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Haferflockendiät: Kann das sinnvoll sein?

Haferflockendiät
Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign

Die Haferflockendiät ist eine von vielen Diätformen, die in Fitnessmagazinen beworben wird. Aber wie sinnvoll ist sie? Wir erklären, wie sie funktionieren soll und ob darauf Verlass ist.

„Abnehmen mit der Haferflockendiät!“, „Zwei Kilogramm pro Woche mit der Haferflockenediät!“ – Versprechen wie diese machen Fitnessmagazine immer wieder. Haferflocken sind gesund, das steht fest. Doch kann man mit der Haferflockendiät abnehmen und ist das sinnvoll?

Das ist die Haferflockendiät

Haferflocken haben viele Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate.
Haferflocken haben viele Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate.
(Foto: CC0 / Pixabay / Mondgesicht)

Die Haferflockendiät beruht auf ein paar Grundannahmen. So sollen Menschen, die diese Diätform durchführen wollen, jeden Tag 250 Gramm Haferflocken zu sich nehmen. Diese Portion kann auf beliebig viele Mahlzeiten verteilt und mit Joghurt, Quark, Milch und Obst kombiniert werden. Für die restlichen Mahlzeiten gibt es kaum Vorgaben – insgesamt solltest du während dieser Diät nicht mehr als 1.000 bis 1.300 Kilokalorien zu dir nehmen

Haferflocken sollen beim Abnehmen helfen, da sie…

  1. viele Ballaststoffe enthalten und somit für ein langes Sättigungsgefühl sorgen,
  2. das Protein in dem Getreide den Muskelaufbau fördert und
  3. der Kohlenhydratanteil den Blutzuckerspiegel stabil hält.

Die Haferflockendiät auf dem Prüfstand: Die Sache mit den Kalorien

Die Haferflockendiät funktioniert vor allem durch das Kaloriendefizit.
Die Haferflockendiät funktioniert vor allem durch das Kaloriendefizit.
(Foto: CC0 / Pixabay / markusspiske)

In den letzten Jahren haben sich in den sozialen Medien verschiedene Meinungen und Diskussionen über Haferflocken entwickelt. Auch, ob Haferflocken beim Abnehmen helfen oder nicht, wird dabei diskutiert. 

Wissenschaftlerin Madline Schubert forscht zu Frühstückszerealien und Nährmitteln aus Getreide am Max-Rubner-Institut (MRI), dem deutschen Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel. Gegenüber der Zeit äußerte sie sich zu der Diskussion und bringt es wie folgt auf den Punkt: Bei einer Gewichtsreduktion geht es in erster Linie darum, mehr Kalorien zu verbrauchen als aufzunehmen. Ob die zugeführten Kalorien aber durch Haferflocken oder andere Lebensmittel aufgenommen werden, ist zweitrangig. 

Für die Gesundheit und eine mögliche Gewichtsregulierung hat es Schuberts Aussagen zufolge ebenfalls keine Auswirkungen, wenn Haferflocken zu den sowieso täglich gegessenen Lebensmitteln hinzugefügt werden. Einen Effekt gebe es erst, wenn ungesündere Lebensmittel durch Haferflocken ersetzt werden. Für den Körper sei es demnach sinnvoll, das weiße Toastbrot mit Marmelade durch Haferflocken mit Obst zu ersetzen.

Warum die Haferdiät also funktioniert und vermutlich auf Fitnessseiten empfohlen wird, liegt schlicht und einfach an der empfohlenen Kalorienzufuhr. Denn so gut wie jede erwachsene Person verliert Gewicht, wenn sie nur 1.000 Kilokalorien am Tag zu sich nimmt.

Als Faustregel gilt: Pro Tag verbraucht ein erwachsener Mensch 2.000 Kilokalorien. Bei der Haferflockendiät ist das Kaloriendefizit enorm groß und kann nicht auf längere Zeit aufrechterhalten werden. Die meisten Ernährungswissenschaftler:innen empfehlen ein Kaloriendefizit während einer kontrollierten und gesunden Gewichtsreduktion von maximal 500 Kilokalorien pro Tag.

Das Problem mit den Diäten

Die Haferflockendiät ist zwar keine „Blitzdiät“, bei der man in kürzester Zeit möglichst wenig isst und auch keine Mono-Diät, bei der man nur ein Lebensmittel isst. Dennoch ist die Haferfockendiät keine sinnvolle Maßnahme zur Gewichtsreduktion. Wer also wirklich aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund eines ärztlichen Rates abnehmen möchte, fährt mit der Haferflockendiät nicht gut.

Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zusammenfasst, belegen nämlich wissenschaftliche Studien, dass kurzzeitige Diäten keine Dauerlösung sind. Die meisten Diäten bringen den sogenannten Jojo-Effekt mit sich. Das bedeutet, dass Menschen nach der Diät mindestens genauso viel Gewicht wieder zunehmen, wie sie in der Zeit verloren haben. Um das Gewicht zu regulieren, ist laut DGE eine dauerhafte Änderung hin zu ausgewogener Ernährung und körperlichen Aktivität sinnvoller.

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