Wilde Möhre: So pflanzt, pflegst und verwendest du sie Von Daniela Staber Kategorien: Ernährung Stand: 29. Mai 2020, 16:40 Uhr Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear Die wilde Möhre ist als Urform unserer heutigen Karotte auch für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Die weißen Blüten locken Bienen, Schmetterlinge und Käfer an. Wie du die Wilde Möhre pflanzt und wie du sie verwenden kannst, liest du hier. Die Wilde Möhre ist die Urform unserer heutigen Karotte. Sie gehört zur Familie der Doldengewächse und ist in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und Asiens verbreitet. Meist wächst sie an Wegrändern oder Böschungen. Ihre Wurzeln kannst du genauso essen wie die der Kulturkarotten, jedoch sind Wilde Möhren deutlich kleiner und weniger zart. Darüber hinaus hat die Wilde Möhre eine lange Tradition als Heilpflanze. Lies hier, wie du die Wilde Möhre in deinem Garten kultivierst und wie du sie verwenden kannst. Wilde Möhre in deinem Garten Die wilde Möhre bietet Insekten wie Schmetterlingen oder Bienen wertvolle Nahrung.. (Foto: CC0 / Pixabay / chaoselly-foto) Die Wilde Möhre ist als Urform ein klassisches Beispiel für alte Gemüsesorten. Baust du sie in deinem Garten an, trägst du gleich doppelt zum Erhalt der Sortenvielfalt bei: Neben der Gemüsesorte, die du so erhältst, bietet die ursprüngliche Form der Karotte mit ihren weißen Dolden wertvolle Nahrung für Insekten. Laut NABU ist die Wilde Möhre bei vielen Insekten sehr beliebt. Dazu gehören unter anderem Wildbienen, Blattwespen, Wanzen, Käfer und Fliegen. Einige Raupen, wie die des Schwalbenschwanzes, schätzen die Wilde Möhre besonders als Nahrungsquelle. Sie ist somit auch eine gute Ergänzung für einen insektenfreundlichen Garten. Die folgenden Punkte solltest du berücksichtigen, damit sich die Wilde Möhre in deinem Garten wohlfühl. Standort: Die Wilde Möhre bevorzugt einen sonnigen Standort, gedeiht aber auch im Halbschatten. Boden: Die Urform der Karotte ist recht anpassungsfähig, was die Bodenverhältnisse anbelangt. In der Natur wächst sie auf trockenen, kalkhaltigen und durchlässigen Böden. Wilde Möhre pflanzen und pflegen Die Wilde Möhre ist einfach zu pflanzen und braucht kaum Pflege. (Foto: CC0 / Pixabay / anandasandra) Die Wilde Möhre ist eine meist zweijährige, krautige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sie bodennah ihre Blätter aus, die kreisförmig angeordnet sind. Erst im zweiten Jahr blüht die Wilde Möhre. Sie wird zwischen zehn und 30 Zentimeter hoch. Obwohl die Wurzeln kaum Carotin enthalten und dadurch weiß anstatt orange sind, erinnert ihr Duft stark an Karotten. Wenn du die wilde Möhre in deinem Garten pflanzen möchtest, empfehlen wir dir, Bio-Saatgut zu verwenden. So verzichtest du auf Gentechnik und unterstützt die Sortenvielfalt. So pflanzt du die Wilde Möhre: Die Wilde Möhre gehört zu den sogenannten Kaltkeimern. Daher benötigt sie zu Beginn eine längere Kälteperiode, um keimen zu können. Ab April kannst du die Wilde Möhre direkt ins Beet säen. Möchtest du sie als Gemüse kultivieren, empfiehlt sich ein Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern. Für eine wilde Blumenwiese kannst du die Samen einfach breit streuen. So pflegst du die Wilde Möhre: Bis die Samen zu keimen beginnen, solltest du sie unbedingt gut feucht halten. Darüber hinaus brauchst du sie nur während lang anhaltender Trockenperioden zu gießen. Da die Wilde Möhre an nährstoffarme Böden gewohnt ist, brauchst du sie nicht zu düngen. So verwendest du die Wilde Möhre Alle Teile der Wilden Möhre sind essbar. (Foto: CC0 / Pixabay / Pezibear) Aus kulinarischer Sicht ist die Wilde Möhre besonders wertvoll, da du alle Teile verwerten kannst. Wurzel: Möchtest du die Wurzeln der Wilden Möhre verarbeiten, so solltest du sie am Ende des ersten Jahres ernten. Hat die Pflanze einmal begonnen, Blüten auszubilden, verholzen die Wurzeln und sind sehr scharf. Im ersten Jahr hingegen lagern sie Zucker ein und sind besonders süß. Du kannst sie roh zu dir nehmen oder gekocht wie gewöhnliche Karotten zubereiten. Blätter und Blüten: Mit den jungen Blättern kannst du Wildkräutersalat zubereiten, sie ähnlich wie Spinat verarbeiten oder sie als Suppengrün verwenden. Ernte die Blätter dafür am besten im Frühling, zwischen April und Juni, bevor die Stiele verhärten. Auch die jungen Blüten sind essbar. Mit ihnen kannst du Speisen dekorieren. Mitgekocht verleihen sie deinen Speisen eine angenehme Würze. Früchte: Die Früchte oder Samen der Pflanze werden eher selten verwendet. Grundsätzlich kannst du sie ähnlich wie Anis oder Fenchel, die aus derselben Familie stammen, als Gewürz verwenden. Die Samen sind von September bis Oktober erntereif. Aufgrund ihrer vielfltigen Wirkung gilt die Wilde Möhre auch als Heilpflanze. Traditionell wird sie unter unter anderem bei Verdauungsproblemen angewandt, oder um die Menstruation zu regulieren. Auch hier werden alle Teile der Pflanze genutzt. Einer Studie aus dem Jahr 2017 zufolge hat die Wilde Möhre auch weitere heilsame Eigenschaften: antioxidativ entzündungshemmend förderlich für die Wundheilung blutzuckersenkend senkt den Cholesterinspiegel. Tipp: Sammelst du die Wilde Möhre in der Natur, kannst du sie anhand ihres charakteristischen dunklen Flecks in der Mitte der hellen Blüten erkennen. Dieser Fleck hat ihr auch den Namen „Mohrrübe“ eingebracht. Er soll Insekten anlocken und so bei der Bestäubung helfen. Aber Achtung: Es gibt einige Doppelgänger der Wildpflanze, wie etwa die giftige Hundpetersilie, mit der du die Pflanze besser nicht verwechseln solltest. 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