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Schrotschusskrankheit: Befall erkennen und natürlich bekämpfen

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Foto: CC0 / Pixabay / Nennieinszweidrei

Die Schrotschusskrankheit befällt besonders Steinobstbäume und kann so die Ernte gefährden. Wir zeigen dir, wie du die Krankheit erkennst und wie du deine Pflanzen davor schützen kannst.

Im Endstadium kann die Schrotschusskrankheit den gesamten Blattbestand eines Obstbaums zerlöchern. Besonders Kernobstbäume wie die Kirsche leiden häufig unter der Pflanzenkrankheit, die durch einen Pilz verursacht wird. In diesem Artikel erklären wir dir, wie du einen Befall frühzeitig erkennen und mit natürlichen Hausmitteln bekämpfen kannst.

Schrotschusskrankheit: Ursachen und Symptome

Die Schrotschusskrankheit tritt vor allem an Steinobstbäumen wie der Kirsche auf.
Die Schrotschusskrankheit tritt vor allem an Steinobstbäumen wie der Kirsche auf. (Foto: CC0 / Pixabay / vampy24)

Weil bei der Schrotschusskrankheit viele kleine Löcher in den Blättern von Kirsch-, Zwetschgen– und Pflaumenbäumen auftauchen, kannst du die Symptome schnell mit einem Schädlingsbefall durch Blattläuse oder ähnliches verwechseln. Tatsächlich ist aber ein Pilz mit dem Namen „Wilsonomyces carpophilus“ die Ursache für die Pflanzenkrankheit. Bei feuchtem Wetter mit viel Regen und Nebel kann dieser im Frühling gut wachsen. Dann treten schnell die folgenden Symptome auf:

  • Der Pilz überwintert meist an der Rinde und den Trieben der Kernobstbäume.
  • Junge, frisch ausgetriebene Blätter befällt der Pilz als erstes. In dieser frühen Phase zeigen sich bereits kleine helle Punkte auf der Blattoberfläche.
  • Im weiteren Verlauf verfärben sich die Punkte erst rot und später braun. Das stellt eine natürliche Abwehrreaktion der Pflanze dar, mit der sie versucht, das kranke vom gesunden Gewebe zu trennen.
  • Im letzten Stadium nach etwa 14 Tagen brechen die Blattflecken durch und die für die Schrotschusskrankheit typischen Löchern entstehen. Betroffene Blätter sind meistens so geschwächt, dass sie frühzeitig abfallen.

Die Schrotschusskrankheit solltest du bereits bei den ersten Anzeichen bekämpfen, denn der Pilz kann auch Triebe und Früchte der Obstbäume befallen. Auch kann ihm Frost im Winter nichts anhaben, wodurch die Krankheit jedes Jahr erneut ausbrechen kann, wenn du nichts gegen sie unternimmst. Deshalb solltest du die Blätter regelmäßig untersuchen und auch bei gesunden Bäumen frühzeitig vorbeugen.

Schrotschusskrankheit: Obstbäume vorsorglich schützen

An sonnigen, regengeschützten Orten tritt die Schrotschusskrankheit seltener auf.
An sonnigen, regengeschützten Orten tritt die Schrotschusskrankheit seltener auf. (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Wenn du verhindern willst, dass dein Obstgarten von der Schrotschusskrankheit befallen wird, kannst du bereits frühzeitig zu vorbeugenden Maßnahmen greifen:

  • Rechtzeitige Kontrolle: Gewöhne dir an, die Blätter deiner Obstbäume regelmäßig nach den ersten Anzeichen der Schrotschusskrankheit abzusuchen. So kannst du bereits in den ersten Stadien gegen den Pilz vorgehen.
  • Resistente Sorten bevorzugen: Einige Sorten wie der Pfirsichbaum „Amsen“ oder die Altenburger Melonenkirsche sind von Natur aus widerstandsfähiger gegen den Pilz, der die Schrotschusskrankheit verursacht. Erkundige dich deshalb bereits beim Kauf eines neuen Obstbaumes nach resistenten Obstsorten.
  • Der richtige Standort: Bei Dauerregen und anhaltender Feuchtigkeit kann sich der Erregerpilz der Schrotschusskrankheit besonders gut vermehren. Deshalb solltest Obstbäume jeder Art am besten an einen sonnigen Platz pflanzen, der noch dazu gut vor Regen und Wind geschützt ist.
  • Vorbeugender Pflanzenschutz: Damit deine Bäume robust und widerstandsfähig bleiben, kannst du sie regelmäßig mit einer selbst hergestellten Ackerschachtelhalm-Brühe gießen. Auch eine Mulchschicht aus Rasenschnitt kann der Schrotschusskrankheit vorbeugen.
  • Richtig gießen: Gieße deine Pflanzen immer nur vom Boden aus. So verhinderst du, dass Wasser auf die Blätter gelangt.
  • Obstbäume unterpflanzen: In den Schatten unter deinen gefährdeten Obstbäumen kannst du Knoblauch, Zwiebeln oder Farne pflanzen. Diese verhindern, dass der Baum von dem Pilz befallen wird und lassen ihn außerdem kräftiger wachsen.

Schrotschusskrankheit bekämpfen – mit natürlichen Mitteln

Eine leichte Baumkrone beugt der Schrotschusskrankheit vor.
Eine leichte Baumkrone beugt der Schrotschusskrankheit vor. (Foto: CC0 / Pixabay / MabelAmber)

Wenn einer oder mehrere deiner Obstbäume von der Schrotschusskrankheit befallen werden, musst du nicht unbedingt zu chemischen Bekämpfungsmitteln greifen. Diese können das natürliche Gleichgewicht in deinem Garten stören und deine Bäume zusätzlich schwächen. Mit den folgenden natürlichen Pflanzenschutzmaßnahmen kannst du viel schonender gegen den Erregerpilz vorgehen:

  • Befallene Pflanzenteile entfernen: Als ersten Schritt solltest du die von der Schrotschusskrankheit befallenen Blätter und Früchte entfernen. Greife dafür zu einer desinfizierten und scharfen Gartenschere und schneide das kranke Material großzügig ab. Wichtig: Entsorge die betroffenen Pflanzenteile im Biomüll und nicht auf dem Kompost, denn von dort kann sich der Pilz über Wind und Regen schnell neu verbreiten.
  • Krankes Holz zurückschneiden: Die Schrotschusskrankheit kann auch die Triebe deines Obstbaumes befallen. Schneide die kranken Äste deshalb bis ins gesunde Holz zurück und entferne bei dieser Gelegenheit auch nach innen wachsende Triebe. Auf diese Weise wird die Baumkrone besser durchlüftet, die Blätter trocknen nach Niederschlägen schneller ab und der Pilz kann sich nicht mehr so gut vermehren.
  • Knoblauch-Zwiebelsud: Ein selbst gemachter Sud aus Knoblauch und Zwiebeln hilft dabei, den Pilz abzutöten und den befallenen Obstbaum zu stärken. Spritze deine befallenen Pflanzen innerhalb von zehn Tagen etwa zwei- bis dreimal damit. Du kannst den Knoblauch-Zwiebelsud auch vorbeugend anwenden, um deine Bäume zu stärken. Im nächsten Abschnitt erfährst du, wie du das natürliche Schutzmittel gegen die Schrotschusskrankheit selber machst.

Knoblauch-Zwiebelsud: Natürlicher Schutz gegen Schrotschusskrankheit

Ein Sud aus Knoblauch und Zwiebeln ist ein natürlicher Pflanzenschutz gegen die Schrotschusskrankheit.
Ein Sud aus Knoblauch und Zwiebeln ist ein natürlicher Pflanzenschutz gegen die Schrotschusskrankheit. (Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Den Pilz, der die Schrotschusskrankheit verursacht, kannst du sehr gut mit natürlichen Pflanzenschutzmitteln wie Brennnesseljauche oder Ackerschachtelhalm-Brühe bekämpfen. Ein weiteres wirksames Mittel stellt ein Sud aus Zwiebeln und Knoblauch dar, den du ganz einfach selbst herstellen kannst.

Das benötigst du für den Knoblauch-Zwiebelsud:

  • 1 Zwiebel (etwa 100 Gramm schwer)
  • zwei Knollen Knoblauch
  • 1 Liter Wasser

Anleitung:

  1. Hacke die Zwiebeln und den Knoblauch mit Schale klein und fülle alles in einen großen Topf.
  2. Gieße jetzt das Wasser in den Topf und lass die Lösung etwa 30 Minuten lang bei niedriger Hitze köcheln.
  3. Lasse den Sud abkühlen und seihe ihn durch ein Sieb ab.
  4. Verdünne den Pflanzenschutz, indem du einen Teil des Suds mit zehn Teilen Wasser mischst. Anschließend kannst du die befallenen Bäume mit der Lösung gießen.

Übrigens: Der Knoblauch-Zwiebelsud hilft auch bei Spinnmilben.

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