Heidehonig: Geschmack, Wirkung und was du wissen musst Von Annika Reketat Kategorien: Ernährung Stand: 23. November 2020, 11:30 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Voidbias Heidehonig ist eine besondere Spezialität. Er schmeckt nicht nur intensiv, sondern ist auch recht aufwendig in der Ernte. Was bestimmte Wirkstoffe angeht, lässt er sich mit Manuka-Honig vergleichen. Erfahre hier mehr über Heidehonig. Was ist das Besondere an Heidehonig? Heidehonig ist eine ganz besondere Honigspezialität. Das liegt zum einen an seiner fast geleeartigen Konsistenz, der rot-bräunlichen Farbe und seinem intensiven Geschmack. Zum anderen spielt der Ort seines Ursprungs eine wesentliche Rolle: Heidehonig stammt aus der Lüneburger Heide, einer einzigartigen und wertvollen Heidelandschaft. Neben den berühmten Heidewiesen sind hier viele Tier- und Insektenarten heimisch, darunter auch Bienen. Herstellung von Heidehonig Die Bienen sammeln während der Heideblüte im Spätsommer den Nektar der Besenheide. Das ist die Trachtpflanze für den Heidehonig, also die von den Bienen bevorzugte Heidesorte. Mit dem Nektar befüllen die Bienen die Waben ihres Bienenstocks. Für die Heide-Imker:innen beginnt dann die aufwendige Arbeit des Honigerntens. Heidehonig ist aufgrund seiner geleeartigen Konsistenz, die auf bestimmte Eiweißstoffe im Honig zurückzuführen ist, nicht einfach zu ernten. Die Imker:innen können den Honig nicht so leicht wie gewöhnlichen Honig aus den Waben schleudern, da er zu zäh ist. Daher wird Heidehonig oftmals in Wabenstücken angeboten. Alternativ erwärmen die Imker:innen den Honig in den Waben zuerst auf 25 Grad und stechen die Wabe dann mit einer Walze auf. Der Heidehonig wird durch diesen Prozess vorübergehend flüssiger und lässt sich dann ausschleudern. Eine weitere Besonderheit am Heidehonig sind die Haltebedingungen für die Bienen: Manche Heide-Imker:innen halten ihre Bienen noch traditionell in geflochtenen Bienenkörben. Andere ziehen als Wander-Imker:innen mit ihren Bienenvölkern durch die weitläufige Heidelandschaft. Geschmack von Heidehonig Sowohl Bienen als auch Menschen leisten also enorme Arbeit, um Heidehonig herzustellen. Trotzdem erfreut sich nicht jede:r an dieser Honigspezialität. Das liegt am intensiven, einzigartigen Geschmack des Heidehonigs: Er reicht von sehr würzig bis markant herb. Die gesundheitlichen Vorteile von Heidehonig Deutscher Heidehonig stammt aus der Lüneburger Heide. (Foto: CC0 / Pixabay / Didgeman) Gesundheitliche Wirkung von Honig allgemein Honig besteht größtenteils aus verschiedenen Zuckerarten und zwar zu 40 Prozent aus Fruchtzucker (Fruktose) und zu 30 Prozent aus Traubenzucker (Glukose). Du solltest ihn deshalb nur in Maßen genießen. Anders als bei weißem Zucker befinden sich in Honig aber noch etliche zusätzliche Nährstoffe. Dazu zählen beispielsweise Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen und einige Vitamine. Du müsstest allerdings eine große Menge an Honig essen, um deinen Vitaminbedarf damit decken zu können. Wissenschaftliche Studien haben trotzdem nachgewiesen, dass Honig eine gesundheitsfördernde Wirkung haben kann. Honig soll beispielsweise: antioxidativ wirken und den Körper vor freien Radikalen schützen Entzündungen bekämpfen die Entwicklung von Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verzögern eine probiotische und antibakterielle Wirkung haben. Gesundheitliche Wirkung von Heidehonig In einer jüngeren Studie der Dublin City University und des Trinity College Dublin hat sich ein Forschungsteam mit irischem Heidehonig befasst. Die Forscher:innen haben dabei herausgefunden, dass diese Art Heidehonig besonders gesund sein soll. Sie machen dafür den hohen Gehalt an bestimmten Antioxidantien, den sogenannten Phenolverbindungen, verantwortlich. In Heidehonig befinden sich ungefähr so viele Phenolverbindungen wie in Manuka-Honig, der ebenfalls als äußerst gesundheitsfördernd gilt. Bei Phenolverbindungen handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen unter anderem Flavonoide, Phenolsäuren und Tannine gehören. Flavonoide lindern Entzündungen, senken den Blutdruck und stärken das Immunsystem. Phenolsäuren haben eine antibakterielle Wirkung. Tannine wirken unter anderem entzündungslindernd, antimikrobiell und teilweise krebshemmend. Außerdem senken sie den Blutzuckerspiegel. Inwiefern sich die Ergebnisse der irischen Studie auf den Heidehonig aus der Lüneburger Heide übertragen lassen, ist allerdings unklar. Für spezifische Erkenntnisse müsste auch der deutsche Heidehonig genauer unter die Lupe genommen werden. Zudem basieren die Erkenntnisse aus der Studie auf einer Laboranalyse des Heidehonigs – wie er im menschlichen Körper wirkt, lässt sich daraus nur bedingt ableiten. Heidehonig kaufen Heidehonig wird oft noch traditionell hergestellt. Bienenvölker leben zum Beispiel in traditionellen Bienenkörben. (Foto: CC0 / Pixabay / hobbyknipse) Am besten kaufst du Heidehonig direkt von Imker:innen aus der Lüneburger Heide. Mit dem Kauf dieser regionalen Honigsorte unterstützt du die Imker:innen vor Ort. Sie betreiben noch teilweise eine traditionelle Form der Imkerei, die auch zum Erhalt der Artenvielfalt beiträgt. Zudem sind die Transportwege für deutschen Honig kürzer als für importierte Ware – regionaler Heidehonig weist deshalb eine bessere CO2-Bilanz auf. Welche anderen regionalen Honigsorten empfehlenswert sind, erfährst du im Utopia-Honigratgeber. Weiterlesen auf Utopia.de: Honigsorten im Überblick: Diese solltest du kennen Tannenhonig: Wirkung und Herkunft des besonderen Honigs Löwenzahnhonig selber machen: Das macht den Sirup so besonders Blütenpollen: Was du über das Superfood der Bienen wissen musst ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 24 3 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Bienen Gewusst wie Honig HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: