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Gemüsegarten planen: So kannst du einen Nutzgarten anlegen

Gemüsegarten
Foto: CC0 / Pixabay / Counselling

Um einen Gemüsegarten zu planen und somit einen Nutzgarten anlegen zu können, bedarf es einiges an Wissen und Planung. Wir geben dir einen Überblick, wichtige Tipps, die Vor- und Nachteile und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, was zu tun ist.

Nichts ist so befriedigend, wie selbst angebautes Gemüse zu ernten und zu essen. Wenn du Gemüse selber anbaust, weißt du ganz genau, was darin steckt: Du hast das Saatgut und die Erde selber ausgewählt und kannst Pestizide vermeiden.

Wir zeigen dir, wie du einen Gemüsegarten planen kannst.

Eigener Gemüsegarten: Vorteile und was du beachten solltest

Zu einem eigenen Gemüsegarten gehört einiges an Gartenarbeit.
Zu einem eigenen Gemüsegarten gehört einiges an Gartenarbeit.
(Foto: CC0 / Pixabay / photoAC)

Vorteile des eigenen Gemüsegartens:

  • In deinem eigenen Gemüsegarten bist du der Chef. Du entscheidest, welche Pflanzen und Dünger verwendet werden.
  • Du setzt dich mit dem Thema Lebensmittel auseinander und kannst so auch bewusster Gemüse und Obst genießen und wertschätzen.
  • Du bist in der Natur und kannst dich einem neuen Hobby widmen.

Folgendes solltest du beachten:

  • Mit der Planung des Gemüsegartens ist der Prozess nicht abgeschlossen. Du musst dich fortan immer um die Nutzpflanzen kümmern.
  • Die Ernte ist ein toller Moment. Je nach Größe musst du sie dann aber auch richtig lagern oder einkochen.
  • Bei Problemen wie Schädlingsbefall musst du rasch handeln.
  • Du brauchst genug Zeit, um dich um den Gemüsegarten zu kümmern.

Gemüsegarten für Anfänger:innen: Ideen und Planung

Eigenes Gemüse anzubauen kann Spaß machen.
Eigenes Gemüse anzubauen kann Spaß machen.
(Foto: CC0 / Pixabay / planet_fox)

Wenn du dich entschieden hast, einen Gemüsegarten anzulegen, solltest du deine Möglichkeiten abwägen. Wo und wie groß möchtest du das Ganze angehen? Ob im (Schreber-)Garten oder auf dem Balkon, beides ist möglich. Du kannst Nutzpflanzen in Blumentöpfen, Hochbeeten und auf freier Fläche wachsen lassen. Wir beschränken uns hierbei vorrangig auf das Hochbeet und freie Flächen im Garten, um das Thema einzugrenzen. Hochbeete sind auch am Balkon möglich.

Viel Werkzeug und Materialien kannst du gebraucht kaufen, zum Beispiel über eine Kleinanzeigen- oder Nachbarschaftsapp. Achte bei der Erde darauf, dass sie torffrei ist, um das Klima zu schützen.

Beachte, welche Pflanzen du gut beisammen wachsen lassen kannst. Bei der Planung solltest du natürlich nicht zuletzt darauf achten, was du gerne isst und selber anbauen möchtest. Vielleicht gibt es auch Lebensmittel, die dir im Supermarkt einfach zu teuer sind, bei denen die Belastung durch chemisch-synthetische Pestizide oftmals hoch ist oder bei denen die Transportwege sehr lang sind. Wobei der letzte Punkt natürlich oft damit zusammenhängt, dass diese Obst- und Gemüsesorten dann einfach ein anderes Klima benötigen als unser heimisches, aber einen Versuch ist es wert.

Gemüsepflanzen können verschiedene Anforderungen stellen: stehen sie gerne schattig oder sonnig, brauchen sie viel Wasser, welche Nährstoffe sollten sie aus der Erde bekommen und so weiter. Es gibt also einiges zu beachten, aber mit der Zeit kannst du dir einen Überblick darüber verschaffen. In erster Linie braucht eine Pflanze Wasser, Licht und Erde.

Dein Nutzgarten – Hochbeet oder im Freien?

Im Gemüsegarten kannst du Hochbeete benutzen.
Im Gemüsegarten kannst du Hochbeete benutzen.
(Foto: CC0 / Pixabay / AndreasGoellner)

Wenn du einen eigenen Gemüsegarten planst, musst du entscheiden, ob du Beete am Boden oder Hochbeete nutzt. Bei der freien Fläche am Boden kannst du im Bestfall einfach direkt loslegen. Du kannst vorab die vorhandene Erde über eine Bodenprobe analysieren lassen, wenn du dir unsicher bist, ob sie sich für einen Gemüsegarten eignet. 

Das Hochbeet macht erstmal mehr Arbeit und schafft einen zusätzliche Kostenfaktor. Um die Kosten etwas einzudämmen, kannst du dein Hochbeet selber bauen. Dafür kannst du danach rückenschonender arbeiten, gleichzeitig hält die Höhe auch gewisse Schädlinge fern von deinen Pflanzen. Die verschiedenen Schichten im Hochbeet sorgen dafür, dass Wasser ohne Staunässe abläuft und genug Nährstoffe für die Plfanzen da sind. Wie du das Hochbeet befüllst, sollte letztlich auch von den geplanten Pflanzen mitbestimmt werden.

Einen insektenfreundlichen Gemüsegarten planen

Du solltest darauf achten, eine insektenfreundliche Umgebung zu schaffen.
Du solltest darauf achten, eine insektenfreundliche Umgebung zu schaffen.
(Foto: CC0 / Pixabay / castleguard)

Nicht alle Insekten sind gleich Schädlinge, ganz im Gegenteil. Bienen zum Beispiel tragen einen wichtigen Teil zu einem funktionierenden Ökosystem bei und sollten dabei in deinem Garten willkommen sein. Auch Marienkäfer sind wertvoll, weil sie ein natürlicher Bekämpfer von Blattläusen sind.

Plane deinen Gemüsegarten insektenfreundlich. Sorge also für passende Pflanzen oder zum Beispiel eine Unterkunft für die fleißigen Helfer. Ein Insektenhotel kannst du auch selber bauen.

Folgende Pflanzen sind zum Beispiel insektenfreundlich:

Schritt für Schritt zum eigenen Gemüsegarten

Hochbeete eignen sich gut für den Gemüsegarten am Balkon.
Hochbeete eignen sich gut für den Gemüsegarten am Balkon.
(Foto: CC0 / Pixabay / congerdesign)

Was du vorab auf dem Weg zu deinem Gemüsegarten zu tun hast:

  • Planung: Bei der Planung beginnst du als Erstes damit zu überlegen, ob du eine freie Fläche oder ein Hochbeet für deinen Nutzgarten anlegen möchtest. Du kennst die Maße deiner Fläche, perfekt! Dann geht es an die Auswahl der Pflanzen. Bei der Planung solltest du beachten, welche Pflanzen harmonieren, wieviel Platz sie benötigen und wieviel Licht und Wasser die Pflanzen brauchen. Gerade wenn der Platz begrenzt ist, ist weniger oft mehr.
  • Vorziehen: Anfang des Jahres solltest du bereits mit dem Vorziehen beginnen. Das Prinzip dabei ist fast immer gleich. Du kannst gerne nachlesen, wie man zum Beispiel Tomaten vorzieht und was man dabei beachten muss. Sinn und Zweck des Ganzen ist es, einer Pflanze den optimalen Start zu geben, damit diese dann „nur“ noch wachsen und gedeihen muss, wenn sie in deinen Gemüsegarten eingepflanzt wird.
  • Bepflanzung: Nun hast du deine Pflanzen im Optimalfall bereits vorgezogen und womöglich schon abgehärtet, sodass die meisten Pflanzen gegen März/April ins Freie können. Ein Hinweis zu den Pflanzzeiten steht auch immer auf den Packungen der Samen. Nimm nur die stärksten und größten Pflanzen und setze sie mit genügend Abstand in die Erde. Beschrifte die Sektionen, um nicht den Überblick zu verlieren, wo welche Pflanze steht. Diese haben womöglich unterschiedliche Ansprüche bei der Wassergabe. Hier mehr Inspiration, womit du dein Hochbeet bepflanzen kannst

Jetzt geht es ans Eingemachte, deine Pflanzen brauchen dich:

  • Bewässerung: Im Freien nimmt die Natur ihren Lauf. Licht kommt durch die Sonne und Regen trägt zur Bewässerung bei. Ein selbst angelegter Gemüsegarten ist allerdings immer etwas künstlich geschaffenes ,und deswegen geht kein Weg an der zusätzlichen Bewässerung vorbei. Du kannst selber ein Bewässerungssystem bauen oder von Hand gießen. In beiden Fällen solltest du Regenwasser verwenden, das spart nicht nur Geld und Ressourcen, sondern ist auch für die Pflanzen gesünder. Vergiss nicht, auch über deinen Urlaub hinweg eine sinnvolle Bewässerungsidee zu nutzen, sonst wäre womöglich die ganze Arbeit umsonst.
  • Ausgeizen/Pflege: Pflanzenpflege ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, um einen möglichst hohen Ernteertrag zu bekommen. Beim Ausgeizen entfernt man einzelne Triebe der Pflanze, um das Wachstum an anderer Stelle zu fördern. So kann die Pflanze ihre Kraft bündeln und verschwendet sie nicht an zu vielen Stellen. Dazu brichst du die Triebe einfach heraus, dickere Triebe trennst du mit einem scharfen Messer ab. Vertrocknete Blätter solltest du entfernen, auch die, die auf dem Boden liegen, dort kann sich sonst Schimmel bilden. Mehr dazu hier: Tomaten ausgeizen: So machst du es richtig
  • Düngen/Schädlingsbekämpfung: Sowohl Dünger als auch ein Mittel zur Schädlingsbekämpfung kannst du selber machen und solltest dabei nicht zur Chemiekeule greifen. Das ist für dich und auch die Natur viel gesünder. Dünger ist nötig, um den Pflanzen die passenden Nährstoffe zuzuführen. Dies bringt eine ertragreiche Ernte und sorgt für die fehlenden Nährstoffe, falls man Nutzpflanzen aufzieht, die mehrjährig sind (zum Beispiel: Rhabarber, Bärlauch, Ingwer). Wenn die Pflanzen von Schädlingen angegriffen werden, ist es notwendig der Pflanze bei der Verteidigung zu helfen, aber auch da gibt es tolle Möglichkeiten, einen natürlichen Pflanzenschutz zu nutzen.

Die Früchte deines Erfolgs:

  • Ernte: Nun ist der Schritt gekommen, auf den man wohl am meisten hinfiebert: die Ernte. Du pflückst also die reifen Früchte nach und nach von den Pflanzen in deinem Gemüsegarten. Das ist das wohl schönste Gefühl, das erste Mal in selbst gezogenes und geerntetes Gemüse/Obst zu beißen. Falls du nicht alles direkt verwerten kannst und oder möchtest, gibt es auch tolle Möglichkeiten seinen Ertrag zu konservieren
  • Nachversorgung: Wenn die Saison zu Ende ist und man alle Pflanzen abgeerntet hat, bleiben noch die Nachversorgung und Vorbereitung für die nächste Bepflanzung. Hast du einjährige Pflanzen, entferne diese mit der Wurzel. Der Boden wurde vermutlich ausgezehrt und muss für die nächste Bepflanzung dann mit neuen Nährstoffen angereichert werden, entweder durch Dünger oder frische Erde. Damit solltest du dann aber bis zur anstehenden Bepflanzung warten. Es gibt auch Wintergemüse, sodass du ganzjährig anbauen kannst. Über den Saisonkalender kann man sich einen guten Überblick verschaffen und auch einen Plan für das ganze Jahr erstellen. 
  • Im Anschluss geht das Ganze wieder von vorne los.

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