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Naturkosmetik-Deo – 5 empfehlenswerte Marken

Deo ohne Aluminium
Foto: CCO Public Dmoain / Unsplash - Jernej Graj

Wer gut riechen will, ohne seiner Gesundheit zu schaden, sollte auf ein Naturkosmetik-Deo achten: Herkömmliche Deos enthalten meist bedenkliche Stoffe. Utopia stellt 5 empfehlenswerte Deo-Marken unterschiedlicher Preisklassen vor – alle sind Bio, außer unser Geheimtipp.

„Aluminiumfrei“, „Deo ohne Aluminium“ oder ähnlich lautende Hinweise prangen inzwischen auf vielen Deodorants – auch auf denen herkömmlicher Hersteller. Das ist gut, aber noch besser ist es beim Deo auf Naturkosmetik zurückzugreifen.

Herkömmliche Deos stecken nämlich voll mit bedenklichen Inhaltsstoffen: auf Mineralölbasis, synthetische Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, Treibgase (in Deosprays). Das potenzielle Krankheitsspektrum reicht von Allergien bis hin zu Krebs und Erbgutschäden.

Besser machen es Naturkosmetik-Hersteller. Deren Deos wirken meist mit Alkohol und ätherischen Ölen. Als natürliche Keimhemmer sind Salbei, Melisse, Hopfen oder Fenchel enthalten.

Eine weitere häufige Zutat: Zinkricinoleate, eine Verbindung aus Zink und Rizinussäure, die geruchserzeugende Verbindungen einfach einschließt. Alternativ wird häufig Zitronensäureester (Triethyl Citrate) eingesetzt. Die Mischung aus pflanzlichem Alkohol und natürlicher Zitronensäure soll Schweißbildungen zwar zulassen, aber die Geruchsbildung verhindern.

Naturkosmetik-Deo wirkt – aber anders

Ob Alverde, Speick, Weleda, Dr. Hauschka oder Wolkenseifen – bei fast allen unseren Empfehlungen – außer beim „Geheimtipp“ – handelt es sich um zertifizierte Naturkosmetik. Gemeinsam ist unseren Empfehlungen, dass sie allesamt verträglichere Inhaltsstoffe enthalten als herkömmliche Deos.

In der letzten Untersuchung von Öko-Test (Juni 2021) schnitten Deos von vier der hier empfohlenen Hersteller (wiederum ist unser Geheimtipp ausgenommen) bei den Inhaltsstoffen mit „sehr gut“ ab.

Unterschiede gibt es bei der Qualität der Inhaltsstoffe, deren Zusammensetzung und natürlich bei den Unternehmen, die sie herstellen. Vom unbekannten Produzenten über den in Handarbeit produzierenden Onlineshop bis zu Öko-Pionieren ist alles dabei.

Wichtig bei Deo ohne Aluminium: Ob und vor allem welche alternativen Deos wirken – diese Frage lässt sich nur individuell beantworten.

Wer von einem Naturkosmetik-Deo umsteigt, sollte beachten: Natürliche Deos wirken anders. Sie verstopfen nicht wie Aluminium die Schweißdrüsen, sondern versuchen die Schweißproduktion zu regulieren und Schweißgeruch zu neutralisieren. Der Körper braucht ein wenig, um sich darauf einstellen.

Utopia rät: Nicht gleich frustriert aufgeben, wenn das neue, „teure“ Bio-Deo nicht sofort wirkt. Stattdessen sollte man sich ein paar Wochen Zeit geben und gegebenenfalls unterschiedliche Naturkosmetik-Deos ausprobieren.

Alverde Deo: gut, günstig, aber nur zum Teil bio

Alverde Deo ohne Aluminium
(Foto © Alverde)

Alverde ist die meistverkaufte Naturkosmetikmarke in Deutschland. Das Deo der dm-Hausmarke enthält keine Treibgase und keine Stoffe, die auf Erdöl-Basis hergestellt sind. Die Deos sind frei von synthetischen Farb-, Konservierungs- und Duftstoffen. Sie sind zudem vegan – und natürlich enthalten sie keine Aluminiumsalze. Das macht sie zu einer guten Alternative zu konventionellen Produkten.

Aber man darf von Alverde Deos auch nicht zu viel erwarten. Zwar sind sie mit dem renommierten NATRUE-Siegel zertifiziert, die meisten erfüllen aber nur die Anforderungen der untersten Stufe der Auszeichnung (es gibt deren drei).

Das bedeutet: es dürfen verhältnismäßig viele „naturnahe Stoffe enthalten sein. Solche sind das Ergebnis chemischer Verarbeitung natürlicher Inhaltsstoffe. Gleiches gilt für Naturidentische Inhaltsstoffe: diese werden im Labor reproduziert, kommen aber auch in der Natur vor. Zudem müssen die Inhaltsstoffe nicht biologisch hergestellt worden sein.

Naturkosmetik heißt nicht automatisch Bio! Für die Praxis bedeutet das: je nach Deo stammen bei Alverde unterschiedlich viele Inhaltsstoffe aus biologischer Herstellung (einfach mal Inhaltsstoffliste checken).

Einige Alverde Deos tragen das NATRUE-Siegel der zweiten Stufe, z.B. der Roll-On „Aloe Vera Perle“ oder das Deo ohne Aluminium „MEN“ Roll-On. Das gewährleistet, dass 70 Prozent der Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen. Dem Siegel auf dem Produkt ist übrigens die Zertifizierungsstufe nicht anzusehen.

Ein Kritikpunkt, den man immer wieder hört: Alverde produziert nicht selbst, sondern lässt seine Produkte von anderen Unternehmen herstellen. Wo diese ihre Rohstoffe beziehen, wie nachhaltig sie wirtschaften und ob sie ihre Handelsbeziehungen fair gestalten, darüber ist wenig bekannt. Bei anderen Marken unserer Empfehlungen geht es transparenter und nachweislich vorbildlich zu.

Fazit: Alverde Naturkosmetik-Deos kosten zwischen 3,90 und 5,90 Euro (pro 100ml). Mit der dm-Hausmarke bekommt man für wenig Geld gute Alternativen zu herkömmlichen Produkten, aber auch nicht mehr.

  • Varianten: Spray, Creme, Roll-On
  • 8 verschiedene Sorten
  • Siegel: Natrue, Vegan-Blume
  • Redaktionsempfehlung: Limette Salbei (Frauen), Deo Roll on Men (Männer)
  • Preis: Stück 2,95 Euro (unterschiedliche Größen) / 3,90 und 5,90 Euro pro 100ml
  • Kaufen: dm-Märke und dm-online
  • Alverde Deo – bewertet von der Utopia Community

Speick Deo: Familienunternehmen mit exklusiver Zutat

Speick Deos gibt es als Roll-On, Stick oder Spray
(Foto: © Speick)

Bei Speick kommt der Markenname vom Duft bzw. von einem Bestandteil, der diesen trägt und der in allen Produkten vorkommt. Die Speickpflanze ist ein seltenes Baldriangewächs, das erst ab einer Höhe von 1.800 Metern wächst. Bei den Ägyptern war sie als Heilpflanze bekannt, heute schreibt man ihr beruhigende und gleichzeitig vitalisierende Eigenschaften zu.

Speick bezieht seinen Namensgeber aus den Kärntner Nockbergen – und verarbeitet damit eine der wenigen europäischen Pflanzen aus kontrolliert biologischer Wildsammlung. Auch die meisten anderen Inhaltsstoffe seines Deos bezieht das Familienunternehmen aus kontrolliert biologischem Anbau, wenn möglich regional aus der Umgebung, aus Deutschland oder Europa. Pflanzenextrakte kommen aus eigener Herstellung. Knapp 50 Mitarbeiter arbeiten am einzigen Standort in Leinfelden (Raum Stuttgart).

Wer Wert auf Qualitätssiegel legt, muss bei Speick ein wenig genauer hinsehen. Das Unternehmen verwendet für seine Naturkosmetik-Deos recht unterschiedliche Rezepturen, die das Vorkommen von verschieden Anteilen naturnaher und naturidentischer Stoffen zur Folge haben. Der Deo Stick „Men“ etwa hat keine Zertifizierung und enthält als Hauptzutat Dipropylene Glycol. Das dient als Feuchtigkeitsmittel, kann aber in hohen Dosen Hautreizungen hervorrufen. Die Deo Sticks „Men active“ und „Thermal sensitiv“ hingegen sind BDIH/COSMOS-zertifiziert – die Inhaltsstoffe sind einwandfrei.

Fazit: Speick-Deos kosten je nach Größe, Form und Sorte (Spray oder Stick) ca. 10 Euro / 100ml. Der Stückpreis für ein Deo liegt bei circa 7 Euro (unterschiedliche Größen). Dafür bekommt man ein sehr gutes Produkt von einem unterstützenswerten Familienunternehmen.

Weleda Deo: vorbildliches Unternehmen – hochwertige ZutatenWelede Deo ohne Aluminium

Weleda Deos sind allesamt in der höchsten Natrue-Zertifizierungsstufe ausgezeichnet. D.h: Mindestens 95 Prozent der natürlichen bzw. gegebenenfalls der naturnahen und naturidentischen Inhaltsstoffe müssen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Weleda übertrifft diese Anforderung häufig: das Schweizer Unternehmen bezieht den Großteil seiner Rohstoffe aus biologisch-dynamischem Anbau (Demeter-zertifiziert), zertifizierter Wildsammlung sowie aus dem hauseigenen Heilpflanzengarten.

Mengenmäßig wichtigster Wirkstoff der Weleda Deos ist Alkohol. Das ist kein Manko – die meisten Naturkosmetik-Deos verwenden ihn als Hauptbestandteil. Trotzdem an dieser Stelle der Hinweis: die Mischung der Dr. Hauschka Deos ist hochwertiger, sie kosten aber auch doppelt so viel.

Wer Weleda kauft, unterstützt zwar ein großes Unternehmen (knapp 2.000 Mitarbeiter weltweit), aber eines, das dank einer ehrenwerten Wirtschaftsweise gewachsen ist. Weleda ist ein von der Anthroposophie inspiriertes Unternehmen. Für die Produktion von Kosmetika bedeutet dies letztendlich, dass Weleda „ganzheitlich“ denkt und Mensch, Tier, und Umwelt möglichst sorgsam behandelt.

Das Unternehmen setzt sich auch für faire Arbeitsbedingungen und gerechte Löhne ein, kooperiert mit regionalen Erzeugern und pflegt langfristige Partnerschaften mit Kleinbauern auf der ganzen Welt.

Fazit: Für ein Weleda Naturkosmetik-Deo mit 100ml zahlt man um die 10 Euro und bekommt dafür eine sehr gute Alternative zu herkömmlichen Deos.

Dr. Hauschka Deo: vorbildliches Unternehmen – beste Zutaten als HauptbestandteilDr Hauschka Deo ohne Aluminium

Vieles vom dem, was wir oben über Weleda geschrieben haben, trifft auch auf Dr. Hauschka zu: der Hersteller, die 800 Mitarbeiter starke Wala Heilmittel GmbH, ist ein von der Anthroposophie geprägtes Unternehmen; die Rohstoffe sind hochwertig und stammen aus biologisch-dynamischem Anbau (Demeter-zertifiziert) und zertifizierter Wildsammlung; man pflegt einen eigenen Heilpflanzengarten. Auch Wala geht vorbildlich mit seinen Lieferanten um und unterhält sozial- und umweltverträgliche Anbauprojekte auf der ganzen Welt.

Warum kostet dann eine Dr. Hauschka Deomilch etwa doppelt so viel wie ein Weleda Deo? Dr. Hauschka Deos sind Roll-Ons – d.h. damit sie nicht zu flüssig sind, benötigen sie fetthaltige Öle und die sind teuer. Wer sich z.B. die Inhaltsstoffe des Rosenmilch Deos durchliest, findet schon an zweiter Stelle kostspieliges Jojobaöl – je weiter vorn ein Inhaltsstoff auf der Deklaration steht, desto mehr ist von ihm enthalten.

Seine Pflanzenauszüge stellt das Unternehmen in einem mehrtägigen Verfahren her, bei dem diese nach einem festgelegten Rhythmus mit der Hand gerührt werden. Die Weleda Spray-Deos hingegen enthalten zwar auch hochwertige Öle und Pflanzenextrakte, aber als erste Zutat – und damit als Hauptwirkstoff – Alkohol und zudem (verhältnismäßig) mehr Wasser.

Fazit: Letztlich handelt es sich bei den Deos von Dr. Hauschka und Weleda also um zwei unterschiedliche Produkte und das erklärt den großen Preisunterschied. Etwa 10 Euro für 50 ml Deomilch klingt nach viel Geld, das sich bestimmt auch nicht jeder leisten will. Wer bereit ist den Preis zu zahlen, investiert aber in ein erstklassiges Naturkosmetik-Deo eines vorbildlichen Unternehmens.

Wolkenseifen Deocreme: Geheimtipp aus dem Netz

Wolkenseifen Deo ohne Aluminium

Wolkenseifen Deos sind eine professionelle Variante von selbstgemachten Deos. Die Cremes mit frechem Design werden in Handarbeit hergestellt, als Hauptwirkstoff enthalten sie Natron – das Haushaltsmittel hat eine antibakterielle Wirkung. Die Deos enthalten keinen Alkohol und als Trägersubstanz Sheabutter (nicht bio-zertifiziert). Allerdings stammen die Duftstoffe der Deocremes nicht von hochwertigen ätherischen Ölen, sie sind künstlich hergestellt – und solchen Duftstoffen sagt man ein hohes Allergiepotenzial nach.

Darum empfehlen wir als Geheimtipp explizit nur die bereits genannte Deo-Creme „Sensitiv“. Diese ist frei von Duftstoffen.

Wolkenseifen betreibt einen weiteren Onlineshop und bietet dort Deocremes nach gleichen Rezepturen an – anstatt synthetischer Duftstoffe verwendet man hier jedoch ätherische Öle. Zudem kommen die Deocremes nicht in Kunststoff und Alu daher, sondern in einem Glasdöschen. Darum kosten die Deos von „Vegane-Pflege“ auch doppelt so viel wie Wolkenseifen Deos: 14,90 pro Dose (37,25 EUR pro 100 ml). Ein Döschen Wolkenseifen Deo kostet 7,50 Euro.

Fazit: Wer gerne mal etwas Ungewöhnliches ausprobiert, findet in Wolkenseifen Deos (am besten Sorte „Sensitiv“) eine interessante Alternative zu herkömmlichen Produkten.

In unserer Bestenliste findet ihr noch mehr Deos ohne Aluminium

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