Lilien kannst du sowohl im Garten als auch im Topf pflanzen. Wie genau du dabei vorgehen und was du beim Pflegen von Lilien beachten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Wenn du Lilien pflanzen möchtest, hast du bereits bei der Auswahl der passenden Sorte die Qual der Wahl. Denn von den über hundert verschiedenen Arten lassen sich die meisten Lilien sowohl im Beet als auch im Topf als blühende Zimmerpflanze kultivieren.
Ihre auffälligen, in Form und Farbe ganz unterschiedlich aussehenden Blüten machen die Lilie zu einem Blickfang. Ursprünglich stammen die beliebten Zierpflanzen aus dem Himalaya-Gebiet, aber mittlerweile finden sie sich in Gärten und Wohnungen rund um den Globus. Wir zeigen dir alles, was du wissen musst, wenn du Lilien pflanzen und pflegen willst – egal ob im Topf oder im Garten.
Lilien pflanzen: Die richtigen Sorten für draußen und drinnen
So gut wie jede Lilienart gedeiht im Garten, doch nicht alle Lilien lassen sich auch problemlos in der Wohnung ziehen. Deshalb solltest du bereits beim Kauf im Gartenfachhandel darauf achten, dass du die Lilien ihrem Standort entsprechend aussuchst.
Lilien, die du gut im Garten pflanzen kannst:
- Madonnenlilien
- Türkenbundlilien
- Feuerlilien
- Königslilien
- Korallenlilien
Lilien, die im Topf und in der Wohnung gut gedeihen:
- Avignon
- Cordelia
- Marco Polo
- Mona Lisa
Übrigens: Die Grünlilie lässt sich sehr gut im Topf pflanzen, ist aber nicht mit den Lilien verwandt.
Lilien pflanzen: Im Topf und im Beet
Wenn du Lilien pflanzen möchtest, solltest du das am besten im Herbst (September bis November) oder im Frühjahr (Ende März bis Mai) tun. Beachte dabei, dass die Zwiebeln der Lilie anders als die von Narzissen oder Tulpen keine feste Außenhaut besitzen. Du kannst sie deshalb auch nicht für längere Zeit ungeschützt lagern. Am besten lässt du dich direkt im Gartenfachhandel dazu beraten, wann du die von dir gewählte Lilienart am besten in die Erde setzt.
Darüber hinaus solltest du die folgenden Hinweise beachten, wenn du Lilien pflanzen willst:
- Standort: Je nachdem, für welche Art du dich entschieden hast, stellen Lilien unterschiedliche Ansprüche an ihren Standort. Ein sonniger bis halbschattiger Platz im Garten ist in der Regel ideal. Besonders die Blüten benötigen viel Sonnenlicht, während der untere Teil der Pflanze ruhig im Halbschatten liegen kann. Einjährige Sommerblumen oder tiefwachsende Polsterstauden eignen sich zum Beispiel gut als Schattenspender für die empfindlichen Blätter der Lilie. In der Wohnung solltest du darauf achten, dass Lilien im Topf pralle Sonne nicht allzu gut vertragen. Wenn du die Lilien auf dem Balkon pflanzen möchtest, solltest du sie deshalb an einen von Wind und Regen geschützten Platz in Richtung West oder Südost stellen.
- Boden: Lilien im Topf fühlen sich in herkömmlicher Blumenerde am wohlsten. Alternativ kannst du auch deine eigene Pflanzerde zusammenmischen. Achte dabei darauf, dass die Erde möglichst locker sein sollte und einen hohen Nährstoff- und Humus-Gehalt haben muss. Im Garten sollte der Boden ebenfalls gut durchlässig und nährstoffreich sein.
- Pflanzgefäß: Auch im Topf wirken Lilien in Gruppen am schönsten. Der Pflanzkübel sollte dabei so groß im Durchmesser sein, dass du zwischen den einzelnen Zwiebeln zehn bis 15 Zentimeter Platz lassen kannst. Der Topf sollte außerdem etwa 20 Zentimeter hoch sein und Abzugslöcher haben, durch die überschüssiges Gießwasser ablaufen kann.
Lilien pflanzen im Beet:
- Hebe zuerst ein 25 bis 30 Zentimeter tiefes Pflanzloch aus.
- Fülle eine Drainageschicht aus grobem Kies in das Loch, um später Staunässe zu verhindern.
- Mische die ausgehobene Erde mit etwas Sand und Komposterde.
- Gib auf die Drainage eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Schicht des Kompost-Sand-Erde-Gemischs.
- Setze jetzt die Blumenzwiebeln im Abstand von zehn bis fünfzehn Zentimetern auf diese Schicht.
- Fülle das Loch anschließend mit der restlichen Erde auf.
- Tritt die Oberfläche leicht fest und gieße die Lilien großzügig an.
Lilien pflanzen im Topf:
- Lege am Boden des Topfes über dem Abzugsloch eine Drainageschicht aus Kieselsteinen an.
- Bedecke die Drainage mit einer dünnen Schicht Blumenerde. Achte auf torffreie Erde, um die Moore zu schützen.
- Setze anschließend die Lilienzwiebeln auf die Erde. Halte dabei einen Abstand von mindestens zehn Zentimetern zwischen den einzelnen Zwiebeln ein.
- Bedecke die Zwiebeln mit einer weiteren Schicht Erde und drücke die Oberfläche leicht an.
- Gieße die Blumenzwiebeln mit reichlich Wasser an.
Die richtige Pflege für Lilien im Topf und im Garten
Je nach Art kannst du dich zwischen Mai und September an den ersten Blüten deiner Lilien erfreuen. Damit die Blütenpracht sowohl im Garten als auch in der Wohnung möglichst üppig ausfällt, solltest du die Lilien nach dem Pflanzen unbedingt richtig pflegen. Wenn du ein paar Hinweise beachtest, wirst du aber schnell merken, dass Lilien an sich sehr pflegeleichte Zimmer-, Garten- und Balkonpflanzen sind.
- Gießen: Vor allem in der Wachstumsphase von März bis September brauchen Lilien im Garten und im Topf viel Wasser. Bei Zimmerpflanzen ist besonders wichtig, dass das Gießwasser gut durch Abzugslöcher ablaufen kann. Auch im Winter musst du Lilien regelmäßig gießen und pflegen und darauf achten, dass die Erde nie vollständig austrocknet.
- Düngen: Lilien im Garten kannst du im Frühjahr vor dem Austrieb düngen. Organischer Dünger mit nicht zu hohem Stickstoffanteil eignet sich dafür am besten. In der Wohnung musst du die Pflanzen häufiger düngen. Am besten verwendest du vom Frühjahr bis zur Blüte alle vier Wochen einen Flüssigdünger. Auch Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen sind bei Topflilien sehr nützlich.
- Schneiden: Egal ob in der Wohnung oder im Beet – der regelmäßige Schnitt ist beim Pflegen der Lilien nicht zu vernachlässigen. Nach der Blüte solltest du die verblühten Stiele und Blütenstände abschneiden. Im Spätsommer oder Herbst kannst du dann die vertrockneten Blätter entfernen. Achte unbedingt darauf, dass du immer ein sauberes und scharfes Messer zum Schneiden verwendest.
- Überwintern: Lilien im Topf stellst du über den Winter am besten in den kühlen Keller. Schneide sie vorher bis zur Erdoberfläche herunter. Im Frühjahr solltest du die Lilien schließlich umtopfen und in neue Erde pflanzen. Auch im Garten schneidest du sie vorher besser gründlich zurück. Zu den winterharten Arten zählen zum Beispiel die Feuerlilie, die Madonnenlilie und asiatische Hybride. Sie schützt du am besten, indem du etwas Erde rund um den Stängelansatz anhäufst und die Pflanze mit einer Schicht aus Stroh und Zweigen bedeckst.
- Krankheiten und Schädlinge: Das Lilienhähnchen stellt eine der größten Gefahren für deine Lilien dar. Vor allem seine Larven können den Blättern gefährlich werden. Untersuche deine Pflanzen deshalb ab Mai regelmäßig auf diesen Schädling und spritze die Blätter ab und zu mit einem Wasserstrahl ab.
- Lilien als Schnittblumen: Lilien sind besonders schöne Schnittblumen, die sich bis zwei bis drei Wochen halten können. Am besten schneidest du Lilien im Garten kurz vor dem Aufblühen in den frühen Morgen- oder Abendstunden ab. Der ideale Zeitpunkt ist dann, wenn die Knospen bereits eine satte Farbe angenommen haben. Schneide die Lilien so, dass maximal die Hälfte des Stängels übrig bleibt.
Achtung: Lilien gelten als giftige Pflanzen für Katzen. Um dein Tier zu schützen, solltest du als Katzenhalter:in lieber darauf verzichten, Lilien im Topf oder im Garten zu pflanzen.
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