Oil Cleansing ist ein Hautpflegetrend, dem viele positive Eigenschaften zugeschrieben werden. Wir erklären dir, was hinter der Methode mit dem Öl steckt.
Oil Cleansing bedeutet übersetzt Öl-Reinigung. Hierbei werden Öle für die Gesichtsreinigung verwendet – in reiner Form oder als Bestandteil von Pflegeprodukten. Auf den ersten Blick wirkt das kontraproduktiv, denn Öl wurde und wird oft als schlecht für die Haut und porenverstopfend verteufelt. Doch die Methode kann auch einige Vorteile für deine Hautpflege haben. Hier erfährst du alles rund um den Trend.
Vor- und Nachteile von Oil Cleansing
Oil Cleansing kann mehrere Vorteile für deine Hautpflege haben:
- Öl löst überschüssigen Talg und abgestorbene Zellen von der Haut und kann sogar wasserfestes Make-up lösen. Deine Haut wird sauber, ohne dass du sie durch Reiben irritierst.
- Herkömmliche Gesichtsreiniger können austrocknend wirken, was am Ende zu einer erhöhten Talgproduktion der Haut führen kann. Öl ist hingegen sanfter, wirkt gleichzeitig pflegend und hält die Feuchtigkeit in der Haut.
- Öl soll sogar verstopfte Poren befreien und bei Pickeln und Mitessern helfen. Es entfernt überschüssigen Talg, der zu Unterlagerungen führen kann. Während viele Reinigungsprodukte auch die „guten“ Bakterien von deiner Haut entfernen, schützt Öl die Hautbarriere, was ebenfalls Unreinheiten vorbeugt.
Allerdings musst du beim Oil Cleansing auch ein paar mögliche Nachteile beachten:
- Nicht jede Haut verträgt die Reinigung mit Öl. Es kann sein, dass deine Haut irritiert wird oder allergisch reagiert. Auch Hautärztin Claudia Borelli sieht pauschale Empfehlungen von Abschminköl und Reinigungsöl kritisch. „Für fettige Haut sind diese Produkte genau das Falsche“, warnt die Expertin im Interview. Die Produkte könnten hier zu Pickeln, Pusteln und Mitessern führen.
- Daher ist es sinnvoll, das Öl zunächst an einer kleinen und weniger sichtbaren Stelle aufzutragen und einige Stunden abzuwarten, um zu sehen, wie deine Haut reagiert.
- Auch eine Erstverschlimmerung kann vorkommen: Es kann sein, dass deine Haut sich an die neue Reinigung gewöhnen muss und zunächst mit Unreinheiten oder Irritationen reagiert.
- Bei Akne und anderen Hauterkrankungen solltest du zunächst dermatologischen Rat einholen, ob Oil Cleansing für dich geeignet ist.
Oil Cleansing: So setzt sich die Mischung zusammen
Oil Cleansing kann vorteilhaft für verschiedene Hautbedürfnisse sein. Es gibt Reinigungsprodukte mit Öl für verschiedene Hauttypen, du kannst aber auch selbst ein Gesichtsöl mischen und damit Verpackungsmüll vermeiden.
Dazu werden zwei oder mehr Öle zusammengemischt.
- Als Basis wird in vielen Rezepten Rizinusöl verwendet. Es gilt als reinigend und entzündungshemmend, kann aber bei zu hoher Konzentration auch austrocknend wirken, weshalb es nur maximal 30 Prozent deiner Mischung ausmachen sollte, bei trockener Haut und sensibler Haut nur 10 Prozent.
- Dazu kommt ein Trägeröl zur Verdünnung wie Mandelöl bei Unreinheiten, Jojobaöl, Olivenöl oder Sonnenblumenöl bei trockener und empfindlicher Haut. Bei zu Unreinheiten neigender Haut solltest du besonders darauf achten, nicht-komedogene Öle zu verwenden, also solche, die die Poren nicht verstopfen.
Basisöl anreichen: Ölmischungen für die Reinigung
Je nachdem, was deine Haut braucht, kannst du weitere Öle zu dem Trägeröl hinzumischen:
- Trockene Haut: Avocadoöl und Aprikosenkernöl wirken feuchtigkeitsspendend und schützen die Hautbarriere, sodass die Feuchtigkeit besser in der Haut bleibt.
- Empfindliche Haut: Traubenkernöl und Hanföl wirken pflegend und beruhigend auf die Haut.
- Ölige und zu Unreinheiten neigende Haut: Arganöl und Teebaumöl haben antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften, was bei unreiner Haut helfen kann.
Wie funktioniert Oil Cleansing?
Es gibt zwei Arten, wie du Oil Cleansing anwenden kannst:
- Normales Oil Cleansing: Gib das Gesichtsöl auf deine Haut, ohne sie zu befeuchten und massiere es sanft ein, sodass Verschmutzungen und Make-up gelöst werden können und das Öl in die Haut eindringen kann. Dann wäschst du deine Haut mit warmem Wasser ab. Du kannst auch mit einem feuchten Tuch oder Waschlappen verwenden, dabei solltest du aber sehr vorsichtig sein und nicht reiben. Tupfe dein Gesicht dann vorsichtig trocken und creme es mit einer Gesichtspflege ein.
- Double Cleansing: Diese Methode kann bei zu Unreinheiten neigender Haut sinnvoll sein. Nachdem du das Öl vom Gesicht gewaschen hast, reinigst du hier noch dein Gesicht mit einem sanften, wasserbasierten Reiniger. Dann trocknest du dein Gesicht und trägst deine Pflegecreme auf.
Am besten machst du das Oil Cleansing aber nicht jedes Mal, wenn du dein Gesicht wäschst – einmal pro Tag oder seltener genügt. Am besten reinigst du dein Gesicht abends mit Öl, damit es über Nacht auf deiner Haut wirken kann.
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