Retinol soll Falten mindern, die Haut regenerieren und sogar Sonnenschäden beheben können. Was hinter dem Wirkstoff steckt und wie er wirkt, erfährst du hier.
Retinol ist eine andere Bezeichnung für Vitamin A1, welches die stärkste Form des essenziellen und fettlöslichen Vitamins A ist.
Der Körper stellt Retinol nicht selbst her, sondern nimmt seine Bausteine über die Nahrung auf: entweder Vitamin A aus tierischen Quellen oder die Vorstufe Provitamin A aus Carotinoid-haltigen pflanzlichen Lebensmitteln wie Orangen, Karotten oder Spinat. Vitamin A bzw. Provitamin A wird dann im Körper in Retinol umgewandelt.
Vitamin A sorgt nicht nur für eine gute Sehleistung, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Funktion und zum Aufbau der Haut. Das Vitamin schützt die Hautzellen vor DNA-Schäden, die unter anderem durch Sonneneinstrahlung entstehen können.
Warum Retinol so wichtig für die Haut ist
Wenn man jung ist, reicht es, den Körper mit Vitamin A über die Nahrung zu versorgen, damit Retinol gebildet werden kann und die Haut mit Elastizität versorgt wird. Doch mit zunehmendem Alter fällt es dem Körper immer schwerer, Vitamin A in Retinol zu verwandeln.
Nicht nur der Alterungsprozess an sich, sondern auch die Einwirkung von UV-Strahlen entziehen der Haut große Mengen an Vitamin A, sodass immer weniger Retinol hergestellt werden kann.
Ein solcher Retinol-Mangel führt dazu, dass Bindegewebszellen zusammenfallen und dies spiegelt sich in der Haut wider: Sie verliert an Spannkraft und Feuchtigkeit, wird dünner und es bilden sich Falten. Die so geschwächte Haut ist auch anfälliger für äußere Umwelteinflüsse, wie UV-Strahlung oder Feinstaub, was zu einer unregelmäßigen Pigmentierung führen kann. Das wiederum lässt die Haut auch älter erscheinen.
Retinol als Anti-Aging-Wirkstoff
Ursprünglich wurde Retinol bei der Pickelbehandlung bei Akne eingesetzt. Doch inzwischen ist es vor allem als unübertreffliches Anti-Aging-Mittel bekannt. Etliche Pflegeprodukte wirken nun der Hautalterung entgegen, indem sie der Haut Retinol von außen zuführen. Die Wirksamkeit von Retinol für Anti-Aging-Zwecke ist wissenschaftlich mehrfach belegt worden.
Die faltenreduzierende Wirkung des Stoffes führen Expert:innen darauf zurück, dass Retinol die Kollagen-Produktion ankurbelt und eine gesunde Zellteilung fördert. Kollagen ist das Stützkorsett der Zellen, es polstert zusammen mit dem Retinol die Gewebezellen auf, sodass Falten von innen heraus aufgefüllt werden. Dadurch wirkt die Haut wieder glatter und praller.
Auch gegen Hautalterung durch UV-Strahlung wirkt Retinol erwiesenermaßen: Über einen längeren Zeitraum aufgetragen, lindert Vitamin-A-Säure – zu der Retinol in der Haut wird – die Symptome UV-geschädigter Haut wie Falten, Trockenheit, und Überpigmentierung.
Retinol in Cremes und Co.: Darauf solltest du achten
Retinol wird in der Haut zu Vitamin-A-Säure umgewandelt. Dieser Wirkstoff kann, in zu hoher Konzentration, zu Hautreizungen führen. In Deutschland findest du Retinol in Pflegeprodukten daher maximal zu 0,3 Prozent. In einer solchen Konzentration sorgt die Vitamin-A-Säure noch ausreichend für den erwünschten Boost der Kollagenherstellung.
Mediziner:innen verwenden unter Umständen höher konzentrierte Retinol-Produkte für schwere Akne-Fälle, diese sind dann jedoch nur rezeptpflichtig in der Apotheke erhältlich.
Im Überblick:
- Retinol regt die Kollagenproduktion an: Dadurch werden Falten gemindert und die Haut gestrafft.
- Retinol lindert Symptome UV-gealterter Haut: Falten, Trockenheit und eine ungleichmäßige Pigmentierung der Haut werden nachweislich reduziert.
Bei Retinol handelt es sich tatsächlich um ein wirksames Mittel gegen sichtbare Zeichen der Hautalterung. Jedoch solltest du beim Kauf von Retinol-Produkten auch darauf achten, dass sie möglichst natürliche Inhaltsstoffe beinhalten.
Viele herkömmliche Cremes haben enthalten fragwürdige Inhaltsstoffe, die nicht nur für dich, sondern auch für die Umwelt schädlich sein können. Daher ist es besser, zu zertifizierter Naturkosmetik zu greifen. Diese verzichtet zum Beispiel auf synthetische Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe wie Parabene sowie auf erdölbasierte Inhaltsstoffe wie Paraffine. Bakuchiol gilt als pflanzliche Alternative zum meist synthetischen Retinol.
Nicht nur mit Wirkstoffen in Kosmetik kannst du etwas gegen Falten tun. Mit dem Tragen einer Sonnenbrille, einer Bio-Sonnencreme mit dem richtigen Lichtschutzfaktor, Entspannung und ausgewogener Ernährung könntest du zum Beispiel Zornesfalten und Stirnfalten vorbeugen.
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English version available: How Does Retinol Work? Facts, Uses and Side Effects
Überarbeitet von Lea Hermann
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