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Hersteller lässt die Ökobilanz eines T-Shirts ausrechnen

Waschbär T-Shirt Öko-Bilanz
Foto: CC0 / Pixabay / Pexels

Die Klimabilanz eines Kleidungsstücks ist nicht so einfach zu berechnen, da die Lieferkette aus vielen Schritten besteht. Ein nachhaltiger Versandhandel aus Deutschland hat jetzt die Klimabilanz eines T-Shirts möglichst genau berechnet.

Um ein neues Kleidungsstück herzustellen, sind viele Schritte nötig. Dafür sind Ressourcen nötig – und demnach wird bei der Produktion auch das Klima belastet. Wie sehr, ist gar nicht so einfach zu berechnen.

Der deutsche Versandhandel Waschbär hat diesen Prozess jetzt für ein T-Shirt genauer analysiert.

So viele Treibhausgase stecken in einem T-Shirt

Für die Analyse hat das Unternehmen ein typisches Waschbär-Shirt ausgewählt. Dieses besteht aus Bio-Baumwolle und stammt aus europäischer Produktion. Bei konventionellen Kleidungsstücken, die in der Regel nicht aus Bio-Materialien gefertigt sind und weite Transportwege zurücklegen müssen, würde die Öko-Bilanz entsprechend schlechter ausfallen.

Das Waschbär-Team hat nun das Treibhausgaspotenzial des Shirts vom Anbau der Baumwolle bis zu dessen Entsorgung berechnet. Dabei fallen nicht nur CO2-Emissionen, sondern auch andere Treibhausgase an. Um auch sie zu erfassen, nutzt das Unternehmen die Einheit CO2-Äquivalente. Diese gibt an, wie stark sich eine bestimmte Menge eines Treibhausgases im Vergleich zu CO2 auf die globale Erwärmung auswirkt.

Das Ergebnis: Innerhalb eines Lebenszyklus entspricht ein T-Shirt 8,45 Kilogramm CO2-Äquivalenten. Um dies auszugleichen, müsste man beispielsweise 27 Kilometer mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zurücklegen.

Schwierigkeiten bei der Klimaanalyse

Besonders in der Herstellung war es nicht einfach, alle Daten für die Klimaanalyse korrekt zu erheben.
Besonders in der Herstellung war es nicht einfach, alle Daten für die Klimaanalyse korrekt zu erheben.
(Foto: CC0 / Pixabay / Engin_Akyurt)

Laut Waschbär war es nicht einfach, alle Daten für die Analyse möglichst genau zu erfassen. So hat das Unternehmen den Lebenszyklus eines T-Shirts in fünf Phasen untergliedert:

  • Anbau der Baumwolle
  • Herstellung und Transporte
  • Distribution
  • Nutzung
  • Entsorgung

Besonders schwierig war es, die Klimabilanz innerhalb der einzelnen Herstellungsprozesse zu erfassen. Für die Färbung musste Waschbär zum Beispiel genau beachten, aus welchen Stoffen die Färbemittel bestehen. Dies hat Einfluss darauf, wie viel Wasser und Energie für diesen Produktionsschritt benötigt wird.

Für die Phasen Nutzung und Entsorgung erhob das Unternehmen Statistiken. Diese zeigen wie und insbesondere wie lang Konsument:innen das T-Shirt tatsächlich nutzen und auf welche Weise sie es letztendlich entsorgen.

So will Waschbär die Klimabilanz verbessern

Waschbär nutzt bereits Baumwolle aus Bio-Anbau, um Kleidungsstücke klimafreundlicher zu gestalten.
Waschbär nutzt bereits Baumwolle aus Bio-Anbau, um Kleidungsstücke klimafreundlicher zu gestalten.
(Foto: CC0 / Pixabay / bobbycrim)

Zwei Phasen sind besonders stark für die Klimabelastung eines T-Shirts verantwortlich: die Herstellung und die Nutzung. Zusammengerechnet macht das Treibhauspotenzial dieser beiden Phasen an der Gesamtklimabilanz fast 98 Prozent aus. Grund dafür ist der hohe Stromverbrauch. Bei der Herstellung verbrauchen Maschinen, die spinnen, nähen oder färben, viel Energie. In der Nutzung liegt dies vor allem an Wäsche- und Trocknungsvorgängen.

Was sich positiv auf die Öko-Bilanz auswirkt, sind kurze Transportwege und nachhaltig angebaute Rohstoffe. Dies setzt Waschbär bereits um, indem es Baumwolle in Bio-Qualität aus der Türkei verwendet. Die Herstellung erfolgt zudem ausschließlich in EU-Ländern und größtenteils sogar in Deutschland.

Um Kleidungsstücke noch klimafreundlicher herzustellen, will das Unternehmen zukünftig mehr auf Öko-Strom achten und dies bei allen beteiligten Betrieben im Herstellungsprozess umsetzen. Dann würde sich das Treibhauspotenzial eines T-Shirts auf 7,77 Kilogramm CO2-Äquivalente reduzieren.

Das kannst du selbst tun

Auch einzelne Konsument:innen können die Öko-Bilanz von Kleidungsstücken verbessern. Dafür kannst du zum Beispiel:

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