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Vergiftungsgefahr im eigenen Garten: Das solltest du unbedingt wissen

Vergiftungsgefahr im eigenen Garten
Foto: CC0 / Pixabay / SvenHilker

Eigenes Gemüse anzubauen kann Spaß machen, bringt unter Umständen jedoch auch ein gewisses Risiko mit sich. Denn bei einigen Gemüsesorten besteht tatsächlich die Gefahr einer Vergiftung. Wir verraten dir alles, was du dazu wissen musst.

Nicht nur in der Natur kommen Giftpflanzen und für dich potenziell gefährliche Gewächse vor: Auch im heimischen Garten oder Beet kann das der Fall sein. Unreifes Gemüse oder blühende Kräuter können zu Übelkeit führen oder sogar krebserregend sein. Der Grund dafür sind giftige Stoffe, die in den Pflanzen vorkommen. Deswegen solltest du dich auch genau an die Verzehrempfehlungen halten.

In den folgenden Absätzen erklären wir dir, wo Gefahr in deinem Garten lauert.

Solanin sorgt für Vergiftungssymptome

Mit unreifen Tomaten solltest du vorsichtig sein.
Mit unreifen Tomaten solltest du vorsichtig sein.
(Foto: CC0 / Pixabay / Wild0ne)

Tomaten, Kartoffeln und Auberginen sind beliebt und kommen dementsprechend häufig auf die Teller. Allerdings steckt in den Nachtschattengewächsen der giftige Stoff Solanin.

Darauf musst du achten: 

  • Besonders im unreifen Zustand enthalten diese Gemüsesorten einen hohen Solaningehalt. Am höchsten ist er in Frühkartoffeln. Auch bereits keimende Kartoffeln weisen einen hohen Gehalt auf. 
  • Eine Vergiftung mit Solanin äußert sich durch Übelkeit, Völlegefühl und Benommenheit. Teilweise treten auch Halluzinationen und Erbrechen auf. 
  • Um eine Vergiftung mit Solanin zu vermeiden, solltest du Kartoffeln vor dem Essen schälen – egal ob du sie davor gekocht hast oder nicht. Am meisten Solanin steckt nämlich in der Schale. Auch Triebe solltest du entfernen.
  • Da Licht die Entstehung von Solaninen fördert, ist es sinnvoll, Kartoffeln dunkel und trocken zu lagern.
  • Bei Tomaten und Auberginen solltest du darauf achten, dass sie nicht mehr grün sind, wenn du sie verzerrst. Wenn du doch einmal grüne Tomaten hast, dann achte verstärkt auf die richtige Zubereitung und Dosierung. 

Lies dazu auch: Besser nicht essen: Das macht Kartoffeln giftig.

Vorsicht vor Blausäure

Im Aprikosenkern steckt Blausäure
Im Aprikosenkern steckt Blausäure
(Foto: CC0 / Pixabay / stevepb)

Blausäure kommt nicht nur in Bittermandeln, unreifen Bambussprossen oder Yamswurzeln vor, sondern auch in Obst und Gemüse, das in deinem Garten wächst. Dazu zählen Bohnen, Steinobst und Aprikosen. Bei Steinobst und Aprikosen steckt die Blausäure in den Kernen.

Das solltest du wissen:

  • Blausäure kann schon in kleinen Mengen tödlich wirken. Im menschlichen Körper hemmt es ein wichtiges Enzym, das für die Zellatmung zuständig ist. Durch den Sauerstoffmangel in den Zellen droht innerhalb kürzester Zeit Erstickungsgehfahr.
  • Es gilt: Ein bis zwei Milligramm Blausäure pro Kilogramm Körpergewicht können zum Tod führen. Allerdings ist der Toleranzbereich bei jedem Menschen unterschiedlich und mit bis zu 60 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht recht breit bemessen.
  • Allen voran ist Blausäure in hohen Mengen in Aprikosenkernen vorhanden. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung solltest du nicht mehr als zwei bittere Aprikosenkerne pro Tag konsumieren. 
  • Um die Gefahr einer Vergiftung mit Blausäure vorzubeugen, ist es ratsam Gemüse, zum Beispiel Bohnen, abzukochen. Bei einer Temperatur von 26 Grad Celsius verschwindet Blausäure beim Kochen. 
  • Verschluckst du mal einen Apfelkern ist das nicht weiter schlimm. Zwar enthalten sie auch einen Stoff, aus dem sich Blausäure bilden kann. Bis aber Vergiftungserscheinungen auftreten, müsstest du über 16 Äpfel inklusive Kerne konsumieren.
  • Auch in Kirschkernen steckt Amygdalin, aus dem Blausäure wird. Verschluckst du mal einen Kern, ist das aber genau wie beim Apfel nicht bedenklich. Allerdings sollte es nicht allzu oft vorkommen. 

Phasin sorgt für Probleme im Magen-Darm-Trakt

Bohnen solltest du nie roh essen, da eine Vergiftung droht.
Bohnen solltest du nie roh essen, da eine Vergiftung droht.
(Foto: CC0 / Pixabay / 1195798)

Phasin kommt in vielen Hülsenfrüchten und Obst- und Gemüsesorten vor. Phasin soll die Pflanzen vor Fressfeinden schützen. Laut Verbraucherzentrale sorgt Phasin im Körper dafür, dass rote Blutkörperchen aneinanderkleben. Das behindert den Sauerstofftransport im Blut. Auch die Aufnahme von Nährstoffen im Darm kann durch Phasin gestört werden.

Beachte die folgenden Hinweise:

  • Vor allem in rohen Bohnen steckt reichlich Phasin. Daher solltest du sie niemals roh essen, da Magenverstimmungen und Darmentzündungen drohen können. Gerade Kinder sind wegen ihres Gewichts besonders gefährdet. Im schlimmsten Fall kann sogar der Tod drohen.
  • Koche deine Bohnen: Wie die Verbraucherzentrale schreibt, wird das Gift in den Bohnen zerstört, wenn du sie zehn bis 15 Minuten kochst. Die Zubereitung in einem Dampfgarer ist bei den Bohnen nicht zu empfehlen, da die Bohnen darin nicht heiß genug zubereitet werden.

Generell solltest du bei vielen Lebensmitteln auf eine angemessene Zubereitung achten, da manche bei falscher Zubereitung giftig sein könnten. 

Sogar Petersilie kann gefährlich werden

Blüht Petersilie, ist das Kraut nicht mehr zum Verzehr geeignet
Blüht Petersilie, ist das Kraut nicht mehr zum Verzehr geeignet
(Foto: CC0 / Pixabay / MabelAmber)

Unglaublich, aber wahr: Petersilie wurde als Giftpflanze des Jahres 2023 ausgezeichnet. Das liegt an den Blüten des beliebten Küchenkrauts. Anders als Blätter und Petersilienwurzel sind diese alles anderes als gesund: 

  • Petersilie ist eine zweijährige Pflanze. Im zweiten Jahr bilden sich Blüten mit Saatkörnern. In diesen steckt Petersilienöl, in dem die Giftstoffe Apiol und Myristicin in hoher Konzentration vorkommen.
  • Zwar stecken diese Stoffe in allen Teilen der Petersilie, in den Saatkörnern kommen sie aber in einer besonders erhöhten Dosis vor.
  • Apiol kann auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und des Uterus wirken. Früher wurde es für abortive Zwecke verwendet. Außerdem ist es krebserregend. Verzerrst du Petersiliensamen, dann kann sich das durch Krämpfe äußern.

Um Beschwerden vorzubeugen, solltest du keine Petersilie mehr essen, die bereits blüht. Ansonsten ist der Verzehr völlig unbedenklich. 

Achtung vor bitteren Zucchini

Durch Bitterstoffe können Zucchini Übelkeit verursachen.
Durch Bitterstoffe können Zucchini Übelkeit verursachen.
(Foto: CC0 / Pixabay / ajcespedes)

Zucchini ist eine beliebte Gartenpflanze, weil sie so pflegeleicht ist. Aber das Kürbisgewächs kann auch gefährlich werden und eine Vergiftung hervorrufen. Zu den Symptomen zählen Übelkeit, Erbrechen und Herzrasen. Im schlimmsten Fall kann der Verzehr einer bitteren Zucchini sogar tödlich sein.

Das solltest du bei Zucchini beachten:

  • Zu einer Vergiftung kann es kommen, weil manche Zucchini die Bitterstoffe Cucurbitacine enthalten. Egal ob nur die Schale giftig schmeckt oder auch das Fruchtfleisch – eine solch seltsam schmeckende Zucchini solltest du auf gar keinen Fall verzehren, da eine Vergiftung droht. 
  • Zucchini, die du im Supermarkt gekauft hast, sind unbedenklich. Das Gleiche gilt ebenfalls für gekauftes Saatgut oder Jungpflanzen. Diese Pflanzen sind nicht mehr giftig, da der Giftstoff aus ihnen herausgezüchtet wurde. Gefährlich wird es erst, wenn du selbst Saatgut gewinnst. Dabei kann es zu einer Rückkreuzug kommen, durch die sich wieder Cucurbitacine in dem Kürbisgewächs befindet. 
  • Wachsen deine Zucchini neben Zierkürbissen, kann es außerdem sein, dass Bestäuberinsekten die Pollen der bitteren Zierkürbisse auf die Zucchini übertragen. Die so entstandene Kreuzung kann die gefährlichen Bitterstoffe enthalten. 
  • Übrigens: Auch durch Hitze und Trockenheit können Zucchini Bitterstoffe bilden. Das ist eine Stressreaktion der Pflanze.

Um eine Vergiftung vorzubeugen, solltest du Zucchini niemals neben Zierkürbissen anbauen und auf gekauftes Saatgut setzen. Ernte Zucchini zudem, solange sie noch jung sind. Am besten, bevor es richtig heiß wird. Hast du nur einen Bissen einer bitteren Zucchini gegessen und diesen sofort wieder ausgespuckt, hast du nichts zu befürchten. Kommt es aber zu Vergiftungserscheinungen, solltest du sofort einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. 

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