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Haferflocken selber machen: So kannst du sie quetschen

haferflocken selber machen
Foto: CC0 / Pixabay / sue_v67

Haferflocken selber zu machen lohnt sich aus gesundheitlicher Sicht: Die frisch gequetschten Flocken enthalten wertvolle Nährstoffe und Mineralien. Eine Flockenquetsche ist kostspielig in der Anschaffung, dann aber lange und vielseitig einsetzbar.

Wenn du Haferflocken selber machen möchtest, benötigst du eine Flockenquetsche. Das ist ein Gerät, mit dem du das Getreide manuell oder elektrisch durch eine Mühle treiben und so zu feinen Flocken quetschen kannst.

Obwohl die Anschaffung eines solchen Geräts zunächst kostspielig ist, hat es einige Vorteile, Haferflocken selber zu machen. In den ganzen Körnern bleiben die Haferflocken-Nährstoffe besser erhalten als in industriell hergestellten Flocken. 

Die selbst gequetschten Haferflocken eignen sich dann für leckere Haferflocken-Rezepte zu jeder Tageszeit. 

Haferflocken selber machen: Darum lohnt es sich

Haferflocken selber zu machen schont die im Hafer enthaltenen Nährstoffe.
Haferflocken selber zu machen schont die im Hafer enthaltenen Nährstoffe.
(Foto: CC0 / Pixabay / fotoblend)

Hafer ist ein sensibles Getreide, das durch die industrielle Bearbeitung viele Nährstoffe verlieren kann. Dabei passiert nämlich Folgendes: 

  1. Die Körner werden gemahlen. Die ölhaltigen Keimlinge des Korns kommen dabei in Kontakt mit Luftfeuchtigkeit und Licht. Die im Hafer enthaltenen Fette können daraufhin ranzig werden, wenn du die Haferflocken nicht zeitnah verzehrst. 
  2. Damit die Fette nicht ranzig werden, werden die Haferflocken mithilfe von Wasserdampf erhitzt und anschließend heiß getrocknet. Das hat jedoch zu Folge, dass wertvolle Mineralien, Vitamine und andere Nährstoffe beschädigt werden oder ganz verloren gehen.

Des Weiteren informiert Ökotest, dass einige Sorten von Haferflocken belastet sind, zum Beispiel mit Pestiziden. Es wurden auch Schimmelpilze und Mineralölbestandteile nachgewiesen. Deshalb ist es empfehlenswert, Haferflocken selber zu machen, um ihre gesunde Wirkung voll auszuschöpfen. 

Übrigens: Neben ihren gesundheitlichen Vorteilen sind frische Haferflocken außerdem besonders aromatisch.

Aufwand und Nutzung einer Flockenquetsche

Die Flockenquetsche drückt das Haferkorn zu feinen Flocken.
Die Flockenquetsche drückt das Haferkorn zu feinen Flocken.
(Foto: CC0 / Pixabay / NomeVisualizzato)

Mit einer Flockenquetsche kannst du Haferflocken ganz einfach selber machen. Das Gerät verfügt über ein Quetschwerk und Walzen. Diese zerdrücken das Haferkorn zu feinen Flocken. Je nach Modell ist die Flockengröße einstellbar. Es gibt die kleine Mühle entweder elektrisch oder mit Handantrieb. Die elektrischen Mühlen verbrauchen Strom, die handbetriebenen erfordern nur etwas Muskelkraft. Eine Flockenquetsche kannst du eventuell gebraucht kaufen oder online bei Otto oder Amazon bestellen.

Mit der Flockenquetsche kannst du nicht nur Haferflocken selber machen, sondern auch andere Lebensmittel verarbeiten, zum Beispiel weitere Getreidesorten aus Deutschland. Probiere es zum Beispiel mit:

Darüber hinaus kannst du mit dem Gerät aber auch Leinsamen und Gewürze quetschen. 

Je nach Härte des Getreides solltest du es vor der Verarbeitung für zehn Minuten in kaltem Wasser einweichen. Das macht die Getreidekörner weicher und leichter zu quetschen.  

    Flockenquetsche: Rechnet sich die Anschaffung?

    Die Anschaffung einer Getreidequetsche ist zunächst kostspielig: Du erhältst sie ab circa 120 Euro. Hochqualitativer Hafer in Demeter-Qualität kostet im Kilo drei bis vier Euro. Fertige Haferflocken in derselben Qualität bekommst du ab knapp über zwei Euro.

    Günstiger sind ist also nicht unbedingt, Haferflocken selber zu machen. Allerdings erhältst du ganze Körner oft in größeren Mengen zum günstigeren Kilopreis. Zudem kannst du verglichen mit den üblichen 500-Gramm-Mengen industriell geflockter Haferflocken eine Menge Verpackung sparen

    Welcher Hafer für Haferflocken?

    Wähle nach Möglichkeit Hafer aus biologischem und regionalem Anbau für deine Haferflocken.
    Wähle nach Möglichkeit Hafer aus biologischem und regionalem Anbau für deine Haferflocken.
    (Foto: CC0 / Pixabay / manfredrichter)

    Um Haferflocken selber zu machen, solltest du unbedingt Hafer aus Bio-Anbau verwenden. Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft sind frei von chemisch-synthetischen Pestiziden. Wähle außerdem Hafer aus regionalem Anbau, um lange Transportwege und die damit verbundenen höheren CO2-Emissionen zu vermeiden.

    Hafer ist nicht gleich Hafer. Bei dem Getreide gibt es je nach Hersteller einige Unterschiede. Normaler Hafer wird in der Regel geschält, was unter Einwirkung von Hitze passiert. Dabei gehen auch wertvolle Nährstoffe verloren. Geschälten Hafer solltest du also eher verwenden, wenn du deine Haferflocken in warmen Gerichten oder Porridge verwendest, für die du sie ohnehin erhitzt.

    Besser ist es, Nackthafer für selbstgemachte Haferflocken zu verwenden. Das ist eine besondere Sorte, bei der die Schale bereits beim Dreschen vom Korn abfällt. Das Korn ist deshalb naturbelassen und auch ohne Schale reich an Nährstoffen.

    Informiere dich zuvor, wie die Hersteller das Korn behandeln und verarbeiten. Ein gutes Indiz ist es, wenn der Hafer keimfähig ist, denn das bedeutet, dass der fettreiche Keimling noch vorhanden ist. Sprießkornhafer ist zum Beispiel eine keimfähige, ohne Hitze behandelte Sorte. Du erhältst Hafer im Bioladen, im Reformhaus oder direkt von einer Getreidemühle.

    Die frischen Flocken solltest du am besten sofort verwenden oder höchstens eine Woche in einem Behälter im Kühlschrank aufbewahren. Anschließend sinkt ihr Nährstoffgehalt stark.

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    Überarbeitet von Lena Kirchner

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