Hefe ist vegan, obwohl es sich bei Hefen um viele einzellige Organismen handelt. Was genau Hefe ist und inwiefern sich diese mit einer veganen Ernährung vereinbaren lässt, erfährst du in unserem Artikel.
In Brot, Pizza und Bier ist Hefe enthalten. In Form von Hefeextrakt befindet es sich auch in manchen Fertiggerichten oder in Bio-Gemüsebrühe. Viele dieser Lebensmittel sind vegan, aber nicht immer: Pizza ist zum Beispiel oft nicht vegan. Das liegt dann aber meist am Käse und nicht an der Hefe. Denn Hefe ist vegan, obwohl dahinter eigentlich Mikroorganismen stecken.
Hefe ist vegan
Bei Hefe handelt es sich um einen einzelligen Mikroorganismus, der zu den Schlauchpilzen gehört. Wie andere Pilze auch hat der Hefepilz kein zentrales Nervensystem und kann somit keinen Schmerz empfinden. Zu den Mikroorganismen gehören auch Bakterien und Viren. Hefe ist damit nicht dem Tierreich zuzuordnen und kein Produkt aus einem tierischen Lebensmittel: Hefe ist vegan.
Zur Herstellung von Hefe wird ein Hefestamm auf einem geeigneten Nährboden vermehrt, etwa Getreide, Zuckerrübensirup oder Melasse. Mitunter wird Hefe auch auf Molke kultiviert, also auf einem nicht veganen Nährmedium. Trotzdem sind die Hefekulturen der Definition nach vegan. Wenn du ganz sicher gehen willst, dass deine Hefe auch auf veganem Nährboden kultiviert wurden, musst du im Zweifelsfall den Hersteller kontaktieren. Es ist nicht kennzeichnungspflichtig, wie die Hefen kultiviert werden.
Hefe: Bio-Qualität ist wichtig
Die Verbraucherzentrale Bayern weist auf die Unterschiede zwischen Bio-Hefe und konventioneller Hefe hin:
- Bio-Hefen werden auf natürlichen Rohstoffen wie Getreide, Zuckerrübensirup oder Melasse aus kontrolliert biologischem Anbau kultiviert. Außerdem wird Sonnenblumenöl hinzugegeben, damit sich kein wachstumshemmender Schaum bildet. Es handelt sich also um ein komplett natürliches Lebensmittel.
- Konventionelle Hefen werden häufig auf Melasse (ein Nebenerzeugnis bei der Zuckerherstellung), anorganischem Stickstoff oder Phosphor kultiviert. Als Entschäumungsmittel werden synthetische Stoffe verwendet, die anschließend mit viel Wasser wieder ausgespült werden müssen. Daher wird für die Herstellung von konventionellen Hefekulturen mehr Wasser verbraucht als bei Bio-Hefe.
Hefe verwenden: zum Backen und in der Medizin
Es gibt viele unterschiedliche Hefearten, von denen allerdings nur wenige in der Lebensmittelherstellung verwendet werden. Am häufigsten kommt die sogenannte Backhefe zum Einsatz, die auch Bierhefe genannt wird.
- In Hefeteigen sorgt die Hefe dafür, dass der Teig aufgeht und das fertige Backwerk am Ende schön luftig ist. Die Mikroorganismen ernähren sich vom Zucker im Teig und wandeln diese in Alkohol und Kohlendioxid um. Dieser Gärungsprozess wird auch zur Herstellung von Bier, Wein oder Essig verwendet.
- Außerdem wird Hefeextrakt aus Hefe gewonnen. Hefeextrakt ist reich an der Aminosäure Glutaminsäure und wird deshalb als gesündere Alternative zu Glutamat verwendet, um den Geschmack von Nahrungsmitteln zu verstärken.
- Indem Hefe mit Mehl und Meersalz vermischt und anschließend wärmegetrocknet wird, können auch Hefeflocken hergestellt werden. Die würzigen Flocken sind nicht nur reich an gesunden Nährstoffen, sondern besonders in der veganen Küche als Käse-Ersatz beliebt.
Die Hefespezies Saccharomyces cerevisiae und Saccharomyces boulardii werden auch medizinisch verwendet. Als probiotische Arzneistoffe werden sie bei Durchfallerkrankungen und gegen Haarausfall angewendet.
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