Trockene Lippen: Ursachen und was du dagegen tun kannst

Trockene Lippen sind ein häufiges Problem. Erfahre hier, welche Ursachen es gibt und was du gegen ausgetrocknete Lippen tun kannst.

Trockene Lippen sind häufig rau und rissig. Das sorgt für unangenehme Spannungsgefühle und kann sogar richtig schmerzhaft werden. Besonders schlimm wird es, wenn die Lippen aufplatzen und zu bluten beginnen.

Die Haut der Lippen ist wesentlich dünner und damit empfindlicher als die restliche Haut. Sie reagiert schneller auf Umwelteinflüsse oder zeigt dir eher an, dass dein Körper aus der Balance geraten ist. Die Ursachen für trockene Lippen sind jedoch meist harmlos und du kannst ausgetrocknete Lippen mit einfachen Hausmitteln pflegen.

Trockene Lippen: Die häufigsten Ursachen

Trockene Lippen haben weniger etwas mit deinem Hauttyp zu tun als mit dem Flüssigkeitshaushalt deines Körpers. Die Lippenhaut verfügt über wenige bis gar keine Talg- oder Schweißdrüsen, die ansonsten durch ihre Sekrete die Haut geschmeidig halten.

Verschiedene Ursachen können zu trockenen Lippen führen:

• Zu geringe Flüssigkeitsaufnahme: Wenn du nicht genug trinkst, gerät dein Flüssigkeitshaushalt in die Schieflage. Das kann zum einen daran liegen, dass du grundsätzlich zu wenig Wasser zu dir nimmst. Aber auch durch starkes Schwitzen, zum Beispiel beim Sport, verlierst du viel Flüssigkeit. Das Gleiche gilt bei Durchfallerkrankungen. Wenn du sehr trockene Lippen hast, achte darauf, mehr zu trinken.
• Nährstoffmangel: Vor allem ein Mangel an Vitamin B2 und dem Spurenelement Eisen kann zu trockenen Lippen führen. Einen Vitamin B2-Mangel erkennst du unter anderem an eingerissenen Mundwinkeln. Davon betroffen sind am ehesten Vegetarier:innen und Veganer:innen, da das Vitamin vorrangig in Fleisch, Fisch oder Milch vorkommt. Ein Eisenmangel kann unter anderem durch einseitige Ernährung entstehen. Wer eine monatliche Regelblutung hat, hat einen höheren Bedarf an Eisen. Einen Mangel erkennst du daran, dass die Haut blass und trocken ist. Zudem fühlst du dich ständig müde und schlapp.
• Infektionen: Bei Fieber oder auch einer Herpes-Infektion können die Lippen austrocknen. (Übrigens: Es gibt Hausmittel gegen Herpes.)
• Chemotherapien sind immense Belastungen für den Körper. Dabei leiden auch die Schleimhäute im Mundraum. Das kann Entzündungen auslösen und die Lippen austrocknen.

Äußere Umstände, die trockene Lippen hervorrufen können

Das Gesicht ist meistens ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt. Das kann auf Dauer ebenfalls zu trockenen Lippen führen. Aber auch Stress kann bewirken, dass die Lippen austrocknen. Das Medizinportal Netdoktor erklärt, dass die Haut der Lippen sehr dünn ist – so dünn, dass du das Blut als Lippenrot durchschimmern siehst. Ebenfalls fehlt eine schützende Hornhaut.

Diese äußeren Umstände können trockene Lippen begünstigen:

• Witterungsbedingungen: Das Wetter kann unsere Lippen stark beanspruchen. Besonders hohe und besonders niedrige Temperaturen trocknen unsere Lippen aus. Kalter Wind kann der Haut Feuchtigkeit entziehen. Im Winter setzt zusätzlich noch die Heizungsluft der Haut zu. In dieser Jahreszeit kämpfen viele auch mit trockenen Händen oder trockener Gesichtshaut.
• Zu viel Sonne: Netdoktor weist darauf hin, dass die Lippenhaut keine schützenden Pigmente besitzt. Die UV-Strahlen der Sonne können die Lippen austrocknen und auch einen Sonnenbrand verursachen. Denke immer an einen UV-Schutz für deine Lippen.
• Stressfaktoren: Starker Stress sorgt dafür, dass der Körper weniger relevante Funktionen drosselt, um Energie zu mobilisieren und die Sinne für potenzielle Gefahren zu schärfen. Die Speichelproduktion, die dafür sorgt, Nahrung zu zersetzen und unseren Mundraum zu befeuchten, kann bei psychischen Belastungen abnehmen.
• Zu viel Pflege: Wenn du regelmäßig Produkte zur Lippenpflege verwendest, kann das schnell zu einem Gewöhnungseffekt führen. Wenn du versuchst, die Lippenpflege abzusetzen, reagiert dein Körper darauf womöglich mit trockenen Lippen. Stiftung Warentest testete im Jahr 2023 verschiedene Lippenpflegestifte auf bedenkliche Inhaltsstoffe. Nur wenige enthalten noch bedenkliche Mineralöle. Einen Lippenbalsam aus natürlichen Zutaten kannst du auch selbst herstellen.

So kannst du trockenen Lippen vorbeugen

Trockenen Lippen kannst du mit gesunden Gewohnheiten und einfachen Maßnahmen vorbeugen.

Tipps für einen ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalt im Körper:

• Ausreichend trinken: Achte darauf, genügend Flüssigkeit zu dir zu nehmen. Trinke vor allem Wasser und ungesüßte Kräutertees. Um die Umwelt zu schonen und Plastikmüll zu vermeiden, kannst du in Deutschland fast immer bedenkenlos Leitungswasser trinken.
• Ausgewogene und gesunde Ernährung: Wenn du dich vegetarisch oder vegan ernährst, kannst du die meisten Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen beziehen. Vitamin B2 steckt beispielsweise in Grünkohl, Erbsen oder Brokkoli. Pflanzliche Eisenquellen sind unter anderem Linsen, Sesam, Kurkuma oder Kürbiskerne. Die Aufnahme von Eisen kannst du übrigens durch den Zusatz von Vitamin C fördern. Koffein im Kaffee oder Teein im schwarzen Tee hingegen hemmen die Aufnahme des Spurenelements.
• Stress reduzieren: Wenn du unter anhaltendem Stress leidest, können Entspannungstechniken deine Anspannung lösen. Probiere zum Beispiel aus, ob du dich durch Meditation, Yoga oder andere Sportarten entspannter fühlst. (Tipp: So findest du die passende Sportart.)

Pflege für trockene Lippen:

• Lippencreme: Pflege deine Lippen mit den richtigen Produkten. Achte darauf, dass sie die Lippen nicht versiegeln. Sie sollten dafür reich an wertvollen Ölen sein, um die Geschmeidigkeit der Lippen zu unterstützen und zu erhalten. Mehr zu Lippenbalsam erfährst du in unserem Ratgeber. 
• Lippenpeeling: Sind die Lippen schon trocken und rau, kann ein Lippenpeeling die Haut wieder glätten. Du kannst es selbst anmischen, zum Beispiel mit Honig und Zucker für den Peelingeffekt.

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English version available: 5 Natural and Effective Home Remedies for Dry Lips

Überarbeitet von Martina Naumann

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