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Wintererbse: So kannst du sie pflanzen und ernten

Wintererbse
Foto: CC0 / Pixabay / suezl99

Die Wintererbse ist eine gesunde Hülsenfrucht, die sich für eine Früh- und Späternte eignet. Hier erfährst du, wie du die beliebte Nutzpflanze im Frühjahr oder Winter säst, pflegst und erntest.

Die Wintererbse zählt zu der Familie der Hülsenfrüchte (Fabaceae). Sie gilt als eine ertragreiche Sorte, da sie je nach Aussaat von April bis Oktober Triebspitzen, Blüten und Früchte liefert. 

Erbsen stammen ursprünglich aus dem Orient. Über den Mittelmeerraum führten Händler:innen sie auch in Europa ein. Heute zählen sie zu den beliebtesten Nutzpflanzen. Erbsen sind gesund und nahrhaft. Sie enthalten wichtige Mineralstoffe, Ballaststoffe und pflanzliche Proteine. Deshalb sind sie besonders im Rahmen einer veganen oder vegetarischen Ernährung eine wichtige Eiweißquelle.

Die Wintererbse eignet sich für eine Früh- und Späternte. Das bedeutet, dass du je nach Zeitpunkt der Aussaat von April bis November ernten kannst. Dabei solltest du auf den passenden Standort, die richtige Aussaat und eine angemessene Pflege achten.

Wintererbse: Standort und Boden

Die Wintererbse mag einen lichtdurchfluteten Standort.
Die Wintererbse mag einen lichtdurchfluteten Standort.
(Foto: CC0 / Pixabay / tiffanykay)

Wähle einen geeigneten Standort, bevor du die Wintererbsen aussäst. Bedenke dabei die Wuchseigenschaften der jeweiligen Art. Die Wintererbse wächst als Staude und erreicht eine Höhe von 45 bis 55 Zentimetern. Die weißen Blüten zieren die Staude ab Mai und entwickeln sich im Frühsommer zu prall gefüllten, acht bis zehn Centimeter langen Schoten mit schmackhaften Erbsen. 

Die Erbse gedeiht im Beet oder im Kasten auf Balkon und Terrasse. Der Standort sollte:

  • der Pflanze viel Licht und Sonneneinstrahlung bieten
  • offen (also nicht zugewuchert), aber windgeschützt sein
  • und einen feinen, humusreichen Boden aufweisen.

Die Wintererbse verträgt keine nassen und schweren Böden. Sollte dein Boden sehr lehmig oder sandig sein, dann lockere ihn auf und verbessere ihn mit etwas organischem Kompost.

    Die Wintererbse ist eine einjährige Pflanze, die du jedes Jahr neu aussäen musst. 

    Tipp: Trockne einige deiner selbst geernteten Erbsen und säe sie im nächsten Jahr wieder aus. So hast du dein eigenes Saatgut. Sammle dafür eine Handvoll Erbsen nach der Ernte und lasse sie in Küchenpapier eingewickelt trocknen. Hebe die trockenen Erbsen in einem verschließbaren Behälter an einem dunklen Ort auf.

    Wintererbse säen: Der richtige Zeitpunkt

    Die Wintererbse kannst du als Winterkultur oder als Sommerkultur pflanzen. 

    Die Winterkultur (Herbstaussaat) säst du im Oktober oder November. Die Reifezeit der Winterkultur beträgt etwa sieben Monate. Das heißt, du kannst die ersten Früchte bereits im Frühjahr ernten. Der Vorteil der Winterkultur: Du hast den Winter über immer frische Triebspitzen, die du in Salaten, Smoothies oder auf Brot essen kannst.

    Wenn du die Wintererbse im Herbst aussäen möchtest, dann achte darauf, dass die Erbse noch mindestens zwei Wochen bei über sieben Grad Celsius gedeihen kann. Sonst keimt sie nicht. Bei milden Wintern kannst du die Wintererbse im Beet oder draußen auf dem Balkon säen. Sollte der Winter jedoch hart und frostig sein, dann sind die jungen Pflanzen besser im Gewächshaus oder drinnen an einem kühlen Ort aufgehoben. Im März kannst du die Pflänzchen dann behutsam ins Freie setzen.

    Bei der Sommerkultur (Frühjahraussaat) säst du die Wintererbse von Februar bis Juni. Die Reifezeit für die Hülsenfrüchte beträgt dann nur etwa vier Monate. Pflanze die Wintererbse im Frühjahr direkt ins freie Beet oder in Kästen auf Balkon und Terrasse. Säst du die Erbsen früh, kannst du bereits im April frische Triebspitzen ernten. Im Mai entfaltet die Wintererbse ihre Blüten, aus denen im Sommer dann die Erbsenschoten entstehen. 

    So gelingt die Aussaat

    Die Wintererbse kannst du direkt im Beet säen oder zuerst vorkeimen lassen.
    Die Wintererbse kannst du direkt im Beet säen oder zuerst vorkeimen lassen.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Ashish_Choudhary)

    Um deine Wintererbse zu pflanzen, hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst sie vorkeimen lassen oder direkt säen.

    1. Beim Vorkeimen legst du die Samen der Erbse auf ein feuchtes Küchenpapier in einen verschließbaren Behälter. Decke sie mit etwas Papier ab, da sie Dunkelkeimer sind.
    2. Prüfe alle par Tage, ob sie noch feucht sind und sprühe sie gegebenenfalls mit etwas Wasser an.
    3. Nach wenigen Tagen entwickeln die Erbsen feine Wurzeln. Der Vorteil ist, dass sie einen Wachstumsvorsprung haben und schneller und stärker gedeihen können.
    4. Setzte die vorgekeimten Erbsen nach einigen Tagen dann in die Erde. Folge dazu der Anleitung zu der direkten Aussaat. 

    Bei der direkten Aussaat werden die Erbsen ohne Vorkeimen in die Erde gesteckt. Gehe dabei wie folgt vor:

    1. Bohre kleine Löcher (circa zwei Zentimeter tief) in die Erde oder ziehe eine Rille für den Reihenanbau. 
    2. Lege die Erbsen in das Loch oder die Rille. Halte einen Abstand von circa fünf Zentimetern ein. In einen Topf passen je nach Größe zwei bis sechs Erbsenpflanzen. 
    3. Bedecke die Wintererbsen mit etwas Erde. 
    4. Wässere die Erde vorsichtig. Achte darauf, dass die Erbsen nicht weggespült werden.

    Bei der direkten Aussaat keimen die Wintererbsen nach ein bis drei Wochen. 

    Wintererbse: Die richtige Pflege

    Die jungen Pflanzen sind auch bei Vögeln ein beliebter Snack.
    Die jungen Pflanzen sind auch bei Vögeln ein beliebter Snack.
    (Foto: CC0 / Pixabay / Hundva)

    Wintererbsen sind recht pflegeleicht. Beachte diese Tipps, damit die Hülsenfrucht die Saison gut übersteht und ertragreich gedeiht.

    • Wässere die Jungpflanzen regelmäßig. Vermeide jedoch übermäßige Feuchtigkeit und Staunässe
    • Schütze die Erbsen vor Vögeln. Die Wintererbsen sind ein beliebter Snack für Amseln und andere Vögel. Um die Samen zu schützen, bedecke die Erde mit einem dünnen Netz oder Mulch. Achtung: Sobald die Erbsen keimen und Blätter entwickeln, musst du die die Abdeckung abnehmen. Pflanze die Wintererbse alternativ in einem kleinen Gewächshaus oder stelle ein buntes Windspiel auf. 
    • Biete den Wintererbsen eine Rankhilfe. Dazu eignen sich dünne Hölzer wie Hasel oder Bambus. Du kannst Wintererbsen auch an einem Gartenzaun entlang pflanzen.
    • Häufe die Erde etwa zwei Wochen nach dem Auskeimen um die Jungpflanze herum etwas an. So förderst du die Wurzelbildung und die Pflanzen werden robuster. 
    • Düngen ist bei der Wintererbse nicht nötig.

    Übrigens: Wenn du die Wurzeln der Winterernte am Ende der Saison im Boden lässt, dann liefern diese wertvollen Stickstoff für Folgekulturen.

    Wintererbse ernten und verwerten

    Ernte die knackigen Schoten und die frischen Triebe der Wintererbse.
    Ernte die knackigen Schoten und die frischen Triebe der Wintererbse.
    (Foto: CC0 / Pixabay / wsujeffersoncounty0)

    Die Wintererbse ist eine ertragreiche und nahrhafte Pflanze. Zum Ernten und Verzehr eignen sich 

    • junge Triebspitzen
    • Blüten
    • Früchte (Erbsen)

    Ernte in den frühen Stadien des Wachstums die jungen Triebspitzen. Pflücke sie vorsichtig ab, sobald die Pflanze 15 Zentimeter oder größer ist. Achte darauf, mindestens die Hälfte stehen zu lassen, damit die Wintererbse weiter wachsen kann. Verwende die leckern Blättchen in Salaten, Smoothies oder auf einem Sandwich. 

    Ab Mai bildet die Wintererbse Blüten. Diese sehen toll als Deko auf Salat aus. Ernte jedoch nicht zu viele der Blüten, da aus diesen später die Erbsenschoten entstehen. 

    Die Schoten der Wintererbse sind erntereif, wenn sie richtig prall sind. Je nach Zeitpunkt der Aussaat ist das zwischen Mai und Oktober der Fall. Pflücke die Schoten mit der Hand ab. Die Hülse ist nicht genießbar. Pule deshalb die Erbsen aus der Hülse raus, um sie in leckeren Rezepten zu verwerten. Erbsen kochen ist eine klassische Zubereitungsart. Probiere alternativ einmal ein leckeres Erbsenpesto oder iss Erbsen roh als Snack oder in einem Erbsensalat.

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