes Öl. Oft ist das Öl nicht pur, sondern als Inhaltsstoff in anderen Produkten wie Handseife oder Zahnpasta erhältlich.

Neemöl ist nützlich, aber nicht nachhaltig

Der Neembaum ist in Indien heimisch und wird mittlerweile auch in Afrika, Südamerika und den pazifischen Inseln kultiviert.
Der Neembaum ist in Indien heimisch und wird mittlerweile auch in Afrika, Südamerika und den pazifischen Inseln kultiviert.
(Foto: CC0 / Pixabay / sarangib)

Mit Neemöl können Biogärtner zwar auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel verzichten. Einen Nachteil hat es aber dennoch: Der Neembaum wächst nur in trockenen Gebieten im tropischen oder subtropischem Klima und kann daher bei uns nicht heimisch werden. Das hier erhältliche Neemöl hat also weite Transportstrecken hinter sich und keine gute Klimabilanz. Es empfiehlt sich daher, über mögliche regionale Alternativen nachzudenken, bevor man zum Neemöl greift.

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