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Selleriesaft: Wirkung und wie du ihn herstellst

Selleriesaft
Foto: CC0 / Pixabay / pelambung

Selleriesaft ist als trendiges "Detox"-Getränk beliebt. Doch wirkt der Saft auch oder handelt es sich nur um einen Mythos? Hier erfährst du mehr über die Wirkung und Zubereitung von Selleriesaft.

Selleriesaft ist reich an Nährstoffen – es schadet also nicht, ihn ab und an zu trinken. Für die Zubereitung verwendest du Staudensellerie, auch Stangensellerie genannt, der von Mai bis einschließlich November Saison hat. Du kannst ihn also fast das ganze Jahr über regional kaufen. Wenn du dann auch noch auf das Bio-Siegel achtest, hast du beim Einkauf alles richtig gemacht.

Selleriesaft gilt seit einiger Zeit als das Getränk für die Gesundheit. Ihm wird unter anderem nachgesagt, den Körper „detoxen“, also von Giftstoffen befreien zu können, beim Abnehmen zu helfen und gegen diverse Krankheiten wirksam zu sein. Viele dieser Versprechen kann Selleriesaft aber nicht halten. 

Wirkung von Selleriesaft

Selleriesaft wird aus Staudensellerie gewonnen.
Selleriesaft wird aus Staudensellerie gewonnen.
(Foto: CC0 / Pixabay / jackmac34)

Sellerie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Wegen seiner Inhaltsstoffe eignet er sich für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Außerdem ist er kalorienarm: 100 Gramm Staudensellerie kommen gerade einmal auf 15 Kilokalorien

Staudensellerie enthält unter anderem viele Mineralstoffe und Vitamine. Er ist reich an:

Des Weiteren sind enthalten:

Wenn du Sellerie zu Saft verarbeitest, bleiben viele, aber nicht alle der genannten Nährstoffe erhalten. So enthält Selleriesaft weniger Ballaststoffe als das unverarbeitete Gemüse. 

Warum Selleriesaft gesund ist

Für den Selleriesaft wird die ganze Pflanze inklusive der Blätter verarbeitet.
Für den Selleriesaft wird die ganze Pflanze inklusive der Blätter verarbeitet.
(Foto: CC0 / Pixabay / inetaLi)

Sellerie roh zu essen hat mehrere Vorteile: Durch den geringen Kalorien- und Fettgehalt kann dir Selleriesaft beim Abnehmen helfen. Die Ballaststoffe füllen deinen Magen und können Heißhunger vorbeugen. Die enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe sollen außerdem die Verdauung unterstützen, den Magen beruhigen und leichten Magenschmerzen entgegenwirken können. Mehr zu den gesundheitlichen Vorteilen von rohem Sellerie kannst du hier nachlesen:

Doch wie sieht es mit Selleriesaft aus? Was bleibt von der gesundheitlichen Wirkung übrig, wenn du das Gemüse auspresst? 

Selleriesaft soll laut der Cleveland Clinic folgende positive Effekte auf die Gesundheit haben:

  • Entzündungshemmend: Sellerie enthält Flavonoide, die Entzündungen reduzieren und Zellen vor Schäden schützen können. Dies sind Medical News Today zufolge vor allem die Antioxidantien Apigenin und Luteolin. (Tier-)Versuche haben gezeigt, dass diese Antioxidantien Entzündungen lindern, Hirnzellen schützen und das Wachstum bestimmter Krebszellen hemmen können.
  • Blutdrucksenkend: Phthalide in Sellerie sollen dabei helfen, die Gefäßmuskulatur zu entspannen und den Blutdruck zu senken.
  • Hydratisierend: Der hohe Wassergehalt unterstützt die Flüssigkeitsversorgung. Selleriesaft soll obendrein die Gesundheit des Verdauungssystems, der Nieren und der Haut fördern.

Nur wenige Studien haben bisher untersucht, ob das Trinken von Selleriesaft tatsächlich die menschliche Gesundheit verbessert. Stattdessen haben die meisten (nur an Tieren durchgeführten) Untersuchungen die gesundheitlichen Vorteile untersucht, die mit der Aufnahme bestimmter Nährstoffe in Verbindung stehen, die in Sellerie enthalten sind. Daraus lässt sich nicht automatisch schließen, ob Selleriesaft dieselben Wirkungen hat. Weitere Studien am Menschen sind notwendig, um die Effekte von Selleriesaft auf die Gesundheit eindeutig zu belegen.

Wichtig: Nicht jede:r verträgt Selleriesaft. Vor allem bei Nierenerkrankungen und während einer Schwangerschaft solltest du vorher ärztlichen Rat einholen.

Wie und wozu solltest du Selleriesaft am besten trinken?

Für Behauptungen, dass Kuren mit Selleriesaft beim Abnehmen helfen, Giftstoffe aus dem Körper entfernen und Krankheiten wie Krebs heilen können, gibt es laut Medical News Today keine wissenschaftlichen Beweise. Der Hype um das Getränk basiert größtenteils auf dem Mythos von der Notwendigkeit zu „detoxen“. Es ist nicht notwendig, irgendwelche Mittel oder Produkte zu konsumieren, um deinen Körper zu entgiften, denn dieser scheidet Giftstoffe auf natürliche Weise über die Leber und die Nieren aus. 

Mit gesunder Ernährung und körperlicher Aktivität kannst du deinen Körper bei dieser Arbeit unterstützen. Selleriesaft allein kann dies nicht bewirken. 

Zudem wird kommerzieller Selleriesaft oft mit anderen Säften gemischt, um den bitteren Geschmack zu überdecken, wodurch das Getränk kalorien- und zuckerhaltiger wird. Zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe werden manchmal hinzugefügt, jedoch gibt es keinen Beweis, dass diese Säfte deinem Körper tatsächlich helfen. Möchtest du Selleriesaft trinken, solltest du ihn selbst herstellen. Weiter unten findest du eine Anleitung. 

Fazit: Selleriesaft zu trinken schadet dir im Allgemeinen nicht, aber es vollbringt auch keine Wunder für die Gesundheit. Trinke Selleriesaft daher am besten als Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung und nicht als Ersatz für Mahlzeiten, empfiehlt die Cleveland Clinic. Kuren mit Selleriesaft oder allgemein Saftkuren über mehrere Tage solltest du vermeiden, da sie deinem Körper wichtige Nährstoffe vorenthalten und Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Reizbarkeit auslösen können. Am gesündesten ist es wie so oft, auch Selleriesaft nur in Maßen zu trinken und dabei darauf zu achten, dass du genug Proteine, Ballaststoffe, gesunde Fette und Kalorien zu dir nimmst. 

Selleriesaft herstellen: Die Zubereitung

Selleriesaft enthält viele gesunde Inhaltsstoffe.
Selleriesaft enthält viele gesunde Inhaltsstoffe.
(Foto: CC0 / Pixabay / Appel-und-n-Ei)

Du kannst Selleriesaft ganz einfach selbst zu Hause herstellen. Neben dem Sellerie selbst brauchst du dazu:

  • einen Hochleistungsmixer oder Entsafter
  • ein Sieb und ein Filtertuch oder einen Nussmilchbeutel (um die festen Bestandteile nach dem Mixen abzuseihen, wenn du keinen Entsafter hast)
  • Zubereitung: ca. 15 Minuten
  • Menge: 0,35 Liter
Zutaten:
  • 400 g Staudensellerie
Zubereitung
  1. Entferne den Selleriestrunk.

  2. Schäle und putze den Staudensellerie.

  3. Schneide die Stangen in etwa zwei Zentimeter große Stücke. Wenn du mit einem Entsafter arbeitest, können die Stücke länger bleiben (je nach Modell). 

  4. Mixe den Sellerie (und optional die anderen Zutaten) auf höchster Stufe im Standmixer, bis er recht flüssig ist. Du kannst je nach Empfinden noch etwa 100 Milliliter Wasser hinzufügen. Wenn du einen Entsafter hast, entfallen dieser und der nächste Schritt.

  5. Seihe den pürierten Sellerie durch ein Filtertuch oder ein Sieb ab, um den reinen Saft zu erhalten.

  6. Trinke den frischen Selleriesaft am besten sofort.

Selleriesaft variieren und lagern

Wenn du möchtest, kannst du den puren Selleriesaft auch noch mit anderem saisonalen Gemüse oder Obst verfeinern. Probiere einfach aus, was dir am besten schmeckt. Sehr gut zu Selleriesaft passen:

Falls du ihn nicht gleich trinkst, kannst du den Selleriesaft für etwa 24 Stunden in einem geschlossenen Gefäß im Kühlschrank aufbewahren.

Solltest du den Saft innerhalb dieser Zeit nicht aufbrauchen können, lässt er sich zur Not einfrieren, zum Beispiel in Eiswürfelformen. Allerdings solltest du bedenken, dass einige der Nährstoffe im Selleriesaft kälteempfindlich sind, so zum Beispiel Vitamin C. Die Lagerung in der Tiefkühltruhe kann daher zu Nährstoffverlusten führen. 

Weiterlesen bei Utopia:

English version available: How to Make Celery Juice: Recipe and Benefits

Überarbeitet von Annika Reketat

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