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Fahrrad aufpumpen: Was du zu Ventilen, Pumpe und Luftdruck wissen musst

Fahrrad aufpumpen
Foto: CC0 / Pixabay / TheDigitalWay

Klar: Die Reifen am Fahrrad aufzupumpen ist wichtig. Aber wie oft und mit welcher Pumpe? Und wie hoch muss der Reifendruck beim Fahrrad sein? Hier erfährst du alles dazu.

Den einen „richtigen Reifendruck“ für alle Fahrräder gibt es nicht. Damit der geplanten Fahrradtour trotzdem nichts im Weg steht, haben wir die wichtigsten Informationen für dich zusammengestellt.

Fahrrad aufpumpen: Worauf du achten musst

Es ist ziemlich anstrengend, auf einem Fahrrad mit niedrigem Reifendruck zu fahren. Das liegt daran, dass der Rollwiderstand zunimmt, je schlechter der Reifen aufgepumpt ist.

Beim Aufpumpen des Fahrrads musst du noch einige andere Dinge beachten. Der Reifendruck beeinflusst auch den Fahrkomfort und die Bodenhaftung. Außerdem kommt es darauf an, ob du mit einem Rennrad oder Trekkingrad auf asphaltierten Straßen fährst oder mit dem Mountainbike durchs Gelände. Deshalb ist es wichtig, dass die Reifen an deinem Fahrrad mit dem richtigen Druck aufgepumpt sind.

Bevor du die Fahrradreifen aufpumpst, solltest du also …

  1. überlegen, wo du mit dem Fahrrad fahren möchtest
  2. wissen, welchen Durchmesser der Schlauch in deinem Reifen hat
  3. schauen, welche Art von Ventil der Fahrradreifen hat.

Welche Pumpe für welches Ventil?

Um dein Fahrrad aufzupumpen, brauchst du eine Pumpe, die zu deinem Ventil passt.
Um dein Fahrrad aufzupumpen, brauchst du eine Pumpe, die zu deinem Ventil passt.
(Foto: CC0 / Pixabay / Lucky2013)

Bei Fahrrädern gibt es verschiedene Ventile. Du kannst also nicht jede Luftpumpe verwenden, um dein Fahrrad aufzupumpen. Im Allgemeinen gibt es drei handelsübliche Arten von Ventilen:

  1. Das Schrader-Ventil ist eines, das du auch an Kraftfahrzeugen findest. Es ist das breiteste der gängigen Fahrradventile und wird häufig an Mountainbikes und anderen Rädern mit breiten Felgen verbaut. Auch an Kraftfahrzeugen findet sich das Schrader-Ventil. Für dieses Ventil kannst du Druckluftgeräte an Tankstellen und fast alle Standpumpen verwenden.
  2. Das Dunlop-Ventil ist das am weitesten verbreitete Ventil und war lange Standard an vielen Fahrrädern. Es wird mit einer Mutter am Gewinde eines größeren Ventils befestigt und hat einen kleineren Durchmesser als das Schrader-Ventil. Für das Dunlop-Ventil haben auch die meisten Standpumpen einen Aufsatz, ebenso wie fast alle Handpumpen.
  3. Das Sclaverand-Ventil, auch als Französisches Ventil bezeichnet, war lange Zeit nur an Rennrädern zu finden. Mittlerweile ist es auch an hochwertigen Trekkingrädern und Mountainbikes verbaut. Es hindert die Luft besser am Entweichen, lässt sich aber mit gängigen Handpumpen und an Tankstellen nicht aufpumpen. Du benötigst dafür eine Pumpe mit Fixierhebel, um dein Fahrrad aufzupumpen. Das Sclaverand-Ventil ist in der Handhabung etwas komplizierter und kann sich leicht verbiegen. Wenn du nicht sicher bist, wie es funktioniert, lass dir im Fahrradgeschäft in deiner Nähe weiterhelfen.

Am einfachsten hast du es mit einer Universalpumpe für alle Ventile. Ein relativ günstiges Universalmodell aus deutscher Herstellung ist die Standpumpe Air-X-Press 8.0 von SKS Germany. Sie bietet auch gleich ein integriertes Manometer zur Luftdruckprüfung. Erhältlich ab ca. 23 Euro bei Lucky Bike, Decathlon oder Amazon

Keines der genannten Ventile ist hundertprozentig dicht. Deshalb kann immer etwas Luft aus dem Fahrradschlauch entweichen, auch Temperaturschwankungen können das beeinflussen. Wenn du mehrmals in der Woche fährst, solltest du etwa einmal im Monat den Reifendruck überprüfen und gegebenenfalls dein Fahrrad aufpumpen. Besonders vor einer längeren Tour solltest du den Druck checken.

Es reicht nicht, am Fahrrad gelegentlich Luft aufzupumpen. Auch andere Teile benötigen regelmäßige Pflege oder Überprüfung, wie die Fahrradkette oder die Fahrradbeleuchtung. Einmal im Jahr solltest du das Fahrrad gründlich putzen.

Vor dem Aufpumpen des Fahrrads: Luftdruck prüfen

Der Reifendruck wird mit einem Druckmessgerät oder Manometer ermittelt.
Der Reifendruck wird mit einem Druckmessgerät oder Manometer ermittelt.
(Foto: CC0 / Pixabay / Tama66)

Hast du deinen Reifendruck bisher auch immer mit Daumen und Zeigefinger geprüft? Diese Methode ist nicht besonders zuverlässig. Immerhin belastest du die Reifen beim Fahren mit deinem gesamten Körpergewicht – deutlich mehr Druck also. Besser ist es daher, dass du den Reifendruck genau bestimmst oder bestimmen lässt.

  1. Finde eine Pumpe mit eingebautem Druckmessgerät, auch Manometer genannt. Diese Messgeräte findest du an den meisten Standpumpen und an allen Reifenstationen an Tankstellen. Viele Fahrradwerkstätten bieten ihren Kund:innen diesen Service kostenlos an.
  2. Bevor du dein Fahrrad aufpumpen kannst, musst du den Schlauch an das Ventil anschließen. Achte darauf, dass du die passende Pumpe für dein Ventil verwendest. Drücke die Luftöffnung an der Pumpe fest auf das Ventil und fixiere es gegebenenfalls mit dem Fixierhebel. Dabei sollte eine kleine Menge Luft aus dem Schlauch in die Pumpe entweichen.
  3. Das Manometer zeigt dir daraufhin den aktuell im Schlauch vorhandenen Luftdruck an.
  4. Vergleiche den angezeigten Luftdruck mit dem empfohlenen Luftdruck. Die Angabe findest du auf der Seite deines Reifens.
  5. Liegt der angezeigte Reifendruck unter dem empfohlenen Wert, musst du dein Fahrrad aufpumpen. Wenn er leicht darüber liegt, musst du dir keine Sorgen machen. Aber Achtung: ein zu hoher Druck kann den Reifen auch beschädigen.

Wenn dein Fahrrad sehr schnell Luft verliert, hast du wahrscheinlich einen platten Reifen. Bei der Reparatur kann dir unsere Anleitung weiterhelfen: Reifen platt: Fahrradschlauch flicken und wechseln – so geht’s.

Der richtige Reifendruck für dein Fahrrad

Für eine Fahrt abseits der Straßen sollte der Reifendruck geringer sein.
Für eine Fahrt abseits der Straßen sollte der Reifendruck geringer sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / mountainmaurice)

Wenn du dein Fahrrad aufpumpst, solltest du dich nach dem empfohlenen Reifendruck richten. Um diesen herauszufinden, kannst du auf der Seite des Fahrradreifens nachsehen. Dort findest du allerdings Angaben wie „54-622 (29 x 2,10) 2,0-4,0“, die auf den ersten Blick nicht gerade verständlich sind. Dabei lassen sie sich recht einfach entschlüsseln:

  • Das erste Zahlenpaar gibt in Millimetern die Breite (54 mm) und den Innendurchmesser (622 mm) an.
  • Das zweite Zahlenpaar gibt in Zoll zuerst den Innendurchmesser (29 Zoll) und dann die Breite (2,10) an.
  • Danach folgen die empfohlenen Werte für den Reifendruck in Bar (2,0 – 4,0)

Wie du siehst, kann der empfohlene Reifendruck einen recht großen Spielraum haben. Das liegt daran, dass der richtige Reifendruck auch vom Gewicht der Radfahrer:innen abhängt, ebenso wie vom Untergrund.

Die Angaben in diesem Beispiel stammen vom Reifen eines Mountainbikes. Wie schon erwähnt sorgt ein niedriger Reifendruck zwar auf Asphalt für mehr Rollwiderstand – im Gelände ist er jedoch von Vorteil. Hier dämpft ein weniger stark aufgepumpter Fahrradreifen auch Stöße ab und ist weniger anfällig für Beschädigungen durch spitze Steine. Willst du dein Fahrrad also hauptsächlich abseits der Straße fahren, kannst du einen Luftdruck im unteren Bereich wählen.

Für die Straße braucht dein Reifen etwas mehr Druck. Gleichzeitig kann eine leichtere Person einen geringeren Reifendruck wählen als eine schwere Person mit voll beladenem Gepäckträger. Der Reifen sollte während der Fahrt in beiden Fällen gleich stark zusammengedrückt werden. So hast du eine bessere Stabilität auf dem Fahrrad.

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