Hirse enthält viele gesunde Inhaltsstoffe, die aber von Sorte zu Sorte variieren. Hier erfährst du, warum das Getreide so gesund ist und wie nachhaltig es ist.
Der Name „Hirse“ stammt aus dem Altgermanischen und bedeutet so viel wie „Sättigung“. Seinem Namen macht das Getreide alle Ehre. Bereits vor 8.000 Jahre nutzten Menschen in China und Indien Hirse als Grundnahrungsmittel. Auch in Europa wurde Hirse bis ins Mittelalter hinein angebaut und verzehrt. Dann wurde sie jedoch von anderen Lebensmitteln verdrängt. Mittlerweile hat die Hirse ihr Comeback und ist wieder als sättigendes und gesundes Nahrungsmittel beliebt – vor allem auch bei Menschen, die kein Gluten vertragen.
Hirse: So gesund ist das Getreide
Hirse ist nicht gleich Hirse: Es gibt das gesunde Getreide in verschiedenen Farben und Formen. Etwa zehn bis zwölf verschiedene Gattungen zählen dabei unter den Oberbegriff der Hirse und jede Hirsesorte hat etwas andere Inhaltsstoffe.
Von folgenden gesunden Inhaltsstoffen stecken in allen Hirsesorten laut Öko-Test besonders viel:
Aufgrund des hohen Ballaststoff- und Eiweißgehalts sättigt Hirse lange und beugt Heißhungerattacken vor. Auf 100 Gramm gekochte Hirse liefert das Getreide dabei übrigens etwa 114 Kilokalorien.
Da gerade Kinder und Babys die Aminosäure Leucin aus der Hirse benötigen, ist Hirsebrei ein beliebtes Lebensmittel für Babys und Kleinkinder, so Öko-Test. Allerdings solltest du Hirse nicht roh essen, da einige Enzyme in der Hirse ungekocht giftig sind. Vor dem Kochen solltest du Hirse einweichen, um den Stoff Phytin herauszulösen. Er blockiert die Aufnahme von wichtigen Nährstoffen, wie zum Beispiel Eisen und Zink.
Hirse hilft bei Diabetes Typ 2
Wie Wissenschaftler:innen der Memorial University of Newfoundland (Kanada) herausgefunden haben, kann Hirse eine zu hohe Insulin-Ausschüttung verhindern. Das macht das Getreide besonders attraktiv für Diabetiker:innen. Auch Forschende der University of Agricultural Sciences schreiben Hirse eine positive Eigenschaft für Diabetiker:innen zu: Eine Hirsekur über 28 Tage könne den Blutzuckerspiegel senken und den HDL-Cholesterinspiegel anheben.
Ist Hirse ein Vollkornprodukt?
Wer an einer Glutenunverträglichkeit leidet, kennt Hirse wahrscheinlich schon. Denn das Getreide ist frei von Gluten und wird geschält verkauft, genau wie Hafer und Gerste. Somit ist Hirse kein richtiges Vollkornprodukt, hat aber viele Eigenschaften eines Vollkorngetreides. Denn die Nährstoffe sind (anders als bei anderen Getreidesorten) im gesamten Korn verteilt. Das macht Hirse ähnlich gesund wie richtiges Vollkorngetreide. Du erhältst Hirse in ganzen Körnern, als Hirsemehl, Hirseflocken und Hirsegrieß.
Ausnahme: Braunhirse ist ein echtes Vollkornprodukt, da die Körner mit der Schale zu Mehl verarbeitet werden.
Wie nachhaltig ist Hirse?
Hirse wird vorrangig in Teilen Afrikas und Asiens angebaut und nach Deutschland importiert. Das sorgt für eine schlechte CO2-Bilanz.
Jedoch eignet sich Hirse auch gut für den Anbau in Deutschland, so Öko-Test. Hirse braucht nicht viel Wasser und ist sehr widerstandsfähig. Das macht den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln überflüssig, weshalb sich Hirse gut für die ökologische Landwirtschaft eignet. Die Halme der Hirsepflanze lassen sich zudem oft als Naturfasern weiterverwenden.
Beim Kauf empfehlen wir, möglichst auf das Herkunftsland zu achten und Hirse aus Deutschland oder europäischen Ländern zu bevorzugen. Indem du Bio-Hirse kaufst, vermeidest du zudem chemisch-synthetische Pestizide und unterstützt eine nachhaltige Landwirtschaft.
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Überarbeitet von Luise Rau
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