Jede Sonnencreme ist besser als gar kein Sonnenschutz, so viel ist klar. Doch welche Sonnenmilch und welches Sonnenspray sind besonders unbedenklich für Gesundheit und Umwelt? Öko-Test hat dazu über 20 Sonnenschutz-Produkte begutachtet. Die gute Nachricht: Naturkosmetik überzeugt auf ganzer Linie. Die schlechte: Kritische UV-Filter sind immer noch weit verbreitet.
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Nachdem der Mai mit durchwachsenen Temperaturen aufgewartet hat, stehen uns jetzt warme bis sehr warme Sommermonate bevor. Da kommt es gelegen, dass die Zeitschrift Öko-Test erneut zahlreiche Sonnencremes unter die Lupe genommen hat.
Während Öko-Test im letzten Jahr Sonnencremes für Kinder (mit Lichtschutzfaktor 50/50+) und davor Sonnencremes für empfindliche Haut untersuchte, haben sich die Verbraucherschützer:innen für 2021 wieder einen breiteren Querschnitt an Sonnenschutzmitteln vorgenommen.
Sonnencreme mit LSF 30 im Test
Insgesamt wurden diesmal 22 Sonnencremes mit LSF (Lichtschutzfaktor) 30 erworben und zur Untersuchung ins Labor geschickt. Acht der 22 Sonnencremes im Test kamen von zertifizierten Naturkosmetik-Marken wie Speick, Lavera oder i+m, einige Cremes im Test waren außerdem speziell für empfindliche Haut ausgelobt. Bei den meisten Produkten handelte es sich um klassische Sonnencremes (gerne auch unter den schickeren Bezeichnungen „Sonnenmilch“, „Sonnenfluid“ oder „Sonnenlotion“) aus der Tube oder Flasche; vier der untersuchten Produkt waren Sonnensprays.
Wie bei den meisten Kosmetik-Tests, die Öko-Test durchführt, zeigte sich auch im Sonnencreme-Test, dass Naturkosmetik oft weniger problematische Inhaltsstoffe enthält als konventionelle Produkte. Kein Wunder: Viele umstrittene Stoffe wie der UV-Filter Octocrylen werden in zertifizierter Naturkosmetik einfach nicht verwendet. Stattdessen setzen Bio-Sonnencremes auf mineralische Lichtschutz-Filter, die Öko-Test als unbedenklich einstuft, weil sie anders wirken als chemische UV-Filter.
Entsprechend bewertete Öko-Test alle Naturkosmetik-Sonnencremes im Test als empfehlenswert, Abzüge gab es bei einigen Produkten lediglich für verbesserungsbedürftige Verpackungen oder Angaben.
Öko-Test Sonnenschutz: Die Testsieger 2021
Als bestes Naturkosmetik-Produkt setzte sich ein Eigenmarken-Artikel ab:
- Alverde Sensitiv Sonnenmilch LSF 30 (oben im Bild) war als einzige Bio-Sonnencreme „sehr gut“. Du erhältst sie bei dm, auch online.
Von den konventionellen Sonnencremes erhielten sogar drei Produkte, in denen das Labor keine umstrittenen Stoffe fand, das Prädikat „sehr gut“. Auch hier handelte es sich um Eigenmarken:
- Cien Sun Sonnenmilch LSF 30 (oben im Bild), erhältlich bei Lidl.
- Sun Dance Green Sonnenmilch LSF 30, erhältlich bei dm, auch online.
- Today Sonnenmilch LSF 30 von Rewe. Achtung: Laut Beschreibung im Rewe-Onlineshop enthält diese Sonnencreme den bedenklichen UV-Filter Octocrylen, der von Öko-Test jedoch nicht im Produkt gefunden wurde. Auf Nachfrage hat uns Öko-Test mitgeteilt, dass es sich zwar tatsächlich um das gleiche Produkt handelt (nachvollziehbar am EAN-Code), die Inhaltsstoffliste auf der Rewe-Website die Inhaltsstoffe aber nicht (oder nicht mehr) korrekt wiedergibt.
Öko-Test bemängelt kritische Stoffe in Sonnencreme
Neben dem genannten UV-Filter Octocrylen, der verdächtigt wird, hormonell zu wirken, kritisierte Öko-Test auch das Molekül Benzophenon, ein Zerfallsprodukt von Octocrylen: Das Labor wies Benzophenon in einigen getesteten Cremes in unterschiedlichen Mengen nach. Laut Öko-Test gilt der Stoff als „wahrscheinlich krebserregend“.
Obwohl noch Forschungsbedarf besteht und deutsche und europäische Behörden nicht alle Einschätzungen zu den genannten Inhaltsstoffen teilen, rät Öko-Test schon seit Jahren von Produkten ab, die Octocrylen enthalten. Das Gleiche gilt für Cremes mit dem Wirkstoff Ethylhexylmethoxycinnamat: Auch er steht im Verdacht, das Hormonsystem zu stören und auch er fand sich in einer Sonnencreme, die im Test durchfiel.
Negativ fielen im Test außerdem PEG/PEG-Derivate – die die Haut durchlässiger für körperfremde Stoffe machen – sowie halogenorganische Verbindungen auf. Abgewertet wurden außerdem Kunststoffverbindungen, die sich in acht Cremes fanden: Sie gelangen von der Haut als Mikroplastik in die Umwelt und belasten dort Tiere und Pflanzen.
Darum fiel Piz Buin im Test durch
Besonders hart ging Öko-Test mit dem Piz Buin Moisturising Ultra Light Sun Spray SPF 30 (oben im Bild) von US-Hersteller Johnson & Johnson ins Gericht: Das Spray enthielt laut Öko-Test nicht nur eine „deutliche Menge“ Benzophenon, PEG/PEG-Derivate und Kunststoffverbindungen, sondern wies auch nur unvollständige Anwendungs- und Warnhinweise zum richtigen Umgang mit der Sonne auf. Urteil: „ungenügend“.
Alle Ergebnisse: Den vollständigen Sonnencreme-Test findest du in Öko-Test 06/2021 (am Kiosk ab 27. Mai 2021) oder direkt auf oekotest.de.
Tipp: Sonnenschutz ist bei richtiger Lagerung oft lange haltbar. Besonders nachhaltig verhältst du dich deshalb, wenn du zuerst deine alte Sonnencreme verbrauchst, bevor du dir eine neue anschaffst. Lies dazu: Alte Sonnencreme: Kann man die Creme vom Vorjahr noch verwenden? Wird es Zeit für eine neue Sonnencreme, findest du viele Bio-Marken und -Shops in unserer Liste mit aktuellen Gutscheinen für Naturkosmetik.
Und: Die beste Sonnencreme hilft natürlich nichts, wenn man sie nicht richtig anwendet! Mehr dazu in: Sonnenbrand vermeiden: 10 Tipps, die du kennen solltest
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