Wenn du sicher sein willst, dass dein Baby genug Milch bekommt, kannst du deine Milchbildung mit einigen Hausmitteln anregen. Wir zeigen dir, wie du die Milchproduktion mit einfachen Hilfsmitteln steigern kannst.
Viele stillende Mütter fragen sich, mit welchen Hausmitteln sie die Milchbildung anregen können. Bevor du die verschiedenen Hausmittel und Lebensmittel ausprobierst, solltest du dir aber bewusst machen, dass die Milchbildung beim Stillen in der Regel ganz automatisch und zuverlässig von deinem Körper gesteuert wird. Deswegen musst du dir normalerweise keine Sorgen darum machen, ob dein Baby genug zu trinken bekommt.
Wichtig: Deine Hebamme kann dich beraten und dir individuelle Tipps geben, wenn es mit dem Stillen nicht klappen sollte.
Milchbildung anregen: Häufiger stillen
Je öfter du dein Baby stillst, desto mehr kannst du auch die Milchbildung anregen. Wenn du dein Kind häufig an die Brust legst, erhöht das den Prolaktinspiegel und die Milchproduktion wird gefördert. Am besten stillst du dein Baby alle ein bis zwei Stunden.
- Biete deinem Kind beim Stillen immer beide Brüste an. Du kannst auch ab und zu die Seiten wechseln, wichtig ist nur, dass du die Brust regelmäßig entleerst, da das wichtig ist für die Bildung von neuer Muttermilch. Zusätzlich kannst du die Brustentleerung per Hand oder Pumpe unterstützen.
- Der direkte Hautkontakt zu deinem Baby erleichtert ihm nicht nur, jederzeit an die Brust zu gelangen. Die Berührung führt auch dazu, dass mehr Oxytocin produziert wird. Dieses Hormon ist zuständig für den Transport der Muttermilch zur Brustwarze. Auf diese Weise wird auch die Milchbildung angeregt.
- Stille dein Kind lieber kurz als lang an einer Brust. Zehn bis 15 Minuten Stillzeit pro Brust unterstützen die Milchproduktion nämlich mehr, als langes Stillen an nur einer Seite.
Mit Stilltee die Milchbildung anregen
Einige Kräuter und Gewürze sollen ebenfalls wirkungsvoll die Milchbildung anregen. Bockshornkleesamen gelten als milchbildend und werden deshalb von Hebammen häufig als Nahrungsergänzungsmittel für Stillende empfohlen, gleichzeitig können die Samen aber auch allergische Reaktionen auslösen. Berate dich deshalb immer erst mit deinem Arzt, bevor du sie verwendest.
Bockshornklee, Brennnessel und viele andere Kräuter finden sich oft in Stilltees. Diese kannst du entweder in der Apotheke kaufen oder den Stilltee einfach selbst machen, um mit ihnen schonend die Muttermilchproduktion anzukurbeln. Brennnessel wird in vielen Kulturen als natürliches Galaktagogum eingesetzt, was bedeutet, dass das Kraut die Milchabsonderung aus den Brustdrüsen fördert.
Weitere Kräuter und Gewürze, deren milchbildende Wirkung zumindest teilweise wissenschaftlich nachgewiesen wurde, sind:
- Fenchel: Fenchelsamen gelten als wirkungsvolles Galaktagogum.
- Anis: Anis enthält ebenfalls milchbildende Wirkstoffe, die bei der Produktion neuer Muttermilch helfen.
- Koriander: Koriander wird nachgesagt, als Galaktagogum wirksam zu sein.
- Eisenkraut: Eisenkraut kann ebenfalls eine milchbildende Wirkung haben.
- Kreuzkümmel: In Indien wird Kreuzkümmel als natürliches Galaktagogum eingesetzt, die milchbildende Wirkung ist wissenschaftlich allerdings nicht hundertprozentig belegt.
Eine ähnliche positive Wirkung auf die Milchproduktion kann auch Löwenzahn haben, doch dazu gibt es nur wenige aussagekräftige Studien. Achte immer darauf, dass die Kräuter richtig dosierst und in Absprache mit deinem Arzt einnimmst. So kannst du allergische Reaktionen vermeiden.
Mit viel Wärme die Milchbildung anregen
Wärme deine Brust vor dem Stillen und vor dem Abpumpen immer mit einer Temperaturkompresse oder einem vorgewärmten Handtuch. Die hohen Temperaturen können nämlich dafür sorgen, dass die Milch leichter fließt und die Brust gründlicher entleert wird. So kannst du die Milchbildung ganz natürlich und schonend anregen.
Brustmassagen, um Milchbildung anzuregen
Eine Massage der Brüste kann dabei helfen, den Milchspendereflex auszulösen und so wird auch die Milchbildung angeregt. Unter der Dusche kannst du deine Brüste am besten massieren. Achtung: Massiere deine Brüste sanft und versuche nicht, Milch aus ihnen „herauszudrücken“. Dadurch kann es zu Blutergüssen in der Brust kommen. Wenn du deine Brustwarzen vor dem Stillen leicht mit den Fingern stimulierst, kann auch das die Milchproduktion fördern.
Eine klassische Rückenmassage wirkt ebenfalls sehr entspannend und kann ein wirkungsvoller Hausmittel sein, um dich besser zu entspannen. Stress ist nämlich häufig der Grund dafür, dass die Milchbildung oder der Milchtransport beeinträchtigt sind.
Milchbildende Lebensmittel
Einigen Lebensmitteln und Getränken wird nachgesagt, die Milchbildung anregen zu können. Diese Wirkung ist allerdings nur in seltenen Fällen wissenschaftlich belegt.
- Gries wird eine milchbildende Wirkung nachgesagt. Du kannst ihn zum Beispiel als leckeren Griesbrei zu dir nehmen.
- Malz: Besonders Malzbier soll angeblich die Produktion von Muttermilch fördern.
- Gerste und Hafer gelten als milchbildend, die Wirkung ist jedoch nicht nachgewiesen.
- Spargel: Spargel wird als natürliches Galaktagogum eingesetzt, wirkt also milchbildend.
Tipp: Während der Stillzeit solltest du immer ausreichend trinken, denn nur so funktioniert die Milchproduktion problemlos. Am besten greifst du zu Leitungs- oder Mineralwasser mit wenig Kohlensäure oder ungesüßtem Tee und Saftschorlen.
Milchbildung anregen mit viel Ruhe und Entspannung
Mach dich nicht verrückt, wenn du weniger Milch produzierst. Am besten kannst du die natürliche Milchbildung anregen, indem du dich entspannst und viel Zeit mit deinem Baby verbringst. Verbring zum Beispiel einfach mal einen Tag mit deinem Kind im Bett. Dort kannst du die gemeinsame Zeit und den Hautkontakt mit deinem Baby genießen und es in einer ruhigen Atmosphäre immer mal wieder an die Brust legen. Entspannungsübungen und Yoga können dir ebenfalls dabei helfen, einen kühlen Kopf beim Stillen zu bewahren.
Wenn du das Gefühl haben solltest, dass keines dieser Mittel dir hilft, hole dir am besten Hilfe von einer Hebamme.
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