Öko-Test Vollkornspaghetti: Von „sehr gut“ bis indiskutabel Von Sven Christian Schulz Kategorien: Ernährung Stand: 10. September 2020, 13:07 Uhr Foto: © Öko-Test Vollkornspaghetti sind oft mit Schimmelpilzgiften belastet – das zeigen die Ergebnisse der Spaghetti im Test des Verbrauchermagazins Öko-Test. 20 Packungen Vollkornspaghetti haben die Experten getestet, immerhin neun sind empfehlenswert. Vollkornspaghetti gelten als gesund und sind inzwischen auch in Bio-Qualität bei Supermärkten und Discountern erhältlich. Im Gegensatz zu normalen Spaghetti sind die Vollkornspaghetti besonders reich an Ballaststoffen: Eine Portion (125 Gramm) enthält etwa zehn Gramm Ballaststoffe und liefert somit ein Drittel der empfohlenen Tagesmenge an Ballaststoffen. Außerdem enthalten Vollkornspaghetti viermal mehr Mineralien als normale Pasta. Vor allem Eisen, Magnesium, Zink und B-Vitamine stecken in der Vollkornpasta. Denn während normale Spaghetti nur aus dem Mehlkörper des Getreidekorns bestehen, werden in Vollkornspaghetti auch Teile der äußeren Kornschichten verarbeitet. Dort befinden sich die meisten Nährstoffe. Allerdings ist Vollkorn auch anfälliger für Schimmelpilzgifte. Öko-Test hat daher geprüft, mit welche Mengen an giftigen Schimmelpilzen Vollkornspaghetti belastet sind. Öko-Test Vollkornspaghetti – Alle Testergebnisse als PDF** Vollkornspaghetti im Test: Bio-Produkte sind Testsieger Öko-Test hat die Spaghetti im Labor auf Pestizide, Schimmelpilzgifte, Schwermetalle und Mineralölbestandteile hin untersuchen lassen. Sensorik-Experten haben außerdem Geschmack, Geruch und Mundgefühl der Pasta bewertet. Das Ergebnis: Acht Vollkornspaghetti sind „sehr gut“, sie alle haben Bio-Qualität. Sie bestehen aus Hartweizenvollkornmehl, Vollkorn-Hartweizengrieß oder Dinkel-Vollkornmehl. Konventionelle Vollkornspaghetti sind „gut“ oder schlechter. Unter den acht Testsiegern befinden sich günstige Discounter-Produkte, wie etwa die Bio-Spaghetti von Lidl. Aber auch Marken-Produkte wie die Dinkel-Vollkornspaghetti von Naturata mit Demeter-Siegel. Mineralölrückstände befinden sich in den acht Testsiegern nicht oder nur in geringen Spuren. „Über Geschmack lässt sich streiten“, schreibt Öko-Test und empfiehlt Vollkorn-Muffeln, mit weniger herben Vollkornspaghetti zu beginnen oder sie mit herkömmlicher Pasta zu mischen. Nur leicht herb sind beispielsweise die Vollkornspaghetti von Netto. Schimmelpilzgifte in Spaghetti: Auch Bio-Produkte betroffen Vollkornspaghetti sind oft mit Schimmelpilzgiften belastet. (Foto: Pascal Thiele / Utopia.de) Von den getesteten Vollkornspaghetti ist nur ein einziges Produkt vollständig frei von nachweisbaren Schimmelpilzgiften. Bei neun weiteren Spaghetti sind die giftigen Schimmelpilze nur in so geringen Spuren enthalten, dass Öko-Test trotzdem noch ein „sehr gut“ oder „gut“ vergeben konnte. Davon sind die meisten Bio-Produkte. Doch in einigen Bio-Produkten sowie in konventionellen Spaghetti gibt es größere Mengen des Gifts: Deutliche Mengen der Schimmelpilzgifte hat Öko-Test in insgesamt elf Produkten gefunden, fünfmal sogar „stark erhöhte“ Mengen. Sie haben mit „befriedigend“ oder schlechter abgeschnitten. Besonders hohe Mengen hat das Labor zum Beispiel bei den Vollkorn-Spaghetti von Alnatura und der Bio-Pasta eines Discounters nachgewiesen. Beide sind „mangelhaft“, denn der Gehalt liegt über der tolerierbaren Menge von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Bei den Schimmelpilzgiften handelt es sich um Stoffe aus der Gruppe der T2- und HT2-Toxine. Sie können „Blutzellen und das Immunsystem schädigen“, erklärt Öko-Test. Problematisch ist zudem, dass die Gifte auch meist Kochen überstehen. Laut dem Verbrauchermagazin seien die mit Schimmelpilzgiften belasteten Spaghetti zwar „nicht akut gefährlich“. Allerdings sollten Verbraucher besser zu den Testsiegern greifen. Marken-Vollkornspaghetti bei Öko-Test Wer sich den Ruf großer Marken verlässt, zahlt offenbar viel Geld, ohne immer ein besseres Produkt zu bekommen. Denn bei Öko-Test haben große Marken fast durchweg schlecht abgeschnitten: Die Vollkornspaghetti von Barilla enthalten erhöhte Mengen an Schimmelpilzgiften, sodass Öko-Test sie mit „befriedigend“ bewertet hat. Wenigstens sind sie frei von Mineralölrückständen. Die Spaghetti der italienischen Pasta-Marke „Buitoni Integrale Spaghettini“ sind durchgefallen: „Ungenügend“ vergab Öko-Test wegen zwei besonders bedenklichen Pestiziden und einem stark erhöhten Schimmelpilz-Gehalt. Die beiden Insektenspritzgifte Cypermethrin und Pirimiphos-methy hatte das Labor nachgewiesen. Sie liegen zwar unter dem Grenzwerte, sind aber schädlich für Bienen. Öko-Test Vollkornspaghetti – Alle Testergebnisse als PDF** Alle Details findest du im Ratgeber Kinder & Familie 2020 von Öko-Test sowie online auf www.ökotest.de. Mehr Beiträge zu dem Thema bei Utopia: Spaghetti-Rezepte: Leckere Klassiker und ausgefallene Ideen 9 häufige Nudelfehler – und wie du sie vermeidest Gesunde Nudeln? Nährwerte und Kalorien ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 265 26 Vielen Dank für deine Stimme! Verwandte Themen: Bio Essen Lebensmittel Öko-Test Utopia auf Instagram HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: