Odermennig: Anwendung, Wirkung und wie du die Heilpflanze anbaust Von Anna Grimmer Kategorien: Gesundheit Stand: 6. September 2019, 16:28 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / WikimediaImages Odermennig gilt schon seit der Antike als Heilkraut. Wie die Heilpflanze wirkt und wie du sie anbaust, erklären wir dir in diesem Artikel. Odermennig (auch Ackermännchen, Fünfblatt oder Griechisches Leberkraut genannt) gehört zur Familie der Rosengewächse und wird schon lange als Heilpflanze angewendet. In der Antike soll er der Göttin Pallas Athene geweiht gewesen sein. Aussehen und Vorkommen von Odermennig: Odermennig bildet einen geraden, wenig verzweigten, behaarten Stängel aus, der bis zu einen Meter hoch wachsen kann. Die gefiederten Blätter stehen abwechselnd am Stängel, werden bis zu 20 Zentimeter lang und sind ebenfalls behaart. Von Juni bis September blüht der Odermennig gelb. Odermennig wächst fast überall in Nord- und Mitteleuropa, in den Balkanländern, Russland, Nordamerika und auch in einigen Teilen Asiens. Du findest die Pflanze an Hecken, Wegrändern, Gebüschen und auf trockenen Wiesen. Wichtig: Sammle und verwende den Odermennig nur, wenn du ihn sicher erkennst. Dabei können dir Apps und Ratgeber helfen. Tipps dazu bekommst du in diesem Artikel: Pflanzen per App bestimmen – die besten Tools. So wirkt Odermennig Odermennig wächst oft an Hecken, Wegrändern, Gebüschen und trockenen Wiesen. (Foto: CC0 / Pixabay / Skitterphoto) Odermennig enthält viele Inhaltsstoffe, die als gesundheitsfördernd gelten. Laut dem Apotheker Mannfried Pahlow („Das große Buch der Heilpflanzen“) zählen dazu beispielsweise: Sekundäre Pflanzenstoffe wie Gerbstoffe, Saponine und Flavonoide. Dass sekundäre Pflanzenstoffe sich positiv auf die Gesundheit auswirken, bestätigt etwa die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Ätherische Öle, die schmerzlindernde und entzündungshemmende Eigenschaften haben. Kieselsäure, die die Neubildung von Haaren, Haut, Zähnen und Knochen unterstützen soll. Eindeutig ist das bisher allerdings nicht bewiesen. Schleimstoffe, die laut Apotheken-Umschau die die Schleimhäute schützen, und verschiedene andere Begleitstoffe. Laut M. Pahlow macht das Zusammenspiel der vielen Inhaltsstoffe die Wirkung der Pflanze aus: Aufgrund der Gerbstoffe ist Odermennig ein natürliches Hausmittel gegen Durchfall. Gerbstoffe können jedoch bei empfindlichen Menschen Übelkeit und Bauchschmerzen hervorrufen. Die Menge an Gerbstoffen, die du bei der Einnahme von Odermennig-Tee zu dir nimmst, gilt aber laut M. Pahlow als unbedenklich. Du kannst Odermennig gegen Magen- und Darmbeschwerden, Appetitlosigkeit oder Beschwerden der Galle, wie zum Beispiel Gallensteine, anwenden. Außerdem soll das Kraut gegen Zahnfleisch- oder Rachenschleimhautentzündungen wirken. Odermennig: So wendest du ihn an Tee aus Odermennig kann bei Magen-Darm-Beschwerden helfen. (Foto: CC0 / Pixabay / Myriams-Fotos) Odermennig lässt sich als Tee gegen Magen-Darm-Beschwerden oder als Mittel zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund-und Rachenraum anwenden. Odermennig sammeln und trocknen: Du kannst das gesamte blühende Kraut von Juni bis September sammeln und anschließend trocknen. Breite dafür die Blüten an der Luft aus oder hänge die Stängel mitsamt der Blüten gebündelt zum Trocknen auf. Wähle dazu einen warmen, trockenen Ort aus. Wenn du die Blüten bei künstlicher Wärme im Ofen trocknest, achte darauf, dass die Temperaturen nicht über 40 Grad liegen. So bleiben laut Siegfried Börngen („Pflanzen helfen heilen“) die meisten Inhaltsstoffe erhalten. Bei höheren Temperaturen können sie durch Fermentation und Oxidation verloren gehen. Odermennig-Tee zubereiten: Übergieße zwei gestrichene Teelöffel der getrockneten Blüten mit 250 Millilitern kochendem Wasser. Lasse den Tee für fünf Minuten ziehen und gieße ihn anschließend durch ein Sieb. Wenn du möchtest, kannst du den Tee mit Bio-Honig nach Belieben süßen. Du kannst den Tee heiß trinken oder abkühlen lassen und zum Gurgeln oder Spülen verwenden. Odermennig ist auch Bestandteil vieler gemischter Gesundheitstees gegen Magen-, Darm-, Blasen-, Leber- und Gallenbeschwerden, die du zum Beispiel in der Apotheke kaufen kannst. Hinweis: Der Odermennig-Tee ersetzt keine schulmedizinische Behandlung. Odermennig selber anbauen Odermennig kannst du leicht selber anbauen, da er eine pflegeleichte Pflanze ist. Wichtig ist nur, dass du einen geeigneten Standort auswählst. So baust du den Odermennig an: Standort: Wähle für den Odermennig einen halbschattigen bis sonnigen Standort. Der Boden sollte nährstoffarm, locker und vor allem kalkhaltig sein. Falls du ein Beet mit normaler Gartenerde anlegst, solltest du daher unbedingt Kalk zur Erde hinzufügen. Aussaat: Odermennig gehört zu den sogenannten Kaltkeimern – er benötigt längere Phasen mit niedrigen Temperaturen, um auszutreiben. Du kannst die Samen entweder im Herbst (Mitte Oktober) oder im Frühjahr (März) ausbringen. Bedecke die Samen dafür zwei bis drei Zentimeter tief mit Erde. Odermennig bildet weit verzweigte Wurzelsysteme aus. Deshalb sollte eine einzelne Pflanze mindestens 40 mal 40 Zentimeter zur Verfügung haben. Wenn du die Pflanze auf dem Balkon oder im Topf aussäst, solltest du Töpfe mit sehr großem Volumen verwenden, damit die Wurzeln genügend Platz bekommen. Da Odermennig relativ anspruchslos ist, musst du nicht viel düngen. Es reicht, wenn du die Pflanze etwa alle drei Monate mit Kompost oder einem organischem Langzeitdünger wie Hornspäne versorgst. 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