Körperöl selber machen: 5 Rezepte für natürliche Hautpflege Von Martina Naumann Kategorien: Kosmetik Stand: 9. Juli 2022, 12:59 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / silviarita Es lohnt sich, ein Körperöl selber zu machen. So kannst du Duft und Pflegewirkung nach Belieben selbst bestimmen. Wie du ein Körperöl einfach selber machen kannst, erfährst du hier. Körperöl selber machen mit zwei Zutaten Körperöle gibt es zuhauf im Drogeriemarkt. Doch in vielen von ihnen stecken unnötige Zusätze wie synthetische Duftstoffe. Mit einfachen Mitteln kannst du dir ein Körperöl selber machen und so sichergehen, dass nur die Zutaten enthalten sind, die du wirklich auf deiner Haut möchtest. Verwende für dein selbstgemachtes Körperöl am besten Öle in Bio-Qualität. So vermeidest du, dass sich Rückstände von unerwünschten Stoffen wie chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln im Öl befinden. Das Trägeröl sollte immer ein hochwertiges kaltgepresstes Pflanzenöl sein. Im Grunde benötigst du für jedes Körperöl nur zwei Zutaten: Ein Pflanzenöl für die Körperpflege: Das ist die Basis für dein Körperöl und der Träger für die zweite Zutat, das ätherische Öl. Als Trägeröl wählst du ein Öl, welches zu deinem Hauttypen passt. Zur Pflege trockener Haut eignet sich unter anderem Mandelöl oder Olivenöl. Hast du eher mit glänzenden Stellen und fettiger Haut zu tun, gibt es auch passende Pflegeöle für dich. Beispielsweise ziehen Jojobaöl oder Distelöl schnell ein und hinterlassen keinen Fettfilm auf der Haut. Frische Pflanzenteile für ein Mazerat oder ein fertiges ätherisches Öl: Damit verleihst du dem Körperöl eine natürliche Duftnote. Ein Mazerat beschreibt das Herauslösen von den aromatischen Molekülen einer Pflanze durch einen Ölauszug. Dahingegen werden ätherische Öle durch Destillation und Pressen von Pflanzenteilen gewonnen. Je nach Ausgangspflanze kann ein ätherisches Öl eine bestimmte Wirkung haben, zum Beispiel auf das Gemüt oder Wohlbefinden. Deswegen kommen sie in der Aromatherapie zum Einsatz. Mit diesen zwei Zutaten kannst du dir ein Körperöl herstellen, das genau zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Indem du das pflegende Pflanzenöl mit unterschiedlichen ätherischen Ölen vermischst, stellst du dir eine ganze Palette an Körperölen her. Zum Beispiel kannst du dich im Winter mit dem warmen Duft von Rosenöl verwöhnen. Im Sommer verwendest du vielleicht lieber ein frisches Lavendelöl und nach dem Sport ein Rosmarinöl, das gegen steife Muskeln hilft. Tipp: Verwende zum Abfüllen der Körperöle leere Saft- oder Limonadenflaschen. So musst du keine neuen Glasfaschen kaufen und kannst Ressourcen sparen. Bevor du jedoch dein Körperöl in gebrauchte Flaschen abfüllst, solltest du diese unbedingt mit kochendem Wasser ausspülen. Körperöl selber machen: So funktioniert das Grundprinzip mit Mazeration Ein selbst gemachtes Körperöl kannst du an die Bedürfnisse deiner Haut anpassen. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita) Eine Methode, um ein duftendes Körperöl herzustellen, ist durch ein Mazerat. Dieser Begriff beschreibt ein Verfahren, mit dem du Inhaltsstoffe aus Pflanzen und Kräutern selbst herauslösen kannst. Da besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe von Pflanzen fettlöslich sind, dient Öl üblicherweise als Lösungsmittel. Dieses Verfahren wird deshalb oft auch als Ölauszug bezeichnet. Ein Ölauszug ist nicht schwierig, erfordert jedoch etwas Geduld. Der Vorteil ist, dass du beim Mazerieren die Kontrolle über alle Zutaten hast. Du kannst beispielsweise duftende Pflanzen aus deinem Garten verwenden, wie Lavendel, Duftrosen oder Rosmarin. So gehst du bei der Mazeration grundsätzlich vor: Vermenge die sauberen Pflanzenteile mit dem Trägeröl deiner Wahl in einem sauberen Marmeladenglas mit Schraubdeckel. Befülle dafür das Glas zu einem Drittel mit den Pflanzenteilen und gieße nun das Trägeröl darüber, bis das Glas randvoll ist. Schraube es zu und lass das Öl etwa zwei Wochen bei Zimmertemperatur ziehen. Ab und zu solltest du das Glas schütteln. Die fettlöslichen, ätherischen Öle aus den Pflanzen lösen sich dabei langsam und verbinden sich mit dem Trägeröl. Danach gießt du das Öl durch ein sauberes Baumwolltuch ab. Wichtig ist, dass keine Pflanzenrückstände mehr in dem Öl schwimmen. Das Öl könnte dadurch schneller verderben. Nun füllst du es in die sauberen Flaschen um. Darin ist es in der Regel etwa ein Jahr haltbar. Beachte jedoch: Bei einem Mazerat handelt es sich nicht um ein reines, hochkonzentriertes ätherisches Öl. Die ätherischen Öle der Pflanzen sind durch ein Mazerat nur in geringer Konzentration in dem Trägeröl gelöst. Das bedeutet, dass ein Körperöl mit Mazerat womöglich weniger duftet als eines, für welches du ein ätherisches Öl verwendet hast. Körperöl selber machen: So funktioniert das Grundprinzip mit ätherischem Öl Statt eines Mazerats kannst du für das Körperöl auch ein fertiges ätherisches Öl nehmen. (Foto: CC0 / Pixabay / monicore) Wenn du nur wenig Zeit hast und einen intensiveren Duft für dein Körperöl bevorzugst, kannst du auf ein fertiges ätherisches Öl zurückgreifen. Grundsätzlich kannst du das Trägeröl mit jedem ätherischen Öl mischen. So gehst du vor, wenn du statt des Mazerats ein reines ätherisches Öl verwenden möchtest: Fülle das Trägeröl in eine saubere Flasche und träufele das ätherische Öl hinzu. Als Regel für das Mischungsverhältnis gilt meist: Das ätherische Öl sollte etwa ein bis zwei Prozent der Menge des Trägeröls ausmachen. Das ist abhängig davon, wie intensiv du den Duft möchtest. 25 Tropfen entsprechen ungefähr einem Milliliter ätherisches Öl. Auf 100 Milliliter Trägeröl sind das dementsprechend 25 bis 50 Tropfen ätherisches Öl. Verschließe die Flasche und schüttle das Öl gut durch. Antistress-Körperöl selber machen aus Rosenblättern Ein selbstgemachtes Rosenkörperöl verwöhnt die Haut. (Foto: CC0 / Pixabay / monicore) Ein selbstgemachtes Körperöl mit Rosen verwöhnt dich mit blumigem Duft. Nach einem stressigen Tag hilft dir der Rosenduft zu entspannen. Studien belegen, dass der Duft von Rosenöl auf Körper und Geist entspannend wirkt sowie gegen Angstzustände hilft. Diese seelische Entspannung kann sich auch auf deiner Haut widerspiegeln. Mit einem Rosen-Körperöl können die Symptome für gestresste Haut, wie kleine Rötungen oder raue Stellen, mit der Zeit verschwinden. Du kannst das Rosen-Körperöl zum Beispiel nach einem entspannenden Bad oder bei einer wohltuenden Hand– oder Fußmassage verwenden. Für die Mazeration in Öl verwendest du die Blütenblätter von Duftrosen. Lege sie, wie oben beschrieben in das Trägeröl ein. Je intensiver die Blüten duften, umso leichter gelingt es dir, den Duft im Öl zu konservieren. Alternativ kannst du ein Trägeröl mit selbstgemachter Rosenessenz vermischen oder ein fertiges ätherisches Rosenöl verwenden. Lavendel-Körperöl selber machen als Insektenschutz Das selbstgemachte Lavendelkörperöl entspannt. (Foto: CC0 / Pixabay / 1195798) Mit dem selbstgemachten Körperöl aus Lavendel fängst du den entspannenden Duft der mediterranen Pflanze ein. Die Apotheken-Umschau erklärt, dass ätherisches Lavendelöl beruhigend wirkt und dir helfen kann, rasch einzuschlafen. Das Körperöl mit Lavendel passt damit ideal in deine abendliche Pflegeroutine. Außerdem soll Lavendel auch Insekten abwehren können. Gehe wie beschrieben vor, um Lavendel-Körperöl selber zu machen: Benutze für den Ölauszug die frischen Blütenstände des Lavendels. Alternativ vermengst du ätherisches Öl mit dem Trägeröl. Zitroniges Körperöl selber machen aus den Schalen Zitronenkörperöl hält auch lästige Insekten ab. (Foto: CC0 / Pixabay / silviarita) Selbstgemachtes Zitronenöl ist ideal, um Zitronenreste zu verwerten. Du brauchst dafür nämlich nur die Zitronenschale. Vor allem in dieser steckt das ätherische Zitronenöl. Du kannst zum Beispiel die ausgepressten Zitronenhälften nehmen, die in der Küche anfallen. Achte unbedingt darauf, dass es Bio-Zitronen sind, deren Schale unbehandelt ist. Das fertige Körperöl duftet frisch nach Zitronen – ein Duft, den viele Insekten gar nicht mögen sollen. Somit soll dir das Zitronen-Körperöl gegen lästige Insekten helfen können. Das ätherische Zitronenöl hat eine leicht antioxidative Wirkung. Eine Studie zeigt, dass aus dem Zitronenöl gewonnen Wirkstoffe ein Anti-Aging-Potential besitzen. Aber Achtung: Ätherisches Zitronenöl in reiner, unverdünnter Form besitzt phototoxische Eigenschaften. Die Haut reagiert dadurch sensibler auf Sonnenstrahlen. In deinem selbstgemachten Körperöl ist das ätherische Öl der Zitrone jedoch stark verdünnt. Setze jedoch vorsichtshalber das Zitronenkörperöl nicht ein, wenn du dich längere Zeit in der Sonne aufhältst. Je nach Größe des Gefäßes, das du für die Mazeration verwendest, benötigst du etwa zwei bis drei Zitronen. Schneide die ausgepresste Schale in große Streifen. So sparst du Platz im Gefäß und die Streifen lassen sich leichter stapeln. Den Ölauszug mit Zitronen fertigst du dann wie oben beschrieben an. Alternativ kannst du ein fertiges Zitronenöl verwenden. Körperöl gegen Muskelkater selber machen mit Rosmarin Der Rosmarin im selbstgemachten Körperöl hilft bei Muskelschmerzen. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign) Nach einem körperlich anstrengenden Tag oder einem intensiven Workout spürst du jede Faser deines Körpers? Dann entspannt das selbstgemachte Körperöl mit Rosmarin die Muskeln. Massiere gleich nach dem Sport das Rosmarin-Körperöl auf die betroffenen Stellen. Das ätherische Öl im Rosmarin wirkt entkrampfend und mildert den Muskelkater. Eine Studie zeigt, dass ätherisches Rosmarinöl die Muskelschmerzen nach einer ungewohnten Belastung deutlich mildern kann. Verwende für den Ölauszug die frischen Triebe des Rosmarin. Hacke die Zweige etwas und fülle damit das Glas wie beschrieben auf. Körperöl mit Kaffeebohnen selber machen Das selbstgemachte Körperöl mit Kaffeebohnen pflegt die Haut samtweich. (Foto: CC0 / Pixabay / 1195798) Für dein selbstgemachtes Körperöl mit Kaffee verwendest du die gerösteten Bohnen. Sie enthalten noch das ätherische Kaffeeöl. Kaffeesatz kannst du nicht verwenden, denn die ätherischen Kaffeeöle gehen durch den Brühvorgang teilweise verloren. Das ätherische Kaffeeöl setzt sich aus Fettsäuren zusammen, die für die Haut besonders gut verträglich sind. So ist unter anderem die enthaltene Linolsäure eine essentielle Fettsäure, die der Körper benötigt. Das Medizinportal DocCheck erklärt, dass Linolsäure bei äußerlicher Anwendung gegen Reizungen, Lichtschädigungen und Altersflecken der Haut wirken kann. Weitere Fettsäuren im ätherischen Kaffeeöl sind Stearinsäure, Palmitinsäure und Oleinsäure. Sie bewirken, dass sich die Haut weich und geschmeidig anfühlt. Um an die ätherischen Kaffeeöle zu gelangen, solltest du die harten Bohnen aufbrechen. Das gelingt dir am einfachsten mit einem Hammer. Wickel eine Handvoll Bohnen in ein sauberes Geschirrhandtuch und schlage einige Male mit dem Hammer darauf. Die Bohnensplitter füllst du dann wie beschrieben in ein Glas. Anschließend gießt du das Trägeröl darüber. Tipp: Kaffeesatz und das Kaffeekörperöl sind eine ideale Kombination für weiche Haut. Zuerst nutzt du den Kaffeesatz als Peeling für Gesicht und Körper. Das Koffein soll die Durchblutung anregen und dadurch die Haut straffen können. Anschließen sorgt das Körperöl für Geschmeidigkeit. 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