Kompost auf dem Balkon: Das musst du beachten Von Annika Reketat Kategorien: Haushalt & Wohnen Stand: 26. April 2024, 09:34 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / jokevanderleij8 Mit einem Kompost auf dem Balkon kannst du auch ohne eigenen Garten Küchenabfälle oder Pflanzenreste kompostieren. Wie das funktioniert und was du bei einem Balkonkompost beachten solltest, erfährst du hier. Wenn du deine Küchenabfälle oder Pflanzenreste selbst kompostieren möchtest, brauchst du nicht unbedingt einen eigenen Garten dafür. Du kannst auch einen Balkonkompost anlegen: Er benötigt nur wenig Platz, ist eine nachhaltige Möglichkeit, um Abfälle zu entsorgen und du brauchst keine Biotonne. Richtig verwendet und angelegt wird dein Kompost auf dem Balkon auch keine unangenehmen Gerüche entwickeln. Den entstandenen Kompost kannst du anschließend als Naturdünger für deine Balkonpflanzen nutzen. Allerdings solltest du beachten, dass eine eigene Kompostierung nur dann Sinn macht, wenn du genug Fläche hast, die mit dem fertigen Kompost gedüngt werden soll. Was brauchst du für einen Balkonkompost? Der Balkonkompost besteht aus einem verschließbaren Behälter, der auf einem Untersetzer steht, welcher Flüssigkeit auffangen kann. Der Behälter sollte außerdem erhöht stehen, zum Beispiel auf Holzblöcken oder Ziegelsteinen, damit die Luft darunter zirkulieren kann. So wird Geruchsbildung vermieden. Um einen Kompost auf dem Balkon anzulegen, brauchst du also: ausreichend Platz für einen Behälter, der etwa 75 Liter fasst: Es eignet sich beispielsweise eine Regentonne mit Deckel. Das Volumen von 75 Liter reicht aus, um die Reste eines Kleinhaushaltes zu kompostieren. zwei Holzblöcke oder Kanthölzer und vier Ziegelsteine einen Untersetzer zum Auffangen von Flüssigkeit (beispielsweise eine Blumenschale), der unter der Regentonne platziert wird. Der Untersetzer sollte einen größeren Umfang haben als der Kompostierbehälter und niedriger sein als die Holzblöcke oder Ziegelsteine. am Anfang zudem noch kleine Äste, Blätter und Zweige, sowie etwas fertigen Kompost als Kompostierstarthilfe. Zudem benötigst du einen kleinen Handbohrer oder einen scharfen, spitzen Gegenstand, um kleine Löcher in die Tonne zu bohren. So legst du einen Kompost auf dem Balkon an Für den Kompost auf dem Balkon brauchst du eine Regentonne. (Foto: Colourbox.de) Den Kompostbehälter für den Balkon kannst du in wenigen Schritten selbst bauen: Bohre in den Boden und in den unteren Rand der Regentonne Löcher hinein. Diese sorgen für eine bessere Durchlüftung und ermöglichen, dass Flüssigkeit auslaufen kann. Platziere den Untersetzer an den gewünschten Ort und positioniere jeweils Ziegelsteine rechts und links vom Untersetzer. Auf jeweils zwei Ziegelsteine legst du nun je ein Kantholz. Platziere die Regentonne standsicher auf den Kanthölzern. Du solltest die Ziegelsteine so positioniert haben, dass du nun den Untersetzer unter der Ziegelstein-Kantholz-Konstruktion herausziehen kannst. Im Untersetzer sammelt sich Flüssigkeit, die du so leicht ausgießen kannst. Bedecke den Boden der Tonne mit etwas gröberen Ästen, darüber kommt eine Schicht aus kleinen Zweigen und Laub. So ist gewährleistet, dass genug Luft zirkulieren kann, aber dass das Kompostiermaterial nicht sofort herausfällt. Fülle die Regentonne mit geeignetem Kompostiermaterial (unten erfährst du, welches das ist) und schließe den Deckel. Gegebenenfalls solltest du den Deckel mit einem schweren Gegenstand beschweren, damit er bei Wind nicht wegfliegt. Foto: CC0 / Pixabay / AndreasGoellner Hochbeet am Balkon: 3 wichtige Tipps Mit einem Hochbeet am Balkon kannst du dir einen Nutzgarten auf kleinem Raum anlegen. Doch damit das gelingt, solltest du… Weiterlesen Den Balkonkompost richtig befüllen In den Kompost gehört nur organisches, kleinteiliges Material, das leicht verrottet. (Foto: CC0 / Pixabay / Couleur) Nicht alles darf in deinen neuen Balkonkompost. Grundsätzlich gilt, dass Küchenabfälle und Pflanzenreste hinein dürfen. Dazu gehören beispielsweise: Obst und Obstschalen wie Äpfel, Apfelschalen, Bananenschalen Gemüse wie Blumenkohl, Pilze, Tomaten Kartoffeln, Kartoffelschalen Gartenabfälle- und Gartenschnitt, z.B. Bambus, Blumenerde, Grünschnitt, Holzhäcksel, Herbstlaub, Blätter, Nadeln, Rasenschnitt, Steinmehl pflanzliches Material wie Blumensträuße Brot und Müsli Eierschalen, Nussschalen Kaffeesatz und Teebeutel Schokolade Das Material sollte möglichst kleinteilig sein. Eine ganze Kartoffel sollte zum Beispiel nicht in den Kompost, da sie zu lange braucht, um zu verrotten. Du solltest sie vorher kleinschneiden. Außerdem sollte das Gemisch im Kompost ausgewogen sein: nicht zu trocken, nicht zu feucht. Mische daher feuchte, trockene, feine und grobe Bestandteil, damit es eine lockere Masse wird. Als ideal gilt ein Verhältnis von 60 bis 80 Prozent aus feuchten Abfällen und 20 bis 40 Prozent trockenen Bestandteilen. Wenn du merkst, dass der Kompostinhalt zu feucht ist (Geruchsbildung ist ein Anzeichen von zu hoher Feuchtigkeit), kannst du etwas Gesteinsmehl oder zerrupftes Papier (kein Zeitungspapier) hinzufügen. Ist er zu trocken, kannst du ihn gießen, entweder mit Wasser oder einer Brennnesseljauche. Letztere fungiert auch als Kompostbeschleuniger. Nicht geeignet für den Kompost sind folgende Materialien: Blumendünger, Blumentöpfe aus Ton oder Plastik Öle und Fette Zitrusfrüchte Glas Karton, Staubsaugerbeutel, Watte Windeln Kerzenreste Leder Muschelschalen Tierkot Zeitungen Zigaretten Wichtig: Auch ungeeignet für den Kompost sind Reste von gekochten Speisen, Backwaren und Fleisch. Denn diese Lebensmittel können Ratten, Mäuse und andere ungebetene Gäste anlocken. Arbeits- und Instandhaltungsaufwand eines Komposts auf dem Balkon Aus der aufgefangenen Flüssigkeit des Balkonkompostes kannst du einen Flüssigdünger herstellen. (Foto: CC0 / Pixabay / suju) Einmal gebaut, braucht der Kompost auf dem Balkon nicht viel Aufmerksamkeit. Beobachte die Feuchtigkeit und Trockenheit der Kompostiermasse. Wenn du merkst, dass sie zu feucht oder zu trocken ist, befolge die oben genannten Tipps. Die Tonne scheint sich am Anfang sehr schnell zu füllen. Doch genauso schnell sackt der Inhalt in sich zusammen und die Bakterien und Mikroorganismen beginnen mit ihrer Kompostierarbeit. Nach einigen Monaten ist der Kompost fertig und du kannst ihn nutzen, um deine Pflanzen zu düngen. Damit die Konsistenz richtig bleibt und die Kompostierung gut funktioniert, solltest du den Kompost regelmäßig umheben, das erste Mal nach etwa drei Monaten. Dabei schichtest du das Material von unten nach oben in der Tonne um. Tipps: Fülle die Materialien nur locker in die Tonne. Wenn du mehr reinstopfst, als hineinpasst, kann sich ein zu feuchtwarmes Klima entwickeln, wodurch unangenehme Gerüche entstehen könnten. Die aufgefangene Flüssigkeit aus der Tonne kann 1:10 mit Wasser verdünnt als Flüssigdünger dienen. Dieser fungiert ähnlich wie Pflanzenjauchen. Weitere wertvolle Tipps findest du in unserem Ratgeber zu Kompost anlegen: Dünger für den Garten aus dem Komposter Weiterlesen auf Utopia.de: Biomüll: Obstschalen, Kerne, Kaffeesatz clever nutzen 5 einfache Natron-Hacks für deinen Garten Bioplastik: Wir meinen es gut, verursachen aber ein großes Müllproblem ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. 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