Es lohnt sich, ein Körperöl selber zu machen – so kannst du Duft und Pflegewirkung frei bestimmen. Wie du Körperöl einfach selbst herstellen kannst, erfährst du hier.
Mit einem selbstgemachten Körperöl hast du es in der Hand, womit deine Haut in Berührung kommt. Körperöle gibt es zwar auch zuhauf im Drogeriemarkt, doch in vielen von ihnen stecken unnötige Zusätze oder gar bedenkliche Inhaltsstoffe wie synthetische Duftstoffe. Solche Zusätze können empfindliche Haut reizen oder zu Allergien führen.
Mit nur zwei natürlichen Komponenten und fünf einfachen Rezepten verwandelst du pflanzliche Öle in individuelle Hautpflege-Elixiere. In wenigen Schritten und ganz bequem zu Hause schaffst du dir so ein Hautpflegeprodukt, das auf die Bedürfnisse deiner Haut abgestimmt ist.
Körperöl selber machen mit zwei Zutaten
Um ein pflegendes Körperöl selber zu machen, benötigst du nur zwei Zutaten: ein pflegendes Öl und einen Pflanzenauszug oder ätherisches Öl. Beide Komponenten kannst du so auswählen, dass sie gut auf die Bedürfnisse deiner Haut abgestimmt sind:
1) Pflanzenöl
Es bildet die Basis für dein Körperöl und dient als Träger für die zweite Zutat, das ätherische Öl. Als Trägeröl verwendest du am besten ein Öl, das zu deinem Hauttyp passt:
- Trockene Haut: Zur Pflege eignet sich unter anderem Mandelöl oder Olivenöl.
- Fettige Haut: Hast du eher mit glänzenden Stellen und fettiger Haut zu kämpfen, gibt es trotzdem passende Pflegeöle für dich. Beispielsweise ziehen Jojobaöl oder Distelöl schnell ein und hinterlassen keinen Fettfilm auf der Haut.
Um Körperöle selber zu machen, verwendest du am besten Öle in Bio-Qualität. So vermeidest du, dass sich Rückstände unerwünschter Stoffe wie chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln im Öl befinden. Das Trägeröl sollte immer ein hochwertiges kaltgepresstes Pflanzenöl sein, damit die wertvollen Inhaltsstoffe der Pflanzen erhalten bleiben.
2) Pflanzenauszüge
Verwende frische Pflanzenteile, um ein Mazerat herzustellen, oder greife auf ein fertiges ätherisches Öl zurück. Die Pflanzenauszüge verleihen dem Körperöl eine natürliche Duftnote und du nutzt die natürliche Wirkungsweise der Düfte.
Mazerat oder ätherisches Öl – was ist der Unterschied?
- Ein Mazerat entsteht durch das Herauslösen der aromatischen Moleküle einer Pflanze mittels eines Ölauszugs.
- Ein ätherisches Öl dagegen wird durch Destillation und Pressen von Pflanzenteilen gewonnen.
Je nach Ausgangspflanze können die so gewonnen aromatischen Öle eine bestimmte Wirkung haben, zum Beispiel auf das Gemüt oder das Wohlbefinden. Deswegen kommen sie in der Aromatherapie zum Einsatz. Zum Beispiel kannst du für den Winter den warmen Duft von Rosenöl verwenden, um ein Körperöl selber zu machen. Im Sommer verwendest du vielleicht lieber ein frisches Lavendelöl und nach dem Sport ein Rosmarinöl, das gegen steife Muskeln hilft.
Indem du das pflegende Pflanzenöl jeweils mit unterschiedlichen aromatischen Zutaten vermischst, stellst du dir eine ganze Palette an Körperölen her, die genau zu deiner Haut passen.
Tipp: Verwende zum Abfüllen der Körperöle leere Saft- oder Limonadenflaschen. So musst du keine neuen Glasflaschen kaufen und kannst Ressourcen sparen. Bevor du jedoch dein Körperöl in gebrauchte Flaschen abfüllst, solltest du diese unbedingt mit kochendem Wasser ausspülen, um sie zu sterilisieren.
Körperöl selber machen: So funktioniert das Grundprinzip mit Mazeration
Eine Methode, um ein duftendes Körperöl selber zu machen, ist das Mazerat. Dieser Begriff beschreibt ein Verfahren, mit dem du Inhaltsstoffe aus Pflanzen und Kräutern selbst herauslösen kannst. Da besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe von Pflanzen fettlöslich sind, dient Öl üblicherweise als Lösungsmittel. Dieses Verfahren wird deshalb oft auch als Ölauszug bezeichnet.
Ein Ölauszug ist nicht schwierig, erfordert jedoch etwas Geduld. Der Vorteil ist, dass du beim Mazerieren die Kontrolle über alle Zutaten hast. Du kannst beispielsweise duftende Pflanzen aus deinem Garten verwenden, wie Lavendel, Duftrosen oder Rosmarin.
So gehst du bei der Mazeration grundsätzlich vor:
- Vermenge die sauberen Pflanzenteile mit dem Trägeröl deiner Wahl in einem sauberen Schraubglas. Das Trägeröl ist schon das Öl, mit dem du dein selbstgemachtes Körperöl ansetzen möchtest.
- Befülle das Glas zu einem Drittel mit den Pflanzenteilen und gieße dann das Trägeröl darüber, bis das Glas randvoll ist.
- Schraube es zu und lass das Öl etwa zwei Wochen bei Zimmertemperatur ziehen. Ab und zu solltest du das Glas schütteln. Die fettlöslichen, ätherischen Öle aus den Pflanzen lösen sich dabei langsam und verbinden sich mit dem Trägeröl.
- Danach gießt du das Öl durch ein sauberes Baumwolltuch ab. Wichtig ist, dass keine Pflanzenrückstände mehr im Öl schwimmen. Das Öl könnte dadurch schneller verderben.
- Fülle das Öl zum Schluss in die sauberen Flaschen um. Darin ist es in der Regel etwa ein Jahr haltbar.
Beachte jedoch: Bei einem Mazerat handelt es sich nicht um ein reines, hochkonzentriertes ätherisches Öl. Die ätherischen Öle der Pflanzen sind durch ein Mazerat nur in geringer Konzentration in dem Trägeröl gelöst. Wenn du auf Grundlage eines Mazerats ein Körperöl selber machst, duftet es deshalb womöglich weniger stark als eines, für das du ein ätherisches Öl verwendet hast.
Körperöl selber machen: So funktioniert das Grundprinzip mit ätherischem Öl
Wenn du nur wenig Zeit hast, um ein Körperöl selber zu machen, kannst du für den Pflanzenauszug auf fertige ätherische Öle zurückgreifen. Diese destillierten Öle haben auch einen intensiveren Duft. Grundsätzlich kannst du das Trägeröl mit jedem ätherischen Öl mischen.
So gehst du vor, wenn du statt des Mazerats ein reines ätherisches Öl verwenden möchtest:
- Fülle das Trägeröl in eine saubere Flasche und träufle das ätherische Öl dazu.
- Als Regel für das Mischverhältnis gilt meist: Das ätherische Öl sollte etwa ein Prozent der Menge des Trägeröls ausmachen. Auf 10 Milliliter Trägeröl sind das entsprechend 2 Tropfen ätherisches Öl.
- Verschließe die Flasche und schüttle das Öl gut durch.
Antistress-Körperöl aus Rosenblättern selber machen
Um ein entspannendes Körperöl selber zu machen, verwende Rosenöl oder wahlweise frische duftende Rosenblätter. Der Rosenduft verwöhnt dich mit seinem blumigen Duft. Nach einem stressigen Tag hilft dir der Rosenduft beim Entspannen.
Studien belegen, dass der Duft von Rosenöl auf Körper und Geist entspannend wirkt und gegen Angstzustände hilft. Diese seelische Entspannung kann sich auch auf deiner Haut widerspiegeln. Ein Rosen-Körperöl kann die Symptome von gestresster Haut, wie kleine Rötungen oder raue Stellen, mit der Zeit verschwinden lassen. Du kannst das Rosen-Körperöl zum Beispiel nach einem entspannenden Bad oder bei einer wohltuenden Hand– oder Fußmassage verwenden.
Möchtest du frische Rosenblätter verwenden, um ein Körperöl selber zu machen, dann verwende für die Mazeration Duftrosen. Lege die Rosenblätter wie oben beschrieben in das Trägeröl ein. Je intensiver die Blüten duften, umso leichter gelingt es dir, den Duft im Öl zu konservieren.
Alternativ kannst du ein Trägeröl mit selbstgemachter Rosenessenz vermischen oder ein fertiges ätherisches Rosenöl verwenden.
Als Insektenschutz: Lavendel-Körperöl selber machen
Mit einem selbstgemachten Körperöl aus Lavendel fängst du den entspannenden Duft der mediterranen Pflanze ein. Die Apotheken-Umschau erklärt, dass ätherisches Lavendelöl beruhigend wirkt und helfen kann, rasch einzuschlafen. Das Körperöl mit Lavendel passt deshalb ideal in deine abendliche Pflegeroutine. Außerdem soll Lavendel auch Insekten abwehren können.
Gehe wie beschrieben vor, um Lavendel-Körperöl selber zu machen:
- Benutze für den Ölauszug die frischen Blütenstände des Lavendels.
- Alternativ kannst du ätherisches Öl mit dem Trägeröl vermengen.
Zitroniges Körperöl selber machen
Aus Zitronen kannst du ein frisch duftendes Körperöl selber machen. Zitronenöl lässt sich leicht herstellen und ist ideal, um Zitronenreste zu verwerten. Du brauchst dafür nämlich nur die Zitronenschale. Hier steckt vor allem das ätherische Zitronenöl. Du kannst zum Beispiel die ausgepressten Zitronenhälften nehmen, die in der Küche anfallen. Achte unbedingt darauf, dass es Bio-Zitronen sind, deren Schale unbehandelt ist.
Das fertige Körperöl duftet frisch nach Zitronen – ein Duft, den viele Insekten gar nicht mögen. Somit soll dir das Zitronen-Körperöl gegen lästige Insekten helfen können.
Das ätherische Zitronenöl hat außerdem eine leicht antioxidative Wirkung. Eine Studie zeigt, dass aus dem Zitronenöl gewonnen Wirkstoffe ein Anti-Aging-Potential besitzen.
Aber Achtung: Ätherisches Zitronenöl in reiner, unverdünnter Form besitzt phototoxische Eigenschaften. Die Haut reagiert dadurch sensibler auf Sonnenstrahlen. In deinem selbstgemachten Körperöl ist das ätherische Öl der Zitrone allerdings stark verdünnt. Setze jedoch vorsichtshalber das Zitronen-Körperöl nicht ein, wenn du dich längere Zeit in der Sonne aufhältst.
Du benötigst etwa zwei bis drei Zitronen, um ein Körperöl selbst zu machen – Je nach Größe der Früchte und des Gefäßes, das du für die Mazeration verwendest. Schneide die ausgepresste Schale in große Streifen. So sparst du Platz im Gefäß und die Streifen lassen sich leichter stapeln.
Den Ölauszug mit Zitronen fertigst du dann wie oben beschrieben an. Alternativ kannst du ein fertiges Zitronenöl verwenden.
Mit Rosmarin: Körperöl gegen Muskelkater selber machen
Nach einem körperlich anstrengenden Tag oder einem intensiven Workout spürst du jede Faser deines Körpers? Ein entspannendes Körperöl mit Rosmarin kannst du leicht selber machen.
Das ätherische Öl im Rosmarin wirkt entkrampfend und mildert den Muskelkater. Eine Studie zeigt, dass ätherisches Rosmarinöl die Muskelschmerzen nach einer ungewohnten Belastung deutlich mildern kann. Massiere gleich nach dem Sport das Rosmarin-Körperöl in die betroffenen Stellen ein.
Verwende für dein selbstgemachtes Körperöl die frischen Triebe des Rosmarins. Hacke die Zweige klein und fülle damit das Glas wie weiter oben beschrieben.
Körperöl mit Kaffeebohnen selber machen
Auch mit Kaffeebohnen kannst du ein pflegendes Körperöl selber machen. Dafür solltest du die gerösteten Bohnen verwenden und nicht den Kaffeesatz. Pflegende Fettsäuren im Kaffeeöl wie beispielsweise Linolsäure gehen durch den Brühvorgang teilweise verloren.
Das ätherische Kaffeeöl setzt sich aus Fettsäuren zusammen, die für die Haut besonders gut verträglich sind. So ist unter anderem die enthaltene Linolsäure eine essenzielle Fettsäure, die der Körper benötigt. Das Medizinportal DocCheck erklärt, dass Linolsäure bei äußerlicher Anwendung gegen Reizungen, Lichtschädigungen und Altersflecken der Haut wirken kann. Weitere Fettsäuren im ätherischen Kaffeeöl sind Stearinsäure, Palmitinsäure und Oleinsäure. Sie bewirken, dass sich die Haut weich und geschmeidig anfühlt.
Um ein pflegendes Körperöl mit ätherischen Kaffeeöl selbst zu machen, verwende die Kaffeebohnen. Du solltest die harten Bohnen aufbrechen. Das gelingt am einfachsten mit einem Hammer. Wickle eine Handvoll Bohnen in ein sauberes Geschirrhandtuch und schlage einige Male mit dem Hammer darauf. Die Bohnensplitter füllst du dann wie beschrieben in ein Glas. Anschließend gießt du das Trägeröl darüber.
Tipp: Kaffeesatz und Kaffeekörperöl sind eine ideale Kombination für weiche Haut. Nutze zuerst den Kaffeesatz als Peeling für Gesicht und Körper. Das Koffein soll die Durchblutung anregen und dadurch die Haut straffen können. Anschließen sorgt das Körperöl für Geschmeidigkeit.
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