Sodbrennen in der Schwangerschaft kann sehr unangenehm sein. Mit diesen Tipps beugst du dem sauren Aufstoßen vor. Außerdem zeigen wir dir, welche Hausmittel im Akutfall helfen.
Von Sodbrennen oder Reflux spricht man, wenn Speisebrei und Magensaft die Speiseröhre hochkommen. Das wird von einem stechenden, brennenden Schmerz hinter dem Brustbein bis zum Hals hinauf begleitet.
Während der Schwangerschaft betrifft das saure Aufstoßen viele Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel. Bei manchen beginnt es aber auch schon früher. Der Körper der werdenden Mutter verändert sich in dieser Zeit aufgrund von Hormonen. Zudem wird das Baby immer größer, sodass es gegen den Magen drückt.
Sodbrennen in der Schwangerschaft ist zwar unangenehm, aber ein relativ harmloses Problem. Mutter und Kind sind dadurch nicht gefährdet. Außerdem kannst du selbst viel dazu beitragen, saures Aufstoßen zu vermeiden. Kommt es dennoch vor, gibt es einige wirksame Hausmittel, die sanft helfen, ohne das Baby zu belasten. Die gute Nachricht: Sobald das Kind auf der Welt ist, verschwindet das Sodbrennen in der Regel von selbst wieder.
Sodbrennen in der Schwangerschaft: Körperliche Ursachen
Der Grund dafür, dass viele Frauen in der Schwangerschaft unter Sodbrennen leiden, sind die Veränderungen, die der schwangere Körper durchläuft:
- Ein Auslöser für Sodbrennen in der Schwangerschaft ist das Schwangerschaftshormon Progesteron. Es lockert die Muskulatur, damit sich die Gebärmutter gut ausdehnen kann. Dabei wirkt Progesteron auch auf das Ventil zwischen Speiseröhre und Magen. Derer normalerweise gut schließende Muskelring wird dadurch schlaff. In der Folge fließen geringe Mengen an Magensäure und Speisebrei in die Speiseröhre zurück. Die Magensäure reizt die Speiseröhre, was zu einem unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein bis hoch zum Hals führt.
- Gefördert wird Sodbrennen in der Schwangerschaft außerdem durch das ständig wachsende Baby. Ab der 34. Schwangerschaftswoche legt das Kind von Woche zu Woche etwa 200 Gramm an Gewicht zu. Die Gebärmutter benötigt dabei immer mehr Platz und lässt dem Magen stetig weniger Platz. Durch den Druck der Gebärmutter auf den Magen öffnet sich sein Schließmuskel leichter und Magensäure kann eher nach oben steigen.
Sodbrennen in der Schwangerschaft: Hilfe im Akutfall
Wenn du in der Schwangerschaft unter Sodbrennen leidest, solltest du starke Medikamente aufgrund der Nebenwirkungen möglichst vermeiden. Sind die Beschwerden sehr stark und bringen Hausmittel keine Besserung, besprichst du die Problematik am besten mit deinem behandelnden Arzt.
Weniger belastende Möglichkeiten zur Behandlung von Sodbrennen in der Schwangerschaft sind alternative Medikamente, zum Beispiel Schüßler-Salze. Lass dich dazu von deinem Heilpraktiker oder deiner Hebamme beraten.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Hausmittel gegen Sodbrennen, die die Beschwerden sanft lindern, ohne das Ungeborene zu gefährden:
- Kaue langsam ein paar Haferflocken, Haselnüsse oder geschälte (!) Mandeln. Sie sollen die überflüssige Magensäure im Magen binden und so das Brennen mindern. Alternativ kannst du auch auf einer Semmel, einem Stück Zwieback oder einer Scheibe Toast kauen.
- Milch, Quark und Joghurt sind natürliche Säurehemmer. Tritt das Sodbrennen bereits morgens auf, können ein paar Schlucke Milch oder etwas Joghurt die Beschwerden lindern.
- Natürliche Heilerde puffert die Magensäure ab. Gib einen Esslöffel feines Heilerde-Pulver auf ein Glas lauwarmes Wasser und trinke die Flüssigkeit in kleinen Schlucken.
- Auch Natron kann die Magensäure neutralisieren und so Beschwerden lindern. Löse dafür einfach einen Teelöffel Natron in einem Glas Wasser auf. Das Natron-Wasser trinkst du am besten nach dem Essen oder bei akuten Schmerzen.
- Einigen Frauen hilft Kamillentee gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft. Der Tee unterstützt die Verdauung und lindert Verdauungsbeschwerden. Am besten wirkt Fencheltee, wenn du nach jeder Mahlzeit eine Tasse in kleinen Schlucken zu dir nimmst. Auch Fencheltee kann helfen.
- Ein Esslöffel Saft aus rohen Kartoffeln soll ebenfalls gegen Sodbrennen helfen. Kartoffelsaft erhältst du in gut sortierten Apotheken, Naturkostläden oder Reformhäusern. Dieses Hausmittel lässt sich auch selbst herstellen: Schabe eine Bio-Kartoffel auf einer Reibe fein und presse den rohen Kartoffelbrei durch ein sauberes Tuch.
Sodbrennen in der Schwangerschaft: So kannst du vorbeugen
Auch in der Schwangerschaft bist du Sodbrennen nicht hilflos ausgeliefert. Mit diesen Tipps kannst du dem sauren Aufstoßen im Alltag vorbeugen:
- Langsam essen: Iss langsam und kaue alle Speisen gründlich. Gut gekaute Speisen belasten den Magen weniger lange. Cremesuppen und Eintöpfe können ebenfalls hilfreich sein.
- Kleine Portionen: Im letzten Drittel der Schwangerschaft hat der Magen besonders wenig Platz. Nimm daher lieber häufiger kleine Mahlzeiten zu dir. Das gilt ganz besonders für die Abendmahlzeit. Du solltest sie ein bis zwei Stunden früher als vor deiner Schwangerschaft einnehmen.
- Fett und scharf vermeiden: Vermeide fettige und scharf gewürzten Speisen sowie Süßigkeiten. Sie reizen die Magenschleimhaut und regen die Magensäureproduktion an.
- Vermeide säurebildende Getränke: Kaffee, Obstsäfte und Getränke mit Kohlensäure sorgen ebenfalls dafür, dass der Körper mehr Magensäure produziert. Sie können deshalb Sodbrennen verursachen. Greif stattdessen lieber zu stillem Wasser und ungesüßtem Tee.
- Einengende Kleidung vermeiden: Trage weite Kleidung, die den Bauch nicht zusätzlich einengt. Das ist nicht nur angenehmer, sondern beugt auch Sodbrennen in der Schwangerschaft vor. Zu enge Kleidung beengt den Magen zusätzlich und fördert so das Aufsteigen der Magensäure.
- Mit erhöhtem Oberkörper schlafen: Gerade in der Nacht kommt es häufig zu Sodbrennen, da die Magensäure im Liegen leichter zurück in die Speiseröhre fließen kann. Lagere den Oberkörper leicht erhöht, um dies zu vermeiden.
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