Steinpilze, Pfifferlinge und Maronen – viele Pilze kannst du jetzt im Wald selber sammeln. Doch zwei Experten warnen davor, sich beim Sammeln allein auf Pilz-Apps zu verlassen. Das kann lebensgefährlich werden.
Der ergiebige Regen der letzten Wochen hat den heimischen Pilzen gut getan: Sie schießen nun sprichwörtlich vielerorts aus dem (Wald-)Boden. Pilzsammler:innen können deshalb jetzt mit vollen Körbchen rechnen. Doch du solltest beim Sammeln Pfifferlinge und Co. wirklich sicher bestimmen, sonst kann es schnell gefährlich werden.
Pilz-Apps stellen „eine neue Gefahr“ beim Sammeln dar
Das Pilzsammeln wird immer beliebter – deshalb ziehen auch viele Sammler:innen ohne große Erfahrung „in die Schwammerln.“. Das kann negative Folgen haben, warnt Christoph Hahn, Präsident der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft (BMG), gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa).
Pilz-Apps, mithilfe derer Sammler:innen die Pilze bestimmen, sollte man nicht bedingungslos vertrauen. Hahn bezeichnete die Apps sogar als „eine neue Gefahr, die hinzukommt“. Ein Foto reiche nach Einschätzung des Experten nicht aus, um einen Pilz eindeutig zu identifizieren.
Das sieht Florian Eyer, Chefarzt der klinischen Toxikologie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, ähnlich. Er warnte ebenfalls vor der Nutzung dieser Apps.
Wir haben uns drei Pilz-Apps genauer angesehen und für dich getestet: Pilze bestimmen: 3 Apps im Vergleich
Besser als Apps: Nur Pilze sammeln, die du eindeutig bestimmen kannst
Wenn du alleine losziehst, um Pilze zu sammeln, solltest du auf jeden Fall ein gutes Pilzbestimmungsbuch mitnehmen und dich zuhause vorab einlesen. Am besten informierst du dich auch, welche Pilze bevorzugt wo wachsen.
Noch besser ist es, wenn du gemeinsam mit jemandem Pilze suchen gehst, der:die sich damit gut auskennt. Hast du keine Pilzexpert:innen in deinem Umfeld, kannst du auch an einer Pilzführung teilnehmen. Online findest du fachkundige Führungen, die es vielleicht auch in deinem Wohnort gibt.
Ganz wichtig: Pilze, die du selbst nicht eindeutig bestimmen kannst, solltest du keinesfalls sammeln. Einige Speisepilze haben giftige Doppelgänger: Beim Steinpilz etwa besteht Verwechslungsgefahr mit gleich zwei Pilzen, Champignons sehen dem weißen Knollenblätterpilz ähnlich.
Einen ungenießbaren oder giftigen Pilz zu essen, kann unter Umständen tödlich sein. Dr. Florian Eyer präzisiert gegenüber der dpa: Schon ein falscher Pilz kann potenziell tödlich sein. Bei einem Verdacht auf eine Pilzvergiftung solltest du sofort den Giftnotruf wählen. Die Symptome einer Pilzvergiftung reichen von Schweißausbrüchen und Brechdurchfall bis zu Benommenheit.
Die Liste der entsprechenden Telefonnummern der Giftnotrufe für Deutschland, Österreich und die Schweiz findest du beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Pilzrezepte auf utopia.de:
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Mit Material der dpa
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