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Feng Shui im Garten: Regeln und Tipps

Feng Shui Garten
Foto: CC0 / Pixabay / jingoba

Feng Shui im Garten hat eine Jahrtausende alte Geschichte. Regeln und Tipps zur Gartengestaltung nach der asiatischen Harmonielehre bekommst du hier.

Feng Shui – Lehre vom Gleichgewicht

Die Lehren des Feng Shui handeln von der harmonischen Gestaltung unserer Lebensräume. Ziel der chinesischen Weisheit ist, ein Gleichgewicht zwischen den zentralen Kräften Yin und Yang herzustellen und aufrecht zu erhalten. Unsere Umgebung soll so gestaltet werden, dass sie eine Harmonie ausstrahlt, die sich auch auf den menschlichen Körper überträgt. Feng Shui ist in unserer westlichen Welt vor allem bei Innenräumen bekannt. Ihr Grundprinzip lässt sich aber ganz ähnlich auch auf den Garten übertragen.

Feng Shui im Garten

Den Lehren des Feng Shui nach stehen Menschen in stetiger Wechselbeziehung mit ihrer Außenwelt. Nach daoistischem Glauben befindet sich nicht nur in uns, sondern auch in allem, was uns umgibt, eine Energie: Das Qi (oder „Chi“). Damit diese Energie stetig fließen kann, ist das höchste Ziel im Feng Shui, unser Inneres wie Äußeres in optimaler Balance zu halten. Wind (Feng) und Wasser (Shui) stehen dabei bezeichnend für die Wechselpole in der Welt, die sich gegenseitig ausbalancieren.

Bei der Gartengestaltung nach Feng Shui spielt es gar keine große Rolle, wie sehr du an die Effekte der chinesischen Lehren glaubst. Auch musst du nicht ausschließlich asiatische Pflanzen verwenden. Feng Shui lässt sich ebenso gut mit einheimischen Gewächsen umsetzen. 

Gestaltung des Feng Shui Gartens mit dem Bagua-Muster

Das Bagua-Muster nach Feng Shui
Das Bagua-Muster nach Feng Shui
(Foto: Sarah Beekmann/Utopia)

Um deinen Garten nach Feng Shui Muster anzulegen, solltest du als erstes seine Grundstruktur durchdenken. Hilfreich für eine harmonische Einteilung deiner Gartenfläche ist das sogenannte Bagua-Muster. Diesem chinesischen Trigramm zufolge stehen acht gleich große Elemente für die zentralen Bausteine unseres Lebens. Im Zentrum befindet sich ein neuntes Element: die Lebensenergie (oder Tai Chi). In einer bestimmten Anordnung sollen sich alle Bereiche gegenseitig stärken und ausgleichen. Die entstandene Harmonie soll sich so auch auf den Gartenbesucher auswirken.

Je nach Größe deines Gartens lässt sich das Muster unterschiedlich verwirklichen. Die neun Segmente müssen nicht immer großflächig ausgestaltet werden. Du kannst das, wofür sie stehen, auch bei einem kleinerem Garten einfach als gedankliche Richtlinie nehmen. 

Hierfür stehen die neun Zonen des Bagua im Detail:

  1. Karriere: Im ersten Abschnitt sind dem Feng Shui nach Erfolg im privaten und beruflichen Bereich verortet. Das Segment ist nach Norden hin ausgerichtet und soll vom Element Wasser geprägt sein. Dementsprechend sind Farben in tiefem Blau oder Schwarz geeignet. Als Pflanzen werden etwa Orchideen oder Glockenblumen empfohlen. Auch geschwungene Wege oder Wasserläufe unterstützen das Element Wasser im ersten Gartenbereich. 
  2. Ausbildung und Wissen: Der Wissensbereich im Nordosten soll für Innehalten und Stille stehen. Ruhige Farben wie gelb oder braun unterstützen das Element Erde und sollen hier Konzentration und Selbsterkenntnis fördern. Eine geschützte Sitzecke zum Zurückziehen ist in diesem Teil des Feng-Shui-Gartens besonders gut aufgehoben. An Pflanzen bieten sich Steingewächse und Stauden in sanften Erdtönen an.  
  3. Familie und Gesundheit: Im dritten Segment im Osten soll das Chi für Vitalität, Gesundheit und Bewegung sorgen. Schnell wachsende Pflanzen, Wasserläufe und kräftige Farben, aber auch Elemente aus Holz unterstützen die Lebendigkeit dieses Bereichs. Den Familienbereich im Feng-Shui-Garten kannst du mit Sitzplätzen versehen, an denen du mit Familie und Freunden Kraft tanken kannst.
  4. Reichtum und Finanzen: Im Südosten sollen kräftige Pflanzen und Bäume den seelischen sowie materiellen Reichtum unterstützen. Auch große Blumenkübel oder Dekoelemente kannst du hier platzieren. Die besten Farben für das vierte Bagua-Segment sind grün und blaugrün. 
  5. Ruhm: Dem Segment im Süden ist das Element Feuer zugeordnet. Das Segment symbolisiert das Ansehen und die Weisheit der Bewohner. Passenderweise eignet sich dieser Bereich des Feng-Shui-Gartens für das Anlegen einer Feuerstelle oder starker Lichtquellen. Kraftvolle, duftende Blütenpflanzen sind besonders gut in diesem Bereich aufgehoben. Als Farben eignen sich Rot, Orange oder knalliges Gelb.
  6. Partnerschaft: Das Segment im Südwesten soll für die Pflege unserer zwischenmenschlichen Beziehungen stehen. Der Feng Shui Lehre zufolge soll hier besonders für Ausgewogenheit gesorgt werden. Einfache, quadratische Beete ohne viele Schnörkel befinden sich häufig hier. Der Bereich steht außerdem für das Element Erde. Erdnahe Töne wie gelb oder braun werden empfohlen. Auch einen Steingarten kannst du gut im zweiten Segment anlegen. 
  7. Kinder und Kreativität: Dieser Gartenabschnitt nach Feng Shui steht für das Element Metall. Hier gehört alles hin, was deine Kinder glücklich macht: Rutsche, Sandkasten, Schaukeln oder kleine Höhlen aus Ästen. Lass deine Kinder diesen Bereich ganz einfach selbst mitgestalten. Alles hier soll für Heiterkeit stehen. An Pflanzen passen hier besonders gut Obststräucher, Gemüse oder Beerensträucher. Frische, kühle Farben sind optimal.    
  8. Freunde: Das nach Nordwesten ausgerichtete Segment beinhaltet ebenfalls Metall als Element und steht für die Unterstützung von und durch unsere Mitmenschen. Kühle Farben wie weiß oder silber, sowie metallische Elemente sind für diesen Bereich ideal. Geeignete Pflanzen sind frühlingshafte Tulpen, Narzissen oder hell blühende Sträucher.
  9. Das Zentrum: Der zentrale Teil in deinem Feng-Shui-Garten nach Bagua-Muster ist die Mitte. Umringt von den acht unterschiedlichen Segmenten mit stark gegenpoligen Energiefeldern soll hier alles zur Ruhe kommen. Das Zentrum deines Feng Shui Gartens sollte daher frei von allem sein. Hier kannst du etwa eine einfache Rasenfläche anlegen oder etwas Kies aufschütten. Im Zentrum gilt ganz besonders: Weniger ist mehr.

Tipps für Feng Shui im Garten

Auch im Feng-Shui-Garten solltest du auf den Erhalt der Biodiversität achten.
Auch im Feng-Shui-Garten solltest du auf den Erhalt der Biodiversität achten.
(Foto: CC0 / Pixabay / donvikro)

Neben der optimalen Anordnung deines Gartens gibt es in der Feng Shui Gartengestaltung noch einige ganz grundlegende Tipps:

  • Verzichte auf chemische Düngemittel. Diese stören nicht nur die Harmonie deines Feng Shui Gartens, sondern sind zudem schädlich für Umwelt und Tiere. Verwende besser selbstgemachten Bio-Dünger
  • Dein Feng Shui Garten soll den Lauf des Lebens symbolisieren. Das kannst du ganz wörtlich nehmen: Gib allen Lebewesen in deinem Garten Raum und bekämpfe sie nicht. Im Idealfall leben so Menschen, Pflanzen, Vögel und Insekten in deinem Vielfaltsgarten harmonisch miteinander. 
  • Wie bei jeder Form von Gartengestaltung solltest du auch in deinem Feng-Shui-Garten möglichst naturnah arbeiten. Setze überwiegend auf einheimische Pflanzen. Mit bienenfreundlichen Stauden unterstützt du außerdem die Insektenvielfalt.

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