Durchfall während der Periode tritt bei vielen Menschen häufig auf und ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Hier erfährst du, was den Durchfall auslöst und wie du ihn lindern kannst.
Blähungen, Völlegefühl, Krämpfe und dann auch noch Durchfall – die Periode kann für viele eine besonders herausfordernde Zeit sein. Verdauungsbeschwerden sind dabei in unserer Gesellschaft nach wie vor ein Tabuthema. Das kann dazu führen, dass Betroffene ihre Beschwerden verschweigen, sich mit ihren Symptomen allein fühlen und sich nicht ausreichend schonen.
Durchfall während der Periode sollte jedoch kein Tabuthema sein. Denn die meisten Menstruierenden kennen das Symptom. Umso wichtiger ist es, über die Ursachen und mögliche Heilmittel zu sprechen.
Durchfall während der Periode: Woran liegt’s?
Die genauen Gründe für das Auftreten von Durchfall während der Periode sind laut dem Magazin Everyday Health noch nicht ausreichend wissenschaftlich erforscht. Mediziner:innen vermuten jedoch, dass Durchfall und Periodenkrämpfe die gleiche Ursache haben – nämlich hormonelle Veränderungen während des Zyklus.
Denn bei der Periode schüttet der Körper laut der Gynäkologin Dr. Sheila Christiane de Liz sogenannte Prostaglandine aus. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die der Gebärmutter ermöglichen, sich zusammenzuziehen. So ist es dem Körper möglich, die überflüssige Schleimhaut während der Menstruation abzustoßen. Doch nicht nur die Gebärmutter zieht sich laut Everyday Health dabei zusammen, sondern auch der Darm. So kommt es zu Durchfall oder Blähungen.
Der US-amerikanische Gastroenterologe Francisco Marrero betont gegenüber dem Magazin zudem, dass die Art der Verdauungsbeschwerden von Person zu Person variieren können. Denn je nach dem individuellen Hormonhaushalt kann es während der Periode auch zu Verstopfung kommen. Durchfall, Verstopfung, Blähungen und Übelkeit können je nach Person auch schon etwa eine Woche vor der Periode als Teil des prämenstruellen Syndroms (PMS) auftreten.
Laut der Gynäkologin de Liz tritt Verstopfung typischerweise kurz nach dem Eisprung auf. Denn dann schüttet der Körper das Hormon Progesteron aus. Seine Funktion ist es, die Muskeln zu entspannen. Auch die Darmmuskulatur entspannt sich dabei und der Darm wird träge.
Wie sich deine Verdauung während deines Zyklus entwickelt, solltest du am besten selbst beobachten. Wenn du deinen Zyklus gut kennst, kannst du dich auch auf Beschwerden vorbereiten beziehungsweise diesen rechtzeitig vorbeugen.
Durchfall während der Periode: Das hilft
Leidest du regelmäßig unter Durchfall während der Periode, können dir folgende Tipps weiterhelfen:
- Achte darauf, dass du ausreichend trinkst. Schließlich verlierst du bei Durchfall mehr Flüssigkeit als gewöhnlich.
- Auch über die Ernährung kannst du die Symptome lindern. Laut Marrero können zusätzliche Ballaststoffe dabei helfen, lockeren Stuhl fester werden zu lassen. Den Angaben von Netdoktor zufolge hilft diesbezüglich auch Pektin: Es quillt im Darm auf und kann Flüssigkeit deshalb binden. Pektin steckt zum Beispiel in Äpfeln, Bananen und Karotten. Unser Rezept für geriebenen Apfel ist ein Beispiel für ein regionales Durchfallmittel, das du ausprobieren kannst. Beachte, dass du den Apfel dafür mit einer extrem feinen Reibe aufreiben musst. Er sollte fast wie ein Brei aussehen.
- Außerdem solltest du auf Durchfall-Schonkost setzen. Schonende Lebensmittel, die Durchfall lindern können, sind laut Netdoktor zum Beispiel Kartoffeln, Haferflocken, Zwieback und Reis. Ein weiteres Beispiel für ein solches Gericht ist unsere Haferschleimsuppe.
- Der Gastroenterologe Marrero rät zudem bei Durchfall während der Periode probiotische Lebensmittel zu verzehren (wie zum Beispiel Sauerkraut oder anderes fermentiertes Gemüse). Die darin enthaltenen Milchsäurebakterien unterstützen eine ausgewogene Darmflora.
- Marrero empfiehlt ebenso, bereits vor den ersten Symptomen Medikamente einzunehmen, die Durchfall verlangsamen. Bei nur gelegentlich auftretendem und mildem Durchfall sei dies jedoch nicht notwendig. Ziehe in jedem Fall ärztlichen Rat hinzu und kläre ab, welches Medikament für dich geeignet wäre.
- Bei besonders starken Menstruationsbeschwerden wie Periodenkrämpfen, anhaltendem schweren Durchfall oder Blut im Stuhl solltest du dich so schnell wie möglich ärztlich behandeln lassen. Dann kann eine ernste Erkrankung die Ursache sein.
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