Die Begriffe „Mehrkorn“ und „Vollkorn“ werden oft synonym verwendet. Tatsächlich gibt es zwischen beiden aber große Unterschiede. Hier erfährst du, welche das sind.
Mehrkorn- und Vollkorngebäck findest du in Deutschland in vielen Bäckereien, vor allem in Form von Broten und Brötchen. Beide Begriffe klingen zunächst einmal gesund und scheinen sich gar nicht so sehr voneinander zu unterscheiden. Das ist jedoch ein Irrglaube.
Mehrkorn und Vollkorn: Das bedeuten die Bezeichnungen
Der Begriff „Mehrkorn“ bedeutet zunächst einmal nur, dass ein Gebäck aus mehreren Getreidearten besteht. Ein Brot oder Brötchen darf diese Bezeichnung tragen, wenn es mindestens drei verschiedene Getreidesorten (wie zum Beispiel Weizen, Roggen, Hafer oder Dinkel) enthält. Es geht also darum, wie das Brot grundlegend zusammengesetzt ist.
„Vollkorn“ ist hingegen ein Begriff, der sich darauf bezieht, wie stark ein Getreide verarbeitet ist. Bei Vollkorngebäck verwenden Bäcker:innen Mehl, das alle Bestandteile des Korns enthält, also auch die Randschichten und Keimlinge. Hat ein Gebäck einen Anteil von mindestens 90 Prozent Vollkornmehl, darf es in Deutschland als „Vollkorn“ gelabelt werden.
Ein Mehrkorngebäck enthält hingegen meist weniger oder gar kein Vollkornmehl. Dadurch enthält es auch weniger gesunde Nährstoffe. Denn die Randschichten der Getreidekörner sind laut der AOK besonders reich an Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen, Zink, Eisen, Magnesium und B-Vitaminen. All diese gesunden Inhaltsstoffe finden sich dementsprechend vor allem in Vollkornprodukten.
Mehrkorngebäck ist deshalb nicht unbedingt ungesund, steht dem Vollkornbrot in puncto Mikronährstoffen jedoch um einiges nach.
Vollkornbrot erkennen: Tipps und Hinweise
Ob es sich bei einem Brot tatsächlich um Vollkorn handelt, ist oft gar nicht so leicht zu erkennen. Nur weil ein Brot mit Kernen bestreut ist oder eine etwas dunklere Farbe aufweist, ist dies noch kein klarer Hinweis auf ein Vollkornprodukt. Denn die Lebensmittelindustrie wendet oft einen simplen Trick an, um Brot gesünder erscheinen zu lassen: Mit Malz, Karamell und Sirup sorgen Unternehmen dafür, dass Brote eine dunklere Farbe bekommen. Dadurch wirken sie für Konsument:innen gesünder.
Tatsächlich enthält Gebäck mit solchen Zusätzen jedoch mehr Zucker und besteht oftmals eben nicht aus Vollkornmehl. Einen ausführlichen Bericht dazu und eine Stellungnahme der Verbraucherzentrale findest du in diesem Artikel: „Gesund gefärbt“: Darum wird bei dunklem Brot oft getrickst.
Ob es sich bei einem Produkt tatsächlich um Vollkornbrot handelt, kannst du an der Zutatenliste ablesen. Dort siehst du genau, welche Mehlarten für die Herstellung verwendet wurden. Wir raten jedoch davon ab, abgepacktes Brot im Supermarkt zu kaufen. Dieses ist oft in Plastik verpackt, besteht meist aus Zutaten aus konventioneller Landwirtschaft und enthält in der Regel Zucker.
Brot in guter Qualität und ohne weitere bedenkliche Zusatzstoffe findest du in regionalen Bio-Bäckereien oder im Bio-Laden um die Ecke. Oder du backst dein Brot einfach selbst. Wie das geht, erfährst du hier: Vollkornbrot selber backen und 2 Vollkornmehl-Rezepte für den Brotbackautomaten.
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