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Tattoo-Pflege: Nach dem Stechen und später

Tattoo Pflege
Foto: CC0 / Pixabay / ilovetattoos

Bei der Pflege deines Tattoos solltest du einige Tipps beachten, damit deine Tätowierung nicht nur optimal verheilt, sondern auch danach möglichst lange schön aussieht. Wir verraten dir, worauf es bei der Tattoo-Pflege ankommt.

Tattoos sind salonfähig geworden und sind ihr altes Image von Gefängnistattoos über das berüchtigte „Arschgeweih“ los. Mittlerweile trägt rund jeder zehnte Deutsche, unter den 18 bis 29-Jährigen sogar jeder vierte, Farbe unter der Haut.

Das Geschäft mit den bleibenden Körperbildern boomt. Mithilfe von Maschinen wird die Farbe mit bis zu 10.000 Nadelstichen in der Minute in die mittlere Hautschicht, in die Epidermis, eingebracht. Dabei wird die Haut verletzt und es entsteht eine oberflächliche Wunde, vergleichbar mit einer Schürfwunde.

Wir erklären dir, wie du dein frisches Tattoo pflegst, damit es optimal verheilen kann und was du tun kannst, dass auch danach die Farbpigmente bestmöglich erhalten bleiben.

Die richtige Pflege beginnt schon vor dem Stechen

Die richtige Pflege beginnt schon vor dem Tätowieren.
Die richtige Pflege beginnt schon vor dem Tätowieren. (Foto: CC0 / Pixabay / xumux)

Die Wahl des richtigen Studios ist das A und O. Du solltest also vorher sichergehen, dass der Künstler sein Handwerk beherrscht, um dein Motiv richtig umzusetzen:

  • Informiere dich vorab über das Studio und den Künstler und sieh dir bisherige Arbeiten an.
  • Lass dich ausgiebig beraten und erkläre deine Motiv-Idee möglichst genau. Dabei können auch Bilder hilfreich sein.
  • Je nach Größe kann ein Tattoo viel Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass die Chemie zwischen dir und dem Tattoo-Künstler stimmt.

Weiters gibt es einige Faktoren, die deinem Tätowierer die Arbeit erleichtern:

  • Komme ausgeschlafen und frisch geduscht ins Studio. Zwar wird die betreffende Stelle vorher gründlich desinfiziert, jedoch ist gründliche Körperhygiene auch davor essentiell.
  • Das Stechen eines Tattoos kann langwierig und sehr belastend für deinen Kreislauf sein. Achte darauf vorher zu essen und bringe am besten auch etwas Fruchtsaft und einen kleinen Snack, wie etwa Nüsse mit.
  • Es ist wichtig, dass du am Tag zuvor keinen Alkohol zu dir nimmst. Durch seine blutverdünnende Wirkung würdest du vermehrt bluten, wodurch die Farbe schlechter in der Haut bleibt.

Tattoo-Pflege: Was du direkt nach dem Stechen beachten solltest

Ein profesioneller Tätowierer berät dich auch zur richtigen Pflege deines Tattoos.
Ein profesioneller Tätowierer berät dich auch zur richtigen Pflege deines Tattoos. (Foto: CC0 / Pixabay / favoritesunfl)

Nachdem du die Prozedur überstanden hast, solltest du dir und deinem Körper erstmal Ruhe gönnen. Ein professioneller Tätowierer schickt dich mit einem desinfizierten, eingecremten und in Folie verpacktem Tattoo nach Hause. Hier ein paar Hinweise zur Pflege deines frischen Tattoos:

  • Die Folie solltest du frühestens nach drei Stunden und spätestens nach einem Tag ablösen. Es ist vollkommen normal, wenn sich unter der Folie etwas Blut und Wundwasser gesammelt haben.
  • Danach wäscht du deine Tätowierung vorsichtig mit lauwarmen Wasser und eventuell mit einer ph-neutralen und hautschonenden Seife. Sie sollte frei von Parfüm und hautirritierenden Substanzen sein. Danach kannst du es sanft mit einem frischen Handtuch trocken tupfen.
  • Achte darauf, dass weder Kleidung noch Bettwäsche an deinem frischen Tattoo haften bleiben. Am besten sollte dein Bett frisch überzogen sein.

Damit dein Tattoo möglichst farbintensiv bleibt, empfehlen Experten, Krustenbildung zu vermeiden. Dabei ist es wichtig, dass du eine Balance findest. Die Haut soll weder austrocknen noch aufweichen.

  • Wasche dein Tattoo dafür regelmäßig mit lauwarmen Wasser. Du kannst dich während der Heilung normal duschen. Die Dusche sollte nur nicht zu heiß und ausgiebig sein, da das die Haut zusätzlich belastet.
  • Creme dein Tattoo regelmäßig mit sauberen Händen ein, besonders wenn deine Haut spannt und trocken wirkt. Dabei ist es wichtig das richtige Maß zu finden. Trage nur eine dünne Schicht auf, damit die Haut nicht aufweicht.

Sollte sich dennoch eine Kruste über deiner Tätowierung bilden, ist das zwar nicht optimal, aber grundsätzlich kein Problem. Creme dein Tattoo weiterhin ein und vermeide es den Schorf frühzeitig abzulösen, dabei könnte sich auch Farbe lösen.

Die richtige Creme zur Tattoopflege

Kokosöl kann die Heilung deines Tattoos unterstützen.
Kokosöl kann die Heilung deines Tattoos unterstützen. (Foto: CC0 / Pixabay / DanaTentis)

Da es sich bei einem frischen Tattoo um eine Wunde handelt, ist es wichtig, dass du deine Haut bei der Wundheilung unterstützt. Folgende Kriterien sollte die Creme deiner Wahl für ein Tattoo erfüllen:

  • frei von Duft- und Farbstoffen
  • feuchtigkeitsspendend
  • möglichst natürliche Inhaltsstoffe

Für die erste Woche verwendest du am besten eine Wund- und Heilsalbe aus der Apotheke. Mittlerweile gibt es auch unzählige Pflegecremes speziell für Tattoos. Viele enthalten allerdings fragwürdige Inhaltsstoffe, wie etwa Glycerin. Der Stoff wird in vielen Kosmetikprodukten zugesetzt, um Haut und Haare feucht zu halten, langfristig soll er aber das Gegenteil bewirken. Außerdem ist häufig Wollwachs, das aus dem Fell von Schafen gewonnen wird, oder Bienenwachs enthalten, wodurch die Cremes nicht vegan sind.

Vegane Tattoo-Cremes basieren häufig auf Kokosöl. Das ist durch seine antibakterielle Wirkung besonders gut für Tattoos geeignet. Allerdings solltest du darauf achten wirklich, nur eine hauchdünne Schicht aufzutragen, damit die Haut nicht aufweicht.

Alternativ kannst du auch selber Tattoo-Pflege auf der Basis von Kokosöl herstellen. Um deine Wundheilung zu fördern kannst du zusätzlich Ringelblume oder Spitzwegerich beimengen.

Weitere Tipps zur Pflege deines Tattoos

Nach dem Stechen bist du selbst für die richtige Pflege deines Tattoos verantwortlich.
Nach dem Stechen bist du selbst für die richtige Pflege deines Tattoos verantwortlich. (Foto: CC0 / Pixabay / fxxu)

Der Heilungsprozess dauert etwa 14 Tage bis ein Monat, dabei verhält sich die Haut jedes Menschen individuell verschieden. Damit dein Tattoo nicht nur gut verheilt, sondern auch die Farbe intensiv beibehält, gibt es einige grundlegende Tipps zu beachten:

  • Es ist vollkommen normal, dass dein Tattoo während der Heilungsphase juckt. Du solltest dem Juckreiz aber auf keinen Fall nachgeben und kratzen. Das könnte zu Narbenbildung führen und dein Tattoo nachhaltig verändern.
  • Dein frisches Tattoo braucht Luft, um gut abzuheilen. Trage am besten luftige Kleidung und vermeide Reibung.
  • Vermeide direkte Sonneneinstrahlung. UV-Strahlung lässt dein Tattoo ausblassen, deshalb empfehlen Experten Tattoos im Herbst oder Frühling stechen zu lassen.
  • Besuche im Schwimmbad oder in der Sauna und Solarium sind für dich in den ersten zwei Wochen tabu. Chlor und übermäßiges Schwitzen beeinträchtigen die Wundheilung und weichen die Haut auf. Schlimmstenfalls kann es zu Entzündungen und Farbverlust führen.
  • Sportliche Betätigung ist in der ersten Phase ebenfalls nicht empfehlenswert. Große Anstrengung und zusätzliche Reibung können deine Tätowierung beanspruchen. Gönne deinem Körper stattdessen sanfte Bewegung und viel Ruhe.
  • Unterstütze deinen Körper bei der Wundheilung durch ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung.

Wichtiger Hinweis: Sollte es zu starken Rötungen, Schwellungen und anderen Hautirritationen kommen, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Das können Hinweise auf eine Entzündung oder allergische Reaktion sein, die behandelt werden muss.

Die richtige Pflege nachdem dein Tattoo verheilt ist

Vor allem Tattoos an den Händen benötigen viel Pflege.
Vor allem Tattoos an den Händen benötigen viel Pflege. (Foto: CC0 / Pixabay / Free-Photos)

Damit die Konturen deines Tattoos scharf bleiben und die Farben nicht verblasst, braucht auch dein verheiltes Tattoo Pflege.

  • Sonnenschutz: UV-Strahlung wirkt sich negativ auf die Farbpigmente unter deiner Haut aus. Deshalb ist es besonders wichtig, tätowierte Haut vor Sonnenstrahlung zu schützen. Dabei empfehlen Experten zu Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor zu greifen. Creme deine Tattoos auch ein, wenn es draußen noch nicht so heiß ist.
  • Hautpflege: Häufig ist tätowierte Haut besonders empfindlich und benötigt daher regelmäßige Pflege. Das gilt vor allem für trockene Hautstellen wie Hände, Füße oder Ellenbogen. Regelmäßige Pflege kann das Nachstechen überflüssig machen oder zumindest deutlich herauszögern. Schmiere deine Tattoos dafür regelmäßig mit Ölen oder feuchtigkeitsspendenden Cremes ein.

Tipp: Du kannst langfristige Tattoo-Pflege auch ganz einfach selber herstellen. Dafür benötigst du nur etwas Kokosöl und Kakaobutter. Da beide Rohstoffe aus fernen Ländern importiert werden müssen, ist es besonders wichtig beim Kauf auf Fair-Trade-Siegel und Bio-Qualität zu achten.

  1. Mische Kokosöl und Kakaobutter im Verhältnis 1:1 und schmelze die Zutaten entweder im Wasserbad oder im Sommer in der Sonne.
  2. Fülle die Mischung in eine Eiswürfelform und lass sie im Kühlschrank aushärten.
  3. Die fertigen Pflege-Würfel kannst du in einem Glas im Kühlschrank aufbewahren.

Zur Pflege reibst du den Würfel sanft über dein Tattoo. Durch deine Körperwärme schmelzen die Zutaten und pflegen deine Haut optimal. Die Würfel sind auch gut zur Massage geeignet.

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