Wusstest du, dass du Kürbis auch roh essen kannst? Wir zeigen, worauf du dabei achten musst und stellen dir ein passendes Kürbis-Rohkostrezept vor.
Zur Herbstzeit gehören Kürbisgerichte für viele dazu. Kürbissuppe oder Kürbispüree zählen zu den Klassikern, aber wenn du nach mehr Abwechslung suchst, kannst du Kürbis auch roh essen. Viele Sorten aus dem Handel sind zum ungekochten Verzehr geeignet. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltest du vorher trotzdem einige Hinweise beachten.
Wann ist es ungefährlich, Kürbis roh zu essen?
Willst du Kürbis roh essen, gibt es eine Faustregel: Speisekürbisse eignen sich gut als Rohkost, aber von Zierkürbissen solltest du die Finger lassen! Denn Zierkürbisse enthalten den Bitterstoff Curcurbitacin, der schon in kleinen Mengen giftig ist und Übelkeit und Herzrasen verursachen kann, so das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Am besten erkennst du einen Zierkürbis daran, dass er viel kleiner ist als seine Verwandten aus dem Gemüseregal und oft eine viel auffälligere Farbe und Form hat. Außerdem ist er im Laden als solcher gekennzeichnet.
Ansonsten kannst du so gut wie alle im Supermarkt erhältlichen Kürbissorten ohne Bedenken roh essen. Laut BZfE wird aus ihnen das giftige Curcurbitacin meist von den Produzenten herausgezüchtet. Die folgenden Kürbisse eignen sich geschmacklich am besten für Rohkost-Rezepte:
- Muskatkürbis
- Butternut-Kürbis
- Hokkaido-Kürbis
Schon gewusst? Kürbis aus dem Handel kannst du nicht nur roh, sondern teilweise auch mit Schale essen. So sparst du dir zum Beispiel die Mühe, einen Hokkaido-Kürbis zu schälen, bevor du ihn weiterverarbeitest.
Kürbis aus dem Garten besser nicht roh essen
Im eigenen Garten Kürbis anzupflanzen ist zwar an sich eine gute Idee, roh essen solltest du deine Ernte aber besser trotzdem nicht. Denn selbst wenn du Saatgut verwendest, aus dem eigentlich ein Speisekürbis wachsen sollte, können sich durch sogenannte Rückmutationen erneut giftige Cucurbitacine im Kürbis bilden. Besonders gefährlich ist diese Kreuzung, weil sich mit dem bloßen Auge oft gar nicht erkennen lässt, ob der gezüchtete Kürbis giftig ist oder nicht.
Eine solche Mutation kann übrigens auch auftreten, wenn du eigenes Saatgut aus dem Vorjahr verwendest. Selbst bei geprüftem Bio-Saatgut besteht die Gefahr, dass sich dein Kürbis mit einem giftigen Zierkürbis kreuzt, der vielleicht bei Nachbar:innen im Garten wächst. Deshalb solltest du lieber auf Nummer sicher gehen und Kürbis nur roh essen, wenn du ihn im Handel gekauft hast.
Rohen Kürbis essen: So machst du eine Geschmacksprobe
Ein gewisses Restrisiko bleibt aber auch bei gekauften Kürbissen. Bevor du Kürbis völlig gefahrlos roh essen kannst, solltest du deshalb immer einen Geschmackstest vornehmen. Verwende hierfür generell nur im Lebensmittelhandel gekaufte Kürbisse.
So funktioniert ein Geschmackstest bei rohem Kürbis:
- Schneide ein kleines Stück vom rohen Kürbis ab. Würze den Kürbis nicht, weil du sonst den puren Geschmack nicht mehr wahrnehmen kannst.
- Nimm das Stückchen Kürbis in den Mund und prüfe, ob du einen bitteren Geschmack wahrnimmst.
- Schlucke den Kürbis nicht herunter, sondern spucke ihn nach dem Test wieder aus.
- Wenn der Kürbis bitter schmeckt, enthält er möglicherweise schädliche Bitterstoffe.
Iss den Kürbis in diesem Fall auf keinen Fall roh und koche ihn auch nicht! Besser ist es, wenn du den Kürbis zur Sicherheit auf dem Kompost entsorgst.
Wenn du Symptome wie Kopfschmerzen, Herzrasen oder starken Speichelfluss hast, nachdem du Kürbis roh oder gekocht gegessen hast, solltest du unbedingt die Nummer des Giftnotrufs wählen. Eine Liste der Giftnotrufzentralen in Deutschland, Österreich und der Schweiz findest du auf der Website des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.
Ein Rohkost-Rezept: Kürbissalat mit Chili
- Zubereitung: ca. 20 Minuten
- Menge: 2 Portion(en)
- 1 kg Hokkaido-Kürbis
- 1 Chilischote
- 2 EL (veganer) Honig
- 4 EL Olivenöl
- 3 Zweige Thymian
- 100 g (veganer) Fetakäse
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Wasche den Hokkaido-Kürbis gründlich ab und entkerne ihn. Schneide ihn anschließend in kleine Würfel.
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Entkerne nun die Chilischote und schneide sie in feine Ringe. Wasche den Thymian, lasse ihn abtropfen und zupfe die Blättchen ab.
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Gib die Kürbiswürfel in eine große Schüssel und gib Chili, veganen Honig, Öl und Thymian dazu. Vermenge die Zutaten und schmecke alles mit Salz und Pfeffer ab.
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Lasse den Kürbis nun etwa eine Stunde marinieren. Vergiss dabei nicht, den Inhalt der Schüssel gelegentlich umzurühren.
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Lasse währenddessen den veganen Feta abtropfen. Verteile den fertig marinierten Kürbis dann auf Tellern und zerbrösle den Feta abschließend über dem Salat.
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English version available: Can You Eat Pumpkin Raw? Pros, Cons and Side Effects
Überarbeitet von Lucas Drebenstedt
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