Weniger oder gar kein Fleisch zu essen ist besser fürs Klima, die Tiere und uns selbst. Den meisten Menschen ist das bewusst – und doch fällt es häufig schwer zu verzichten. Wir haben die 5 besten Tipps unserer Leser:innen gesammelt, damit es besser geht.
Weniger Fleisch und mehr vegetarisch zu essen, das war das Ziel eines Mitglieds der Utopia-Facebookgruppe. Doch auch wenn der Wille da ist – der Verzicht ist oft nicht ganz einfach. „Irgendwie habe ich das Verlangen nach Fleisch“, schrieb der User vergangenes Jahr in seinem Post und bat um Hilfe aus der Community: „Habt ihr da Tipps?“
Eine gute Idee, denn unser Leser ist mit seinem Problem nicht allein: Mehr als hundert Kommentare, Tipps und Anregungen sammelte sein Post. Weil das Thema so relevant zu sein scheint, haben wir die Frage auch nochmal auf unserer Facebookseite und bei Instagram gestellt – und nochmal extrem viel Rückmeldung bekommen. Die besten Tipps haben wir hier gesammelt.
Du findest dazu auch einen Utopia-Podcast auf Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und vielen anderen Plattformen sowie hier:
1. Dokus und Berichte über Tierhaltung anschauen
Viele Leser:innen rieten, sich mithilfe von Dokumentationen und Berichten zu informieren. „Immer mal wieder Dokus über Tierhaltung schauen – das schreckt ab“, schrieb eine Leserin. Ein anderer Leser empfahl, „abschreckende Berichte über Schlachthäuser und Masthaltung reinziehen.“ Denn wer sich informiert, weiß, was er isst – und wie sein Essen hergestellt wird.
Tipps für Dokumentationen:
- Ein paar Ernährungs-Dokus haben wir in diesem Artikel gesammelt: Vegetarisch, Superfood, fair – diese 5 Dokus geben Impulse zu nachhaltiger Ernährung
- Der Film „The End of Meat“ beleuchtet, wie unsere Zukunft ganz ohne Fleischkonsum aussehen könnte.
- „What the Health“ geht vor allem auf gesundheitlichen Aspekte von Ernährung (vor allem im Bezug auf tierische Lebensmittel) ein.
- Genauso „Game Changers„.
- In „Cowspiracy“ geht es darum, inwiefern wir mit der Massentierhaltung uns selbst und der Umwelt schaden.
- Ebenfalls spannend: „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?„
2. Weniger ist mehr
Viele Leser:innen berichten davon, dass eine langsame Umstellung für sie selbst sinnvoller gewesen sei. „Nicht gleich das Steak mit Bratling ersetzen, aber vielleicht mal in den unauffälligen Fleischgerichten (Bolognese) vegetarisch experimentieren oder gucken, ob die Gemüsepfanne oder der Eintopf auch ohne Wurst geht. Oder eben einfach weniger“, hieß es in einem Kommentar.
Ein weiterer Leser riet: „Bei mir hat es gut funktioniert, schrittweise Fleisch und Wurst zu ersetzen. […] Zuerst habe ich auf Wurst und Schinken verzichtet bzw. nur selten Geflügelwurst gegessen. Als das ging, habe ich immer seltener Fleisch gegessen. […] Mein Körper akzeptiert inzwischen auch pflanzliche Kost als ausreichende Mahlzeit.“ Und in der Zeit, in der man umstellt, „viel ‚Fleischersatz‘ mit Gemüse kombinieren“, lautete ein weiterer Ratschlag.
3. Einstellung verändern: Neues entdecken statt Altes vermissen
„Anstatt davon auszugehen, dass man aus der eigenen Ernährung die Zutat Fleisch ‚wegnimmt‘, hat es mir super geholfen, stattdessen so zu denken, dass ich ganz viele neue Zutaten ‚hinzufüge'“, schrieb eine Leserin und empfahl Neues auszuprobieren, etwa mit Linsen, Bohnen oder verschiedensten Gemüsesorten, die sie davor nie gekauft habe. Zudem „ein paar vegetarische/ vegane Rezepte durchschauen und dann sehen, was man alles ohne Fleisch machen kann, was trotzdem sehr lecker schmeckt.“ Viele verschiedene vegetarische Rezepte findet ihr bei uns z.B. in unserer Rezepte-Rubrik.
Dieser Tipp kam auch von vielen anderen Leser:innen: Statt sich auf den Mangel zu konzentrieren, helfe es, leckere vegetarische Gerichte zu kochen, kommentierten sie. „Mal ein geiles Risotto machen, Nudeln statt Bolognese mit Spinat oder einfach Napoli … Ich hatte seinerzeit das Vorhaben, weniger Fleisch zu essen, als Challenge angesehen und nach drei Tagen ohne Probleme beschlossen, ganz aufzuhören.“ Und falls man noch zu Fleisch greife, „besser darauf achten, wo das Fleisch herkommt … dann wird das ein langsamer Prozess und irgendwann vermisst man das gar nicht mehr so sehr …“
4. „Auf ‚Umami‘-Geschmack setzen“
Die Geschmacksrichtung „umami“ wurde erst 1908 von einem japanischen Wissenschaftler entdeckt. Das Wort stammt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie herzhaft oder wohlschmeckend. Umami ist ein vollmundiger Geschmack, wie er typisch für Fleisch und Wurst ist.
Der Tipp aus der Utopia-Community lautet: „Auf ‚Umami-Geschmack‘ setzen“, selbstverständlich ohne dafür auf Fleisch zurückzugreifen: „z.B. würzen mit Miso, Sojasauce, getrockneten Pilzen etc.“ Perfekt, um Fleisch zu meiden – ohne auf den Geschmack verzichten zu müssen.
Zu Umami-Geschmack aus pflanzlicher Quelle riet auch ein anderer Leser: Er empfahl, etwas zu essen, „das den gewünschten Umami/Röst/wasauchimmer-Geschmack trägt, z.B. Sellerieschnitzel, entsprechend gewürztes Saitan, Miso in Kombi mit Erd- oder Walnüssen, Shiitake-Pilze, Hefeflocken, getrocknete Tomaten … Oder man stellt sich fix mit dem Mixer eine eigene Umami-Würzmischung her.“
Tipps für Rezepte oder Lebensmittel, die umami schmecken:
- Vegetarische Bolognese: Leckeres Rezept zum Selbermachen
- Fleischesser nicht erwünscht: Vegane und Vegetarische Airbnbs werden mehr
- Rezepte ohne Fleisch: Klassische Gerichte als vegetarische Variante
- Die besten vegetarischen und veganen Schnitzel
5. Ausgewogen ernähren
Eine ausgewogene Ernährung kann dafür sorgen, dass wir weniger Gelüste verspüren. Eine Leserin riet, darauf zu achten, „täglich viel grünes Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide zu essen.“ Ein weiterer Leser empfahl sich klarzumachen, „wonach der Körper sich in diesem Fall sehnt.“ Er vermutete, dass es nicht um Fleisch gehe, sondern um die entsprechenden Inhaltsstoffe. „Es hilft also, wenn man Heißhunger hat, stattdessen etwas zu essen, das Eisen, Zink, Magnesium usw. enthält – z.B. Rote Bete.“ Ausprobieren schadet auf jeden Fall nicht.
Habt ihr weitere Tipps? Schreibt uns in den Kommentaren!
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