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Geriebener Apfel: Ein einfaches Hausmittel gegen Durchfall

Apfel
Foto: Pascal Thiele / Utopia

Ein geriebener Apfel ist ein bekanntes Hausmittel gegen Durchfall. Wie das zerkleinerte Obst wirkt und worauf du achten solltest, erfährst du hier.

Äpfel sind nicht nur der Deutschen liebstes Obst, sondern dank ihrer wertvollen Nährstoffe auch ein gesunder Snack für alle Fälle – ganz besonders, wenn du unter Durchfall leidest. Denn ein geriebener Apfel kann die Beschwerden lindern. 

Geriebener Apfel – so hilft er bei Durchfall

Geriebener Apfel ist ein altbekanntes Hausmittel bei Durchfall.
Geriebener Apfel ist ein altbekanntes Hausmittel bei Durchfall.
(Foto: Pascal Thiele / Utopia)

Äpfel sind reich an dem Ballaststoff Pektin, der sich in der Behandlung von Durchfallerkrankungen als wirksam erwiesen hat. Seine Wirkungsweise beruht auf verschiedenen Mechanismen:

  • Bildung einer schützenden Schicht: Wenn es mit Wasser in Kontakt kommt, quellt Apfelpektin auf, weil es die Flüssigkeit absorbiert. Dadurch vergrößert dieser Ballaststoff das Stuhlvolumen, was den Stuhlgang normalisieren kann. Dabei bildet Apfelpektin eine gelartige Substanz, die sich außerdem wie eine schützende Schicht an die Darmwand legt. Diese verhindert, dass schädliche Substanzen, wie Bakteriengifte, die Darmwandzellen angreifen können.
  • Bindung von Bakteriengiften: Die gelartige Schicht ist auch dazu in der Lage, diese Bakteriengifte zu binden und dadurch wirkungslos zu machen. Mit dem Stuhlgang werden die Gifte dann aus dem Darm transportiert. 
  • Bekämpfung von bestimmten Bakterienarten: Außerdem soll Apfelpektin bestimmte Bakterienarten bekämpfen können. Der genaue Mechanismus, wie dies geschieht, ist jedoch noch nicht vollständig erforscht. Es ist möglich, dass Apfelpektin das Wachstum von bestimmten Bakterien hemmt oder ihre Aktivität beeinflusst, was zur Linderung von Durchfall beitragen kann.

Dass Pektin bei Durchfall und dem Reizdarmsyndrom hilft und sich positiv auf die Darmflora auswirkt, zeigt eine Studie von 2015. In einer weiteren Studie wurde Durchfall bei Kindern erfolgreich mit einem Extrakt aus Pektin und Kamille behandelt.

Geriebener Apfel wirkt deshalb besonders gut, da das Reiben das Apfelpektin für den Körper leichter  zugänglich macht. Außerdem ist der Apfel so besser verdaulich, als wenn du ihn in größeren Stücken herunter schluckst. 

Wichtig: Am meisten Pektin steckt in und direkt unter der Schale, sodass du diese unbedingt mitreiben und mitessen solltest. Daher ist es auch wichtig, unbehandelte Äpfel in Bio-Qualität zu wählen.

Anleitung: Geriebenen Apfel richtig anrichten

Reibe einfach einen Apfel samt Schale und lasse diese gegebenenfalls noch ein paar Minuten liegen, bevor du ihn isst.
Reibe einfach einen Apfel samt Schale und lasse diese gegebenenfalls noch ein paar Minuten liegen, bevor du ihn isst.
(Foto: Pascal Thiele / Utopia)

Besonders praktisch an einem geriebenen Apfel als Hausmittel gegen Durchfall ist, dass du ihn ganz schnell und einfach zubereiten kannst. Du brauchst lediglich:

  • Bio-Apfel (achte auf Bio-Qualität, um mögliche Rückstände von Pestiziden auf der Schale zu vermeiden)
  • eine Küchenreibe (alternativ ein scharfes Messer)

Dosierung:

Das Institut für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München empfiehlt zum langsamen Kostaufbau bei Durchfall, 250 bis 300 Gramm geriebenen Apfel auf fünf Portionen über den Tag verteilt zu essen. 

So gehst du vor:

  1. Wasche den Apfel.
  2. Reibe den gesamten Apfel mit einer Küchenreibe sehr fein auf. Einen sehr großen Apfel solltest du vorher halbieren oder vierteln.
  3. Iss den geriebenen Apfel löffelweise.

Hinweis: Falls du keine Küchenreibe hast, kannst du den Apfel auch mit einem Messer in möglichst feine Stücken oder Streifen schneiden.

Hier findest du mehr Tipps und Hausmittel bei Durchfall. Sollte dein Durchfall mehrere Tage anhalten, suche ärztlichen Rat auf.

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Überarbeitet von Annika Reketat

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